Es gibt 868 Millionen hungernde Menschen. Das ist fast 1/7 der Weltbewölkerung. Bis 2050 wird die Weltbevölkerung auf 9 Milliarden Menschen weiter steigen. Da stellt sich die Frage - wie werden wir die Welt ernähren? Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) sagt ganz klar: wir müssen nachhaltige Ernährungs- und Landwirtschaftssysteme entwickeln und ausbauen, um die weltweite Ernährungssicherheit zu gewährleisten und die Gesundheit aller Menschen zu verbessern.
Hier sind 6 innovative Projekte, die Kleinbauern und Landwirten helfen, sich selbst und die Welt auf eine nachhaltige, gerechte und rentable Weise zu ernähren.
1. M-Farm
Bei der mobilen Farm handelt es sich, anders als der Name vermuten würde, nicht um eine Wanderfarm, sondern um digitale Technik, die es den kenianischen Farmern ermöglicht, aktuelle Preisinformationen zu ihren Erzeugnissen zu erhalten. In der ganzen Welt werden Landwirte mit der Tatsache konfrontiert, dass Zwischenhändler ihre Gewinne schmälern, aber dies ist in Afrika wegen der geringen Zugangsmöglichkeiten zum Internet ein besonders großes Problem. In den meisten Fällen werden den Bauern dürftige Preise für ihre Produkte angeboten, die dann von den Händlern zu weit höheren Preisen weiterverkauft werden. Da die Farmer bei der Gewinnspanne leer ausgehen, begrenzt dies ihre Möglichkeiten, zu expandieren und höhere Erträge zu erzielen. Mit M-Farm können die Farmer einfach eine SMS an #2025 schreiben und sie erhalten Preisinformationen zu ihren Produkten zusammen mit der Möglichkeit, Käufer für ihre Waren zu finden. Diese Technologie gibt ihnen ein Mitspracherecht auf dem Markt und beinhaltet die Möglichkeit, die Leistung eines Farmers erheblich zu steigern.
2. Feedie
Jeder der ein Smartphone hat, kann hier mitmachen! Das von Lunch Box betriebene Projekt bedeutet für euch, dass, wenn ihr euer Essen im sozialen Netzwerk teilt, ihr das auch mit einem Kind in der Welt teilt. Wenn ihr mit der Feedie App ein Foto in einem der beteiligten Restaurants schießt, tätigt das Restaurant eine Geldspende in der Höhe eines Essens an den Lunch Box Fund. Bisher wurden über 12 Millionen Mahlzeiten geteilt und diese Zahl soll sich dieses Jahr vergrößern.
3. Vertical Farm
Anders als bei der mobilen Farm macht Vertical Farm genau das, was der Name verrät: Nahrung, die in die Höhe wächst und nicht die Breite. In einer stetig wachsenden Welt mit begrenzter Anbaufläche ist eine der wichtigsten Fragen der Landwirtschaft, wie Raum am besten genutzt werden kann und wir erhalten erstaunliche Antworten. Entstanden an einem Ort, wo begrenzter Platz zum täglichen Überlebenskampf gehört, bringen die Vertical Farms den Slums in ganz Afrika Nahrungssicherheit – schützen sie und ihre Familien vor globalen Preissteigerungen und bieten die Möglichkeit, Extraeinkommen zu erzielen. Zwei kenianische Landwirtschaftsforscherinnen, Nancy Karanja und Mary Njenga, sind die klugen Köpfe hinter diesem städtischen landwirtschaftlichen Elan und sie arbeiten eng mit Bäuerinnen in Kibera zusammen, um diesen Anbau in vielen Haushalten zu etablieren.
4. Wonderbag
Wonderbag, gegründet von der britischen Geschäftsfrau Sara Collins, ist ein langsam kochender Herd, der absolut keinen Strom benötigt. Obwohl Wonderbag keine neue Erfindung ist wenn es darum geht Nahrung zu erzeugen, ist sie doch eine Erfindung, die hilft, Nahrung besser zu nutzen. Ungefähr 20% aller Grundnahrungsmittel in Afrika werden durch das Kochen am offenen Feuer verbrannt, aber durch Wonderbag ist dieses Risiko verschwunden. Eine weitere gute Seite von Wonderbag ist, dass keine Energie benötigt wird. Haushalte können bis zu 30% ihres Jahreseinkommens sparen – was Geld freisetzt und die Armut vermindert. Wonderbag ist kein gemeinnütziges Produkt, aber denen, die sich den Kaufpreis nicht leisten können, werden subventionierte Preise angeboten.
5. Plantwise
Plantwise zielt darauf ab, die Nahrungssicherheit zu verbessern und Ernteverluste zu verringern, indem das Wissen über Pflanzengesundheit gesammelt, geordnet und verbreitet wird. Das Ziel ist es, bäuerlichen Kleinbetrieben zu helfen. Forscher minimieren die Verbreitung von Schädlingen und Krankheiten durch das frühere Aufspüren von Problemen der Pflanzengesundheit und das Bereitstellen besserer Behandlungsempfehlungen. Plantwise betreibt ein Netzwerk von Pflanzenkliniken zur Unterstützung bei Diagnose und Behandlung und bietet Training für aufstrebende Pflanzendoktoren.
6. Digital Green
Digital Green strebt an, die Sicherung der Ernährung zu verbessern und ländliche Armut abzumildern, indem gezielte Agrarinformationen an Kleinst- und Kleinbauern in Indien durch digitales Videomaterial weiter gegeben werden. Die Technologie der Firma, COCO, sammelt landwirtschaftliches Wissen, Methoden und bewährte Verfahren durch das Herstellen von Videos. DVD`s dieser Videos werden an lokale Mediatoren verteilt, die Vorstellungen organisieren, Diskussionen ermöglichen und Fragen beantworten. Die Technologie unterscheidet sich insofern von anderen, da sie offline arbeiten kann, ohne dass der Browser unterbrochen wird und erfordert nur dann eine Internetverbindung, wenn ein Nutzer bereit ist, seine Daten mit der weltweiten Datenbank zu synchronisieren.