Reisen. Unbekannte Orte entdecken. Neue Kulturen kennenlernen, sich inspirieren lassen. Den eigenen Horizont erweitern. Hand auf Herz, kann es etwas Schöneres geben?

Ja. Kann es. Reisen mit eingeschaltetem Kopf und Gewissen zum Beispiel. Um alle Skeptiker vorab zu beruhigen: es soll nicht ausgeblendet werden, dass keine Reise wirklich 100% umweltbewusst ist. Natürlich lassen sich endlegende Orte nicht ohne den Einstieg in ein CO2-ausstoßendes Flugzeug erreichen.

Wer also stattdessen die eigene Nachbarschaft erkunden will, der sollte das auf jeden Fall tun (es lohnt sich!!) - für alle anderen, die die Abenteuerlust außerhalb der eigenen Landesgrenze packt: mit ein wenig Sinn und Verstand geht es durchaus.

Denn die Vorzüge des Reisens ergeben sich nicht nur für den Reisenden. Der Tourismus ist zu einer enorm wichtigen Einnahmequelle für viele Entwicklungsländer geworden und stellt einen wichtigen Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes dar.

Die Kehrseite ist allerdings, dass sich der Tourismus in diesen Ländern all zu häufig auf einige wenige Hotspots konzentriert. Wer kennt es nicht: ein und dasselbe Foto von ein und demselben Ort in Thailand, auf gefühlt tausend verschiedenen Instagram Accounts, winzig kleine Unterschiede lediglich in Farbton und Sättigung. 

Amazing day exploring Phang Nga Bay aka James Bond Island

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#JamesBondIsland #PhangNgaBay #Thailand 😁😉☺

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Diese Form des Trend-Urlaubs hat massive Auswirkungen auf die entsprechenden Reiseziele. Viele dieser Orte sind den Menschenmassen nicht gewachsen, die Natur ist unzureichend geschützt und die wenigen Ressourcen geplündert. Ganz abgesehen davon, dass in Zeiten des Massentourismus das Reisen ein großes Stück an Schönheit verloren.

Gute Gelegenheit also, umzudenken und der Urlaubsplanung ein wenig auf die Sprünge zu helfen. Wie wäre es, dieses Jahr neue Wege zu betreten, die noch nicht von den Massen überlaufen sind, um so die Auswirkungen, aber auch die Einnahmequelle, die der Tourismus diesen Ländern bringt, ein wenig zu streuen.

Anbei eine, wenn auch kleine, Liste an Reisezielen, die großartige Alternativen zu den überlaufenden Hochburgen darstellen.

Statt Thailand: die Philippinen sind mehr als eine Reise wert

Wer der Meinung ist, es ist Zeit, eine Auszeit von Thailand zu nehmen (und auch der Gefahr aus dem Weg gehen will, seiner halben Facebook-Freundesliste im Urlaub zu begegnen), der sollte sich den verlockenden Philippinen zuwenden. Auch gerne das Hawaii Asiens genannt, ist es ein Traum für Backpacker, Abenteuerreisende und alle, die Urlaub abseits der Touristen-Massen suchen.

Denn wer kann bei wunderschönen, einsamen weißen Sandstrände, gesäumt von Palmen und einem satt-grünen Dschungel im Hinterland, einem strahlend türkis-blauen Wasser und bunten Korallenriffen schon nein sagen? Eben. Die Menschen auf den Philippinen gelten zudem als besonders gastfreundlich. Mit ihrer lebensfrohen Art sind Sie hervorragende Gastgeber und Tanzen, Singen und gutes Essen wird auf den Philippinen groß geschrieben. Was braucht man mehr für einen fantastischen Urlaub. 

Kalanggaman Island, Leyte ---Photo by @toddumpa--- #leyte #philippines

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Galapagos Inselkette in Ecuador? Warum nicht mal Pantanal in Brasilien

Hier ein absolut unschlagbarer Tipp an alle Naturliebhaber und Outdoor-Fans: wie wäre es mit dem Pantanal (portugiesisch für 'Sumpf') in Südamerika, eines der größten Binnenland-Feuchtgebiete der Welt? In diesem atemberaubenden Naturparadies im Westen Brasiliens wimmelt es nur so vor einzigartiger Flora und Fauna. Geschätzt 700 Vogelarten (wobei Wissenschaftler davon ausgehen, dass immer noch nicht alle Arten entdeckt wurden), über 120 Säugetier- und 2000 Pflanzenarten. Wer Glück und etwas Geduld hat, dem kann sogar ein Jaguar, Puma oder ein Capybaras, das größte Nagetier der Welt, über den Weg laufen. 

Statt den Pfaden der Inka zum Machu Picchu in Peru zu folgen, wie wäre es mit einer Wanderung zur Ciudad Perdida (spanisch für 'die verlorene Stadt') im Norden Kolumbiens

Wer auf der Suche nach Abenteuer, einer verlorenen Stadt und weniger überlaufenden Orten ist, der sollte ruhig mal Ciudad Perdida ins Auge fassen. Ein traumhafter Ort, fantastische Wanderwege und ein einmaliges Erlebnis für alle Fans von postkartenwürdigen Fotogelegenheiten. 

Indonesien? Wie wär's mit Taiwan

Wer auf der Suche nach echter Ruhe für den Geist ist, der sollte sich nach Taiwan aufmachen. Das Land wartet mit atemberaubenden Landschaften, heißen natürlichen Quellen, feinen Sandstränden und unzähligen Tempel auf. Und großartigem Essen. 

Statt Costa Rica, wieso nicht mal nach Nicaragua?

Regenwald. Wenn es eine Sache gibt, die man gesehen haben sollte, dann ist es der Regenwald. Und selbstverständlich ist der Regenwald in Costa Rica ein absoluter Traum. Nicaragua kann da allerdings locker mithalten und mindestens genauso viel atemberaubendes Grün vorweisen. Und weniger Touristen. 

Nicaragua: tierra de lagos y volcanes. 💙 #isladeometepe

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Wer also jetzt schon den Urlaubsplan in den Händen hält und fleißig überlegt, wo die Reise hingehen könnte, dem sei ein klein wenig Recherche und unsere Tipps hier ans Herz gelegt.

Gepaart mit dem Gedanken, dass letztendlich jeder von uns es selbst in der Hand hat, welche Auswirkungen sein Reisen und Verhalten auf Mensch und Umwelt haben kann und wird. Die Balance zu finden ist nicht immer leicht, aber es ist nicht unmöglich. Und Respekt und Umsicht sind schon immer gute Reisebegleiter gewesen. 

Oder um es mit den Worten Alexander von Humboldts zu sagen: Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben.    

Editorial

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Ein Beitrag von Caryn Carver