Warum das wichtig ist
Auf der ganzen Welt werden junge Menschen aktiv, um sich für eine bessere Zukunft für alle Menschen einzusetzen. Ob beim Klima-und Umweltschutz, der Geschlechtergleichstellung oder der Bekämpfung von systemischer Ungleichheit: Die junge Generation treibt die Debatten voran, von denen nicht nur ihre, sondern die Zukunft aller zukünftigen Generationen abhängt. Schließ dich ihnen an und nutze deine Stimme für eine nachhaltige und gesunde Welt für alle Menschen.

Fangen wir gleich mit der aktuell berühmtesten Aktivistin an: “Ich habe gelernt, dass man nie zu klein dafür ist, einen Unterschied zu machen”, sagte Greta Thunberg auf dem Weltklimagipfel 2018. Die Klimaaktivistin rüttelte die Welt im Alter von 15 Jahren mit ihrem Streik für den Klimaschutz wach.

Durch Thunbergs Hartnäckigkeit und ihre eindringlichen Worte ist ihr etwas Unglaubliches gelungen: Ihr Einsatz trat eine Bewegung für den Klima- und Umweltschutz los, die die Welt bisher noch nicht gesehen hat. Seitdem setzt sich Thunberg gemeinsam mit Millionen Anhänger*innen der Fridays For Future-Bewegung jeden Freitag für eine nachhaltige Zukunft für alle Menschen ein – und das seit derzeit 103 Wochen in Folge.

Die aktuelle Klimabewegung beweist einmal mehr, was junge Menschen erreichen können, wenn sie gemeinsam aktiv werden. So wie Greta Thunberg gibt es zahlreiche weitere Menschen aus der jungen Generation, die unsere Welt zu einem besseren Ort machen. Der heutige Internationale Tag der Jugend feiert den Einsatz junger Menschen auf der ganzen Welt – und zeigt in einem begleitenden Bericht, vor welchen Hürden junge Menschen weltweit stehen.

87 Prozent der Jugendlichen weltweit leben in Entwicklungsländern

Damit junge Menschen Zukunft gestalten und ihr Potenzial entfalten können, brauchen sie Perspektiven und Ressourcen. Aktuell leben laut Bericht der Vereinten Nationen zum Weltjugendtag über 1,2 Milliarden Menschen im Alter von 15 zwischen 24 Jahren auf der Welt. Damit machen sie derzeit 16 Prozent der Weltbevölkerung aus. Bis 2030 – also dem Jahr, bis zu dem die internationale Gemeinschaft die nachhaltigen Entwicklungsziele erreichen möchte – könnte ihre Zahl auf 1,3 Milliarden Menschen steigen.

Diese Vielzahl junger Menschen kann die Welt verändern – sofern man ihnen die Chance dazu gibt. So leben etwa 87 Prozent aller Jugendlichen weltweit in Entwicklungsländern, etwa 30 Prozent zudem in instabilen Krisen- und Konfliktgebieten. Schwache Wirtschafts- und Bildungssysteme führen dazu, dass 22,2 Prozent der jungen Menschen weltweit keine Arbeit haben oder sich in keiner Aus- oder Weiterbildung befinden. Anders gesagt erhält dadurch einer von fünf Jugendlichen weltweit nicht die Fähigkeiten, die er oder sie braucht, um ein eigenständiges und erfolgreiches Leben führen zu können.

Weltjugendtag: Potenziale erkennen und fördern

Damit alle Menschen ihr volles Potenzial nutzen können, muss die Weltgemeinschaft alles daran setzen, die nachhaltigen Entwicklungsziele bis 2030 zu erreichen. Denn die Zukunft gehört denen, die Ideen haben. Hier stellen wir euch fünf junge Menschen vor, die ihre Ideen in die Realität umgesetzt haben und damit anderen helfen, sich selbst zu verwirklichen und gehört zu werden.

Cavanaugh Bell: Hilfsgüter für Indigene Gemeinden in den USA



Als der 7-Jährige Cavanaugh Bell von den menschenunwürdigen Zuständen im Pine Ridge Reservat in den USA hört, wusste er schnell, dass er den dort beheimateten Indigenen Gemeinden helfen möchte. Da sich die Versorgung der Einwohner*innen vor Ort durch die COVID-19-Pandemie zusätzlich verschlechtert hat, organisierte Cavanaugh mit Unterstützung seiner Familie und Gemeinde eine LKW-Ladung an Hilfsgütern. Zudem gründete Cavanaugh das Gemeindeprojekt Cool & Dope, bei dem sich Menschen zusammentun, um über soziale Ausgrenzung aufzuklären.

Ich bin davon überzeugt, dass Menschen etwas bewirken können, unabhängig von ihrem Alter. Ich sage anderen Kindern immer, nach Dingen zu suchen, die die Welt zu einem besseren Ort machen, und sich dieser Dinge anzunehmen.”

Mehr über Cavanaughs Initiative und Motivation kannst du hier nachlesen.

Deja Foxx: Für die Selbstbestimmung von Frauen



Deja Foxx hat große Ziele – und das zu Recht. Die heute 19-Jährige setzt sie sich für die Gesundheit von Frauen und die Stärkung der Rechte junger Menschen in den USA ein. Ihren “Aha-Moment” hatte Foxx während des Sexualunterrichts an ihrer Schule. Als ihr bewusst wurde, dass die Lehrmaterialien seit den 1980er Jahren nicht mehr aktualisiert worden waren und zudem nur unzureichend über die weibliche reproduktive Gesundheit aufklären, wusste sie, dass sie aktiv werden wollte. Seitdem hat sie nicht nur eigene Lehrpläne für ihren Schulbezirk aufgestellt, sondern unterstützt auch junge Menschen, die obdachlos geworden sind und Orientierung benötigen. Zudem plant Foxx, eines Tages selbst für das Präsidentenamt der USA zu kandidieren.

Wir müssen gleiche Ausgangsbedingungen schaffen und sicherstellen, dass jede*r Zugang zu den Verhütungsmitteln hat, die er oder sie braucht, um Entscheidungen über das eigene Leben treffen zu können.

Über Dejas beeindruckende Geschichte und Engagement kannst du hier mehr erfahren.

Hila Limar: Was es bedeutet, in Afghanistan Schulen zu bauen



Hila Limar weiß das Privileg, zur Schule gehen zu können, aus eigener Erfahrung zu schätzen. Nachdem ihre Eltern aus Afghanistan fliehen mussten, wuchs Hila mit ihrer Schwester Wana in Deutschland auf. Der Blick auf die instabile Situation in ihrem Geburtsland ließ bei Hila früh den Wunsch aufkommen, Kinder, besonders Mädchen, vor Ort zu unterstützen. Heute ist sie Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins Visions for Children, der bereits seit über 13 Jahren in Afghanistan Schulen baut und Bildungsprojekte unterstützt.

Wir begreifen es als unser aller Verantwortung für unsere Mitmenschen einzustehen, egal wo. Gerade in Afghanistan möchten wir durch unsere Biografien, Geschichten und Erfolge aktiv den Wiederaufbau des Landes fördern und zum Fortschritt beitragen, sodass Afghan[*innen] eines Tages endlich in Frieden leben können.

Lies hier, wie Hila über die Situation in Afghanistan und die Projekte von Visions for Children berichtet.

Lena Palm: Eine Zukunft für Kinder in Namibia



Im Februar 2015 tat Lena Palm als Anfang 20-Jährige etwas, dass nicht viele Menschen tun: Sie gründete eine eigene Hilfsorganisation. Seitdem gibt sie mit ihrer Initiative Wadadee Cares Kindern in Katutura, Namibia, eine Zukunft durch Bildung. Mithilfe von Volontär*innen aus der ganzen Welt und lokalen Mitarbeiter*innen unterstützt Lena zahlreiche Gemeindeprojekte, die die Versorgung von Kindern vor Ort gewährleisten. Dazu gehören etwa Vorschulen, Kinderheime, Nachmittagsbetreuungen, Kindergärten und Suppenküchen.

Egal welche Sprache du sprichst, egal welche Hautfarbe du hast und egal ob du arm oder reich bist – bei uns sind alle willkommen und können sich unserer Mission anschließen.

Mehr zu Lenas inspirierender Geschichte und Einblicken in die Arbeit von Wadadee Cares kannst du hier nachlesen.

Vanessa Nakate: Für den Erhalt des Regenwaldes im Kongobecken



Die Klimaaktivistin Vanessa Nakate ist in doppelter Mission unterwegs: Sie möchte Afrika und die Welt über die Ausmaße des Klimawandels aufklären und gleichzeitig den Stimmen von Klimaaktivist*innen aus Afrika weltweit Gehör verschaffen. Nakates Protest für den Klima- und Umweltschutz begann in der ugandischen Hauptstadt Kampala. Seitdem setzt sie sich für den Erhalt von Afrikas größten Regenwalds im Kongobecken ein. Wie der Amazonas-Regenwald ist auch er durch Großbrände und Abholzungen bedroht. Anfang des Jahres trug Nakate ihre Forderungen mit anderen Anhänger*innen der Fridays For Future-Bewegung beim Weltwirtschaftsforum in Davos, Schweiz, vor.

Wir müssen unsere Mitmenschen über die Klimakrise aufklären und ihnen die Wahrheit erzählen, die sie nicht hören wollen. Wir müssen ihnen sagen, dass der Klimawandel real und eine Gefahr für uns alle ist.

Über Nakates leidenschaftlichen Einsatz für den Klima- und Umweltschutz in Afrika erfährst du hier mehr.

Editorial

Gerechtigkeit fordern

5 junge Aktivist*innen, die für eine bessere Zukunft für alle Menschen kämpfen

Ein Beitrag von Pia Gralki