Malala. Was für eine beeindruckende, umwerfende und inspirierende Persönlichkeit. Die in wenigen Tagen 18 Jahre alt wird. Achtzehn! Und jedes mal wenn ich ihrer Lebensgeschichte lausche, bin ich hin- und hergerissen zwischen Begeisterung und Sprachlosigkeit.
In ihrem jungen Leben hat Malala bereits mehr erlebt, erreicht und bewegt als die meisten Menschen in ihrem ganzen Leben. Mit gerade mal 17 Jahren wurde ihr der Friedensnobelpreis verliehen, was sie zur jüngsten Preisträgerin aller Zeiten macht. Sie hat sich von den Taliban nicht einschüchtern lassen, selbst als diese ihr im Jahr 2012 schwere Schussverletzungen an Kopf und Hals zufügten. Sie hat seitdem so viele Reden zu so vielen wichtigen Anlässen gegeben, dass es fast unmöglich ist, all ihrer inspirierenden Worte zusammenzufassen.
Und auch wenn Malala bereits so viel mehr erreicht hat, das mehr als erwähnenswert ist, hab ich mal meine persönliche Liste an Momenten zusammengestellt, in denen Malala für mich einfach unschlagbar war:
2. Ende 2009 veröffentlichte die New York Times einen Dokumentarfilm über Malala und ihr Leben, in welchem sie über ihre Leidenschaft und ihren Einsatz für Schulbildung sprach, und sich vehement gegen die Taliban stellte.
3. Der Friedensnobelpreis ist nicht die erste Auszeichnung, die Malala zuteil wurde. Um hier mal eine Handvoll weitere zu nennen: in 2011 erhielt sie den National Youth Prize, 2013 vergab Amnesty International ihr die Auzeichnung 'Botschafterin des Gewissens', sie erhielt den nach ihr benannten Malala-Friedenspreis in Pakistan und den Europäischen Menschenrechtspreis.
4. Was für Ziele hat Malala für die Zukunft? Unter anderem hat sie zum Ausdruck gebracht, dass sie ihre eigenen politische Partei gründen will, um all die Menschen zu vereinigen, die sich für Schulbildung einsetzen. Außerdem, so Malala weiter, würde ihre Parte in allen vier Provinzen agieren.
5. Aufgrund Malalas hohem persönlichen Einsatz sowie der wachsenden internationalen Aufmerksamkeit die ihr zuteil wurde, beschlossen Taliban Führer, sie zu ermorden. Am 9. Oktober 2012 verübten sie einen Anschlag auf Malala, die von der Schule auf dem Nachhauseweg war. Und obwohl man aus nächster Nähe auf sie schoss und das Projektil durch ihren Kopf, Hals und Schulterblatt ging, kam Malala aus diesem Anschlag stärker hervor als je zuvor, um sich umso intensiver für die Rechte für Mädchen & Frauen einzusetzen.
6. Es ist Malala zu verdanken, dass das Thema 'Bildung für Mädchen & Frauen' weltweit in den Mittelpunkt rückte und sich ein landesweiter Protest in ihrer Heimat Pakistan gegen den auf sie verübten Anschlag formierte. Die Petition 'Right to Education' wurde von mehr als 2 Millionen Menschen unterzeichnet und führte dazu, dass in Pakistan das aller erste Gesetz für Bildung in Kraft trat.
7. Malala eröffnete ihren eigenen Malala-Fond, um mehr politischen Einsatz und Änderungen in der allgemeine Gesetzgebung zu fördern und um in Bildungsmöglichkeiten allen voran auf lokaler Ebene zu investieren.
8. Eine von Malalas vielen Stärken ist ihre Fähigkeit, Menschen und Regierungen direkt anzusprechen und auf ihre Pflichten hinzuweisen. Am Malala Day hielt sie eine Rede in Nigeria, in welcher sie unter anderem sagte: „Ich rufe die nigerianische Regierung auf, Studenten, Mädchen und Jungen, die unter dem Terrorismus leiden, besser zu schützen. Seht zu, dass ihr die entführten Mädchen heile nach Hause bringt, ohne wenn und aber."
9. Ach ja, nur mal so nebenbei... die UNO hat gleich einen ganzen Tag nach Malala benannt: der Malala Day am 10. November. Was ein wunderbarer Weg, sowohl Malala als auch die Rechte für Mädchen und Frauen in den Mittelpunkt zu rücken.
10. Am 12. Juli 2013, ihrem 16. Geburtstag, sprach Malala vor der Jugendversammlung der UNO, bei der ich ernsthaft Gänsehaut bekam. Malala sprach unter anderem darüber, wie es sich anfühlt, Zielscheibe der Taliban zu sein und es wurde klar, dass dieses Mädchen nichts stoppen kann: „Sie [Taliban] dachten, eine Kugel würde uns zum schweigen bringen, aber sie haben sich geirrt. Schwäche, Angst und Hoffnungslosigkeit starb. Stärke, Kraft und Mut wurde geboren."
11. Ganz ehrlich, in dieser Rede gab es eine Menge Gänsehautmomente, aber mein absolutes Lieblingszitat von Malala lautet: „Lasst uns einen weltweiten Kampf wagen, gegen Analphabetismus, Armut und Terrorismus, lasst uns unsere Bücher und Stifte holen, sie sind unsere stärksten Waffen."
12. Am Malala Day im Jahr 2014 startete Malala eine Bewegung mit dem Hashtag #StrongerThan, um mehr Menschen zu erreichen. Sie veröffentlichte ein Video und rief Menschen dazu auf, ihre Geschichte zu erzählen, in denen sie 'stärker als' waren.
13. Malala beantwortete im Rahmen eines TV Interviews mit dem Sender PBS NEWSHOUR Fragen von jungen Journalismus Studenten. Und sie erklärte, warum sie ihr Leben für die Bildung von Mädchen riskiert: "In schweren Zeiten müssen wir unsere Stimme erheben, denn ansonsten bleibt uns nichts anderes, als für immer in dieser schrecklichen Situation zu leben."
14. Ah ja, und in ihrer Freizeit hat Malala nebenbei auch noch eine Autobiographie mit dem Titel "Ich bin Malala. Das Mädchen, das die Taliban erschießen wollten, weil es für das Recht auf Bildung kämpft" geschrieben. In dem Buch schreibt sie über ihre Erfahrungen und ihren Kampf für mehr Recht auf Bildung für Mädchen und Frauen: "Meine Geschichte ist die Geschichte von tausenden von Kindern aus aller Welt. Ich hoffe, dass dies andere dazu inspiriert, sich ebenfalls für ihre Rechte einzusetzen."
15. Malala ist die jüngste Person, die je einen Friedensnobelpreis gewonnen hat. Ich weiß, ich hab das schon mal erwähnt. Aber die Tatsache, dass sie wirklich die jüngste Preisträgerin aller Zeiten ist, und diese Auszeichnung einfach so so so sehr verdient hat, gehört einfach zu meinen Lieblingsmomenten.
Ganz ehrlich, ich könnte noch Tage weiter schreiben über Malalas Leistungen und über die Höhepunkte ihrer sagenhaften Reise (abgesehen davon, dass ich die Liste hier monatlich mit all den tollen neuen Dingen, die sie vollbringt, updaten könnte).
Aber für heute ende ich meinen Artikel mit einer Anekdote, die sprichwörtlich beweist, dass Malala in ihre Bestimmung hineingeboren wurde:
Ihr Vater, Ziauddin Yousafzai, ebenfalls ein Fürsprecher für mehr Bildung für Frauen & Mädchen, erzählte während eines Interviews im Jahr 2014, dass die Familie Malala nach einem berühmten Freiheitskämpfer aus Afghanistan benannt hatten: Malalai of Maiwand. Seit Malalas Geburt trägt sie also einen Namen, der ihren Weg von vornherein erleuchtete.