Heute, am 7. April, ist Weltgesundheitstag. Der beste Zeitpunkt also, noch einmal über seine guten Vorsätze für 2017 nachzudenken. Laut Forsa-Umfrage ist auch dieses Jahr neben Stressabbau und mehr Zeit für die Familie, Sport wieder unter den Top 3 der Vorsätze.
Um seinen Lifestyle gesünder zu gestalten, muss es aber nicht der Anfang des Jahres sein. Das geht auch noch im April. Wie wärs zum Beispiel mit diesen Ideen?
1. Verkauf dein Auto: Werd zum Radfahrer
Gesundheitliche Gründe, auf das Fahrrad umzusteigen, gibt es viele. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) führt da so einige auf: der Stoffwechsel wird angetrieben, die Lunge wird gleichmäßig mit Sauerstoff gefüllt, die großen Gelenke werden in Bewegung gebracht, das Blut wird mit Sauerstoff versorgt und die Rückenmuskulatur gestärkt. Obendrein verringert sich auch noch das Krebsrisiko und sogar die Sterblichkeit, denn „Menschen, die drei Stunden pro Woche mit dem Fahrrad fahren, haben eine um 40 Prozent niedrigere Sterberate”. Wer also mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren kann oder sich in der Freizeit auf den Sattel schwingt, lebt gesünder und muss Abends nicht mehr so lange Zeit im Fitnessstudio verbringen.
Und Radfahren ist auch für die Umwelt von unschlagbarem Vorteil. 2013 veröffentlichte das Umweltbundesamt eine Studie zum Thema ‘Potenziale des Radverkehrs für den Klimaschutz’. Und welche Überraschung: Radfahren würde auch die Umwelt schonen. Aus diesem Grund sind viele Länder und Kommunen nun dabei, Rad-(schnell)-wege auszubauen, um Bewohner für das Radfahren zu begeistern und sie schnell und einfach von A nach B zu bringen.
Mehr Lesen: 'Autobahn' für's Fahrrad: Berlin plant Bau von Radschnellwegen
2. Verzichte auf Fleisch und werd zum Vegetarier
Wer lebt gesünder? Vegetarier oder Fleischesser? An dieser Frage scheiden sich seit Jahrzehnten die Geister: mal heißt es, dass der Verzicht auf Fleisch ungesund sei, in der nächsten Studie dann, dass genau das das erstrebenswerte Ziel aller Menschen sein sollte.
Man kann sich als Vegetarier durchaus gesund - wenn nicht sogar gesünder - ernähren, wenn man bei der Zusammenstellung seiner Ernährung auf ein paar Dinge achtet. Markus Keller, Ernährungswissenschaftler und Experte für fleischlose Ernährung sagt zum Beispiel: „Eine vernünftig zusammengestellte vegetarische Ernährung liefert viel mehr pflanzliche Lebensmittel. Pflanzliche Lebensmittel haben viele Inhaltsstoffe. [...] Diese wirken sich positiv auf den Blutdruck, den Cholesterinspiegel und auf die Verdauung etc. aus.“
Das heißt aber nicht, dass nun jeder zum Vegetarier werden muss. Viel wichtiger wäre es, einmal über seine Ernährung nachzudenken und diese bewusster zu gestalten: muss es wirklich der Softdrink zum Mittagessen sein oder lässt sich dieser nicht durch ein Glas Wasser ersetzen? Wie kann ich meine „5 am Tag“ in meinen Tagesablauf integrieren? Und muss es wirklich jeden Abend Fleisch sein? Eine bewusste Ernährung wäre also genau das, was jedem Menschen, egal ob Fleischesser oder Vegetarier, helfen würde, gesünder zu leben.
Mehr Lesen: China halbiert Fleischkonsum für den Klimaschutz
3. Verbanne Plastik aus deinem Alltag
Plastik ist überall. Angefangen von den Fasern in unseren Bettdecken, in unserer Zahnpasta, im Duschgel, bis hin zum Wasser, das wir trinken - was dann meist auch in einer Plastikflasche verkauft wird. Kurzum: Ohne Plastik scheint die Menschheit heute nicht mehr auszukommen.
Doch schon jetzt sehen wir die Folgen unseres Plastikkonsums: viele Tiere auf dem Land und im Meer verenden elendig, weil sie sich im Plastikmüll verfangen oder aber das Plastik mit Nahrung verwechseln. Schlimmer noch: bis 2050 soll in unseren Weltmeeren mehr Plastik als Fische schwimmen. Das Plastik, das die Menschheit in die Meere kippt und dann von Fischen gefressen wird, landet letztendlich wieder auf unseren Tellern und in unseren Körpern. Das ist nicht gesund.
Aus diesem Grund scheinen viele Länder und Unternehmen inzwischen aufgewacht zu sein und wollen zukünftig auf mehr Plastik verzichten. Frankreich will zum Beispiel ab 2020 auf Plastikgeschirr verzichten und die Supermarktkette REAL hat den Verkauf von Plastiktüten schon jetzt eingestellt.
Man muss allerdings nicht auf die großen Konzerne oder die Entscheidungen in der Politik warten, um auf Plastik zu verzichten und gesünder zu leben. Damit kann jeder gleich heute anfangen, in dem man zum Beispiel seinen eigenen Beutel mit zum Einkaufen nimmt oder sogar einen verpackungsfreien Supermarkt wie diesen hier in Köln aufsucht, um völlig verpackungsfreie Produkte kaufen zu können.
Wie man richtig gut auf Plastik und Müll in seinem Leben verzichten kann und welche Tricks es dabei gibt, davon berichtet zum Beispiel Lauren Singer.
Mehr Lesen: Diese Frau produzierte in 2 Jahren weniger Müll als andere an einem Tag
4. Wer braucht schon mehr als 20 qm²!? Ziehe in ein ‘Tiny House’
In den USA und anderen Ländern wie Neuseeland gibt es sie bereits wie Sand am Meer. Die Rede ist von ‘Tiny Houses’, also winzigen Häusern. Doch wenn man sich einmal darin eingerichtet hat, kommen einem die kleinen Häuschen gar nicht mehr so klein vor.
Bezahlbarer Wohnraum wird auch in den Städten Deutschlands immer schwieriger zu finden. Deshalb ist die Idee eines ‘Tiny Houses’ gar nicht so verkehrt. Das dachte sich auch ein Kollektiv aus Berlin und will in den nächsten zwölf Monaten bis zu 20 verschiedene ‘Winzighäuser’ entwickeln. Vermissen muss man in solchen kleinen Häusern allerdings nichts. Alles ist multifunktional nutzbar.
Warum aber soll es gesünder sein, in einem ‘Tiny House’ zu leben? Kinesiologie-Professor Brandon Irwin von der amerikanischen Kansas-State-Universität sagt: „Wir glauben, dass das Leben auf kleinem Raum mehrere positive Einflüsse auf die Gesundheit haben kann. Zum Beispiel kreiert so ein Haus einen besseren Gemeinschaftssinn, es erfüllt die Grundbedürfnisse nach menschlichen Beziehungen, es bietet einen bezahlbaren Wohnraum und ermuntert zu mehr sportlicher Aktivität im Freien.“
5. Weniger ist mehr: Werd zum Minimalisten
Ein anderer Trend, der sich momentan immer weiter durchsetzt, ist der Weg hin zum Minimalismus. Muss sich der Mensch wirklich mit so vielen Dingen in seinem Zuhause umgeben? Braucht man wirklich 20 Teller und Tassen in der Küche oder reicht nicht auch die Hälfte?
Jeder hat wahrscheinlich Dinge zu Hause, die er seit Jahren nicht mehr angerührt hat. Warum sollte man diese nicht einfach mit anderen teilen? Das haben sich auch die beiden Freunde Ryan Dyment und Lawrence Alvarez gedacht und deshalb im kanadischen Toronto die ‘Library of Things’ eröffnet, um Dinge wie Werkzeug, Brettspiele oder die Sportausrüstung mit seinen Mitmenschen teilen zu können. Niemand muss all das in seinem eigenen Zuhause horten.
Zusätzlich kann zu viel ‘Krempel’ auch zu Depressionen führen: wenn man täglich mit dem Aufräumen seiner Sachen beschäftigt ist, verliert man schnell Zeit für die wichtigen Dinge im Leben.
Mehr Lesen: In Kanada eröffnet die erste „Bibliothek Für Alles, Was Man Im Leben Braucht” (und Bücher)
Es gibt zahlreiche Wege, sein Leben gesünder zu gestalten - durch mehr Sport zum Beispiel oder einer Ernährungsumstellung. Sich an Tagen wie heute Gedanken über seine Gesundheit zu machen und wie man sie verbessern kann, ist schon der beste Schritt dorthin.