Vor drei Jahren kamen mehr als 70.000 Global Citizens mit Künstler*innen und führenden Persönlichkeiten aus aller Welt in Johannesburg zusammen. Im FNB-Stadion ehrten sie Nelson Mandelas Leben, sein Vermächtnis und seinen Traum von einer Welt ohne extreme Armut in dem Jahr, in dem er seinen hundertsten Geburtstag gefeiert hätte.
Die beim Festival zugesagten Mittel haben dazu beitragen, bis heute das Leben von 117,8 Millionen Menschen in Afrika und auf der ganzen Welt zu verbessern. Erreicht wurde das durch die Zusagen von führenden Politiker*innen, Philanthrop*innen sowie dem Privatsektor, die während der Mandela 100-Kampagne und des Festivals Gelder zusagten. All das mit dem einen großen Ziel, extreme Armut und ihre systemischen Ursachen zu beenden sowie die Global Goals der Vereinten Nationen (UN) zu erreichen.
Mehr als 4,7 Milliarden US-Dollar (rund 4,15 Milliarden Euro) der insgesamt 7,2 Milliarden US-Dollar (rund 6,36 Milliarden Euro), die auf der Veranstaltung angekündigt wurden, sind inzwischen von den Entscheidungsträger*innen ausgezahlt worden. Sie gingen an wichtige Organisationen, die sich darauf spezialisiert haben, an vorderster Front extreme Armut zu beenden. Das Ziel wird nachhaltig verwirklicht, indem Armut in all ihren Formen berücksichtigt und in benachteiligte Gemeinschaften überall auf der Welt investiert wird.
Am 2. Dezember 2018, dem Tag des Global Citizen Festival: Mandela 100, kündigten wir von Global Citizen und unsere Partner 60 wichtige Zusagen in den Bereichen Gesundheit, Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH), Ernährungssicherheit, Landwirtschaft, Umwelt und Geschlechtergerechtigkeit an. Unterstützung gab es aus der ganzen Welt, Afrika auf nationaler und regionaler Regierungsebene, aus Philanthropie und dem Privatsektor.
Zu den Gastgeber*innen des Festivals gehörten Weltstars wie Sir Bob Geldof, Naomi Campbell, Gayle King, Bonang Matheba, Tyler Perry und Forest Whitaker. Emotionale Auftritte gab es von Beyoncé & JAY-Z, Cassper Nyovest, Ed Sheeran, Sho Madjozi und vielen anderen.
2020 berichtete Global Citizen, dass in den zwei Jahren seit Mandela 100 viele der auf der Veranstaltung eingegangenen Verpflichtungen trotz COVID-19 immer noch auf dem besten Weg sind, erfüllt zu werden. Wir konnten bekanntgeben, dass bereits 105,4 Millionen Menschenleben positiv beeinflusst wurden, indem Maßnahmen zur Abschwächung der schwersten Auswirkungen extremer Armut umgesetzt wurden. Heruntergebrochen sind das mehr als 50 Millionen Menschen im Jahr 2020, allein 14,6 Millionen davon in Südafrika, die geschützt werden konnten. 2021 kommen 12,4 Millionen dazu.
Schutz und Verbesserung der Lebensqualität gehen dabei zurück auf:
- Maßnahmen zur beschleunigten Beendigung von Kinderehen
- Versorgung von mehr als 5,1 Millionen Südafrikaner*innen mit HIV-Medikamenten
- Eindämmung der Flussblindheit in Guinea, Nigeria und Senegal
- Bereitstellung von Computern in Bildungseinrichtungen, die es den Schüler*innen ermöglichen, während der COVID-19-Pandemie am Distanzunterricht teilzunehmen
Im Folgenden stellen wir einige der wichtigsten Zusagen in den Bereichen Gesundheit, Gleichstellung der Geschlechter und Ernährung vor und zeigen auf, was sie seither bewirkt haben:
Die Children's Investment Fund Foundation, die Elma Foundation UK, UK Aid, Virgin Unite und die Bill & Melinda Gates Foundation haben 105 Millionen US-Dollar (rund 94 Millionen Euro) für die Bekämpfung vernachlässigter tropischer Krankheiten (NTDs) bis 2023 zugesagt
Mit Hilfe der bei Mandela 100 angekündigten Mittel hat das Accelerate Programm von der Organisation Sightsavers vernachlässigte Tropenkrankheiten wie das Trachom in 14 afrikanischen Ländern bekämpft. Mehr als 7,4 Millionen Behandlungen wurden gegen Flussblindheit, lymphatische Filariose und Bilharziose durchgeführt. Zudem erfolgten in der ersten Jahreshälfte 2021 in 95 der 180 Distrikte, die für das Programm vorgesehen sind, chirurgische Eingriffe, um 5.100 Trachomfälle zu behandeln. Im gleichen Zeitraum haben 23 Bezirke in Guinea, Nigeria und Senegal einzelne Meilensteine zur Eliminierung der Trachomerkrankung deutlich schneller erreicht als im Jahr 2020.
Vodacom hat 500 Millionen ZAR (rund 28 Millionen Euro) für die Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt, die digitale Kompetenz von Lehrer*innen und Lernenden sowie für Kindertagesstätten zugesagt
Im Jahr 2021 hat das Unternehmen Vodacom Programme unterstützt, die mehr als 1.900 Frauen in der Landwirtschaft in einschlägigen IKT-Kenntnissen schulen. Dieses Wissen ermöglicht ihnen den einfacheren Austausch mit anderen Landwirt*innen, die Recherche und den Erwerb von Produkten und Dienstleistungen über das Internet und nicht zuletzt den Zugang zu neuen wirtschaftlichen Möglichkeiten, indem sie mit potenziellen Käufer*innen in Kontakt gebracht werden.
Eine weitere Einrichtung, das Kommandozentrum für geschlechtsspezifische Gewalt (Gender-Based Violence Command Centre, GBVCC) und eine Website bieten Betroffenen von Gewalt in Südafrika Unterstützung. Sie erhalten dort kostenlos Beratung, Vermittlung von Diensten und unmittelbare Hilfe im Falle einer drohenden Gefahr.
Deutschland hat 72,4 Millionen US-Dollar für den IFAD bereitgestellt
Die deutsche Zusage von rund 72,4 Millionen US-Dollar (64 Millionen Euro) hat dazu beigetragen, die Gesamtbemühungen des Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) zu unterstützen. Von 2019 bis 2021 haben 23,4 Millionen Menschen Zugang zu Finanzdienstleistungen wie Sparmöglichkeiten und Krediten erhalten und knapp 1,7 Millionen Hektar Land wurden in klimaresistente Praktiken überführt.
Allein im Jahr 2020 erreichten die laufenden IFAD-Projekte über 128 Millionen Menschen und übertrafen damit das Jahresziel von 120 Millionen. Als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie wurden in 36 Ländern 58 Projekte angepasst, um die schwerwiegenden Auswirkungen zu lindern. Dabei unterstützten auch Mittel, die bei Mandela 100 angekündigt wurden. Kürzlich wurden beispielsweise in Eritrea eine Million US-Dollar (rund 883.000 Euro), die für das Programm zur Bewirtschaftung der Fischerei eingesetzt werden, kurzfristig in vorübergehende Kühllager investiert, um sicherzustellen, dass die von COVID-19 betroffenen Menschen ihre Ernten lagern konnten.
Das Global Citizen Festival: Mandela 100 war eine Veranstaltung zum Gedenken an das Vermächtnis eines Mannes, dessen außergewöhnliche Vision für Frieden und Gleichheit noch heute in den Herzen und Köpfen von Menschen aller Generationen nachhallt.
Während die COVID-19-Pandemie weiter anhält, bemühen sich Organisationen und Regierungen, die auf der Veranstaltung gemachten Zusagen zu erfüllen, um Millionen der weltweit am stärksten gefährdeten Menschen im täglichen Kampf gegen Armut zu unterstützen.
Untersuchungen deuten darauf hin, dass COVID-19 die langfristige Konzentration der Armut in ressourcenarmen, fragilen und konfliktgeplagten Ländern noch verstärken wird. Bis 2030 werden die neun Länder mit der größten Anzahl extrem armer Menschen in Afrika liegen.
Global Citizen setzt sich weiterhin dafür ein, Mandelas Traum zu verwirklichen und extreme Armut zu beenden. Um die Global Goals der UN zu erreichen, müssen wir Armut in all ihren Formen beenden.