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Der 100-jährige und immer noch sehr rüstige Ire John Walsh legte sich jetzt ein Elektroauto zu und sendet damit eine wichtige Botschaft an die Menschheit - denn John ist felsenfest überzeugt: „Für den Umweltschutz ist man nie zu alt.”

Wo er recht hat, hat er recht.

„Ich hätte mir nie erträumen lassen, dass ich in meinem hohen Alter noch Mal ein Auto kaufen würde”, sagt John. Doch John wollte seinen Teil zum Umweltschutz beitragen. Sein neuer Nissan LEAF, der außerdem auch sein allererster Neuwagen überhaupt ist, ist ein reines Elektro-Auto und stößt somit keine schädlichen Abgase in die Luft. Ausflüge zur normalen Tankstelle sind für John damit Geschichte.

Man könnte sagen, dass Johns bisheriges Leben fast die ganze Geschichte der modernen Automobilindustrie umspannt. Denn das Autofahren hat John in den 1930er Jahren im Ford T - der alten „Tin Lizzie” - seines Vaters gelernt. Das Modell war damals das erste Fahrzeug, das jemals vom Fließband hergestellt wurde und war bis in die 1970er Jahre das meistverkaufte Auto der Welt.

John und sein Vater sind häufig am Wochenende die 120 Kilometer von ihrem Heimatort Clonmel bis nach Cork gefahren, um Verwandte und Freunde zu besuchen - wohl gemerkt bei ca. 30 km/h! Kein Wunder also, dass John die Fahrt von damals als „Höllenritt” bezeichnet. Wenn auch mit einem Augenzwinkern.  
Mit seinem neuen Nissan kann John die Strecke jetzt in weniger als 2 Stunden zurücklegen - ohne das Auto dabei aufladen zu müssen.

Hätten es damals zu Johns Geburt - geboren wurde er am 10. September 1915 - bereits Elektroautos gegeben und seine Familie bzw. er sich eins zugelegt, hätte er bis heute mindestens 120.000 Euro an Spritkosten einsparen können. Eine stolze Summe. 
Doch auch 100 Jahre nach seiner Geburt erfreut sich John heute sehr an diesem Kauf, denn mit seinem neuen Auto kann er zur Abgasreduzierung und damit zum Klima- und Umweltschutz beitragen. Das war ihm an seinem neuen Auto das wichtigste.

In einem Interview gegenüber der Irish Times sagte John: „Ich bin davon überzeugt, dass wir etwas gegen die globale Erderwärmung und die Umweltverschmutzung tun müssen. Ich habe mich zwar erst spät für den Kauf eines Elektroautos entschieden, doch so kann auch ich die Umwelt noch ein wenig mehr schützen.”

Sein neues Elektroauto wird John in den nächsten Jahren noch nutzen, um Freunde und Familie in ganz Irland zu besuchen. Ab und zu lässt er aber auch mal seinen Sohn damit fahren: „Mein Sohn fährt das Auto auch gerne auf längeren Strecken. Er kann es aber nur haben, wenn ich nicht gerade damit unterwegs bin”, sagt John schmunzelnd.

In Johns hohem Alter ist es absolut bewundernswert, dass er den Kauf seines nagelneuen Wagens maßgeblich davon abhängig gemacht hat, ob der Wagen umweltschädlich ist oder nicht. Seinen Wechsel vom Benzinauto zum Elektroauto beweist eindrucksvoll, dass es nie zu spät ist, sich für den Umweltschutz zu entscheiden und seine eigene Lebensweise dahingehend zu verändern.

Kurzer Blick nach Deutschland 

So ein Elektroauto ist vielleicht gar keine so schlechte Sache. Das hat sich auch die deutsche Bundesregierung gedacht. Seit Anfang Juli dieses Jahres vergibt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle - kurz BAFA - daher einen so genannten „Umweltbonus” in Form einer Kaufprämie von bis zu 4.000 Euro, die jeder Käufer eines neuen Elektroautos erhalten kann. Damit will die Regierung es schaffen, dass bis 2020 mindestens 1.000.000 Elektroautos auf deutschen Straßen unterwegs sind, um so die Umwelt und das Klima besser zu schonen. Wer weiß, vielleicht ist die Geschichte von John Walsh ja eine Inspiration für den ein oder anderen?

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100-jähriger Mann macht's vor: „Für den Umweltschutz ist man nie zu alt”

Ein Beitrag von Meghan Werft