Manchmal sind die kleinen, fast unsichtbaren Wesen die gefährlichsten Gegner – wie Mücken, Würmer und Parasiten, die Menschen mit Krankheiten infizieren. Insbesondere im globalen Süden, wo sogenannte “vernachlässigte Tropenkrankheiten“ weit verbreitet sind.
Die Betroffenen leiden unter Fieber, Gliederschmerzen, Durchfall oder erblinden. Einige der Krankheiten können zu lebenslangen körperlichen und mentalen Behinderungen führen. Zu diesen Krankheiten zählen die afrikanische Schlafkrankheit, Elephantiasis, Schistosomiasis oder Trachom.
Das Schlimmste daran: Viele dieser Krankheiten sind vermeidbar oder könnten behandelt werden. Doch oft fehlt den Betroffenen das Geld oder der Zugang zu einer ausreichenden Gesundheitsversorgung.
Begünstigt werden die vernachlässigten Tropenkrankheiten durch Armut, weshalb die Krankheiten auch oft als “Armutskrankheiten“ bezeichnet werden. Denn arme Menschen müssen öfter ohne sauberes Wasser und sanitäre Anlagen auskommen. Ihnen fehlt das Geld für medizinische Versorgung.
Rund 200.000 bis 500.000 Menschen sterben jährlich an einer vernachlässigten Tropenkrankheit. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind es insgesamt 20 Krankheiten, die vor allem in den Tropen auftreten und bei uns oftmals völlig unbekannt sind.
Die vernachlässigten Tropenkrankheiten sind ein äußerst politisches Thema. Denn es besteht kaum wirtschaftliches Interesse zur Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen, da die Wirtschaftskraft in den betroffenen Ländern gering ist. Verschiedene Länder, Organisationen und Stiftungen stellen deshalb Gelder zur Verfügung, die dafür eingesetzt werden, Betroffene zu behandeln oder die Bevölkerung vor diesen Krankheiten zu schützen.
Deutschland hat die Ausgaben der Entwicklungsgelder für den Gesundheitssektor in den vergangenen Jahren immer weiter gesteigert – auf mittlerweile eine Milliarde Euro. Doch noch immer wird nicht genug Geld ausgegeben, um tropische Krankheiten zu bekämpfen.
Beim Global Citizen Live Event in Berlin stand Global Citizen Superaktivistin Mandy Beck auf der Bühne, um stellvertretend für Tausende Global Citizens noch einmal Druck auf die Bundesregierung und Bundesentwicklungsminister Gerd Müller auszuüben. Sie forderte die deutschen Entscheidungsträger*innen dazu auf, den Kampf gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten zu unterstützen, weil Gesundheit kein Privileg, sondern ein Menschenrecht ist.