Als umweltbewusster Mensch achtet man darauf, kein Wasser zu verschwenden: Den Wasserhahn nicht unnötig laufen lassen, während man sich die Zähne putzt. Duschen zu gehen, anstatt ein luxeriöses Schaumbad zu nehmen. Und ungenutztes Wasser zum Blumengießen zu verwenden, anstatt es wegzuschütten.
Die Liste ist lang.
Inzwischen werden solche kleinen, aber wichtigen Handgriffe sogar schon im Kindergarten und in der Grundschule gelehrt. Doch auch als Erwachsener lernt man nie aus.
Hier sind vier Situationen, in denen Wasser vor unseren Augen in großen Mengen verschwendet wird, ohne das es vielen von uns bewusst ist.
1. Tausendmal gehört, viel zu selten umgesetzt: Schluss mit Wasser in (Plastik)-Flaschen
Wenn es um abgefülltes Wasser in Flaschen geht, landet der Fokus schnell auf den schädlichen Auswirkungen, die vor allem Plastikflaschen auf die Umwelt haben.
Und ja - Plastikmüll ist ein massives Problem, das man auf gar keinen Fall ignorieren sollte. Aber schon lange bevor eine Flasche auf dem Müll landet, ist sie ein Problem. Denn für die Herstellung von einem Liter Wasser, das in einer Flasche landet, werden je nach Flaschenart zwischen sechs und 20 Liter Wasser benötigt!
Klingt paradox? Das stimmt.
Aber die Lösung ist ziemlich einfach – zumindest in Deutschland kann man einfach auf Leitungswasser umsteigen.
Hierzulande ist die Qualität des Leitungswassers flächendeckend gut. Und hat in einigen Fällen sogar eine bessere Qualität als Mineralwasser, wie ein Test der Stiftung Warentest ergab.
Wer Leitungswasser trinkt, spart also den wasserverschwendenden Energieverbrauch für die Herstellung der Flasche und Verpackung, als auch den gesamten Produktionsprozess bis hin zum Transport des Wasser zum Supermarkt und Lagerung ein.
Ganz abgesehen von der persönlichen Wasserkasten-Schlepperei, die Zeit zum Einkaufen. Und last but not least: Geld. Denn ein Kubikmeter (1000l) kaltes Wasser aus dem Wasserhahn kostet in Deutschland rund fünf Euro. Selbst das billigste Discounter Mineralwasser kommt bei 1.000 Liter auf mindestens 130 Euro.
2. Tropf Tropf Tropf...macht der Wasserhahn
Es mag nur wie eine kleine Pfütze aussehen, die sich im Schrank unter der Spüle oder auf dem Boden der Dusche sammelt, aber das ganze Wasser summiert sich!
In der Tat könnte die Wassermenge, die aus undichten Wasserhähnen tropft, 40 Millionen Schwimmbecken füllen. Oder 24 Milliarden Badewannen. Oder den gesamten Okeechobee See in Florida.
Die Lösung? Einen Schraubenschlüssel in die Hand nehmen und den Wasserhahn festziehen. Oder einen Klempner rufen.
3. Klospülung
Nein. Der Vorschlag lautet nicht, die Klospülung nicht mehr zu benutzen. Aber schon mal darauf geachtet, wie lange eine Klospülung spült? Oft braucht man gar nicht so viel Wasser, um das wegzuspülen, was man eben so in einem Klo wegspülen will.
Die Lösung: Viele Toiletten haben eine "Stop"-Funktion, wenn man die Klospülung einfach ein zweites Mal betätigt oder eine zweite "Kurzspültaste".
Klingt total simpel, aber wenn man das mal auf einen Haushalt für ein ganzes Jahr hochrechnet, lassen sich so hunderte Liter Wasser sparen!
4. Facebook, Instagram & CO.
Ein Beispiel, das sich auf den ersten Blick wirklich nicht erschließt.
Immer mehr Menschen nutzen Programme wie Facebook und Instagram - und produzieren so immer mehr digitale Informationen. Und diese müssen irgendwo gespeichert werden, damit sie jederzeit abrufbar sind. Hier kommen sogenannte Rechenzentren ins Spiel, die genau das machen. Und die sind so groß wie mehrere Turnhallen, in denen sich ganze Servertürme wie Sardinen in der Dose nebeneinander stapeln.
Server, die Tag und Nacht laufen, erzeugen jedoch sehr viel Hitze, die wiederum Computern schadet. Also müssen die Hallen gekühlt werden. Daher sind Rechenzentren auf Wasser angewiesen - eine ganze Menge davon.
Allein im Jahr 2016 verbrauchte Facebook rund 1,2 Milliarden Liter Wasser, wovon etwa drei Viertel in Facebooks Rechenzentren flossen.
Die Verschwendung von Wasser trägt zur weltweiten Wasserknappheit bei. Ein ungerechter Zugang zu sauberem Wasser führt dazu, dass Millionen Menschen weltweit, insbesondere in Regionen, die von Armut, Konflikten und Klimaschäden betroffen sind, unter ständigem Wassermangel leiden. Laut der Weltgesundheitsorganisation haben rund 2,1 Milliarden Menschen keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Jeder, der Wasser nutzt, kann also dazu beitragen, das weniger Wasser verschwendet wird.