Warum das wichtig ist
Den Klimawandel auszubremsen, ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit. Die Wiederaufforstung von Wäldern ist ein guter Weg, um den Klimawandel und seine Auswirkungen einzudämmen. Hier könnt ihr mit Global Citizen für Umweltschutz kämpfen.

Im September 2019 fand in New York der Klimagipfel der Vereinten Nationen (UN) statt. Im Vorfeld gingen Hunderttausende Menschen in Deutschland, Europa und der Welt auf die Straßen, um für eine mutigere Klimapolitik zu demonstrieren. In New York marschierte Klimaaktivistin Greta Thunberg mit, bevor sie mit einer bewegenden und wütenden Rede bei den Vereinten Nationen sprach. Es waren Tage der Unruhe, Empörung und Unzufriedenheit. Aber auch Tage, in denen sich in der deutschen Politik zumindest etwas bewegt hat.

Die nationalen Klimaziele müssen nachgeschärft und das Pariser Klimaabkommen verfolgt werden – das ist den meisten mittlerweile klar. Um das zu schaffen, gibt es viele Mechanismen und Hebel. Einer ist ein besserer Schutz vor Waldzerstörung und die Wiederaufforstung von Wäldern.

Das hat auch das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) erkannt und verkündete, 250 Millionen Euro in den weltweiten Waldschutz zu investieren. Der Großteil des Geldes (200 Mio. Euro) geht an das Kreditprogramme “ProGreen” der Weltbank. Weitere 30 Mio. gehen an die Zentralafrikanische Waldinitiative (CAFI) und 20 Mio. an indigene Gemeinschaften.

Das Projekt “ProGreen” ist ein neuer Ansatz im Kampf gegen die globale Waldzerstörung, das der Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) gemeinsam mit dem Präsidenten der Weltbank David Malpass ins Leben gerufen hat.

Insgesamt soll das Projekt in Südamerika und Afrika mit einer Milliarde Dollar (rund 910 Mio. Euro) finanziert werden, um mit gezielten Maßnahmen Regenwaldregionen zu schützen und wieder aufzubauen, hieß es in einer Presseerklärung. Dabei sollen illegale Rodungen und Waldbrände verhindert und Zertifizierungsmechanismen für nachhaltiges Tropenholz unterstützt werden.

Neben diesen Zusagen wird das BMZ weiterhin mit Ländern wie Brasilien, Indonesien und dem Kongo zusammenarbeiten und diese finanziell mit insgesamt mehr als 300 Mio. Euro unterstützen, um tropische Regenwälder zu schützen.

Dass mehr für den Waldschutz getan werden muss, zeigen diese Zahlen: Rund elf Prozent der weltweiten CO2-Emissionen gehen auf die Brandrodung und Waldzerstörung zurück. Alle vier Sekunden wird die Fläche eines Fußballfelds abgeholzt, “vor allem für riesige Soja- und Palmölplantagen”, sagt Entwicklungsminister Müller. "Das müssen wir sofort stoppen.”

Zeitgleich mit den landesweiten Klimastreiks im vergangenen September verkündete die Bundesregierung nach einer 19-stündigen Sitzung ein Klimapaket, das die Kanzlerin mit zum Gipfeltreffen nach New York nahm. Der Maßnahmenkatalog der großen Koalition umfasst unter anderem Vorhaben wie einen CO2-Preis auf Benzin, Diesel, Heizöl und Erdgas ab 2021, billigere Bahn- und teurere Flugtickets, sowie die Förderung von Elektroautos.

Den Aktivist*innen geht das nicht weit genug. Auch Wissenschaftler*innen, Expert*innen und die Opposition sind unzufrieden. Nach den bislang veröffentlichten Klimaplänen der einzelnen Staaten beim Gipfeltreffen in New York steuert die Welt eher auf eine Erderwärmung von 3 bis 4 Grad und nicht auf 1,5 Grad zu, wie im Pariser Abkommen beschlossen.

Klimaforscher*innen und Ökonomen sind sich einig, dass auch Deutschlands Klimapaket nicht ausreichen wird, um die angestrebten Klimaziele bis 2030 zu erreichen. UN-Generalsekretär António Guterres ruft die Staaten deshalb zu größeren Anstrengungen auf – ob er gehört wird, bleibt abzuwarten.

Editorial

Armut beenden

Deutschland investiert 250 Millionen Euro in weltweiten Schutz von Wäldern

Ein Beitrag von Jana Sepehr