Menschen wünschen sich Produkte, die gut für die Umwelt sind – das haben die „Plastikschuhe“ von Adidas eindeutig zeigen.
Die Marke verkaufte im vergangenen Jahr eine Million Laufschuhe namens „UltraBoost“, die aus Plastik hergestellt wurden, das zuvor aus dem Ozean gefischt wurde. Nach Angaben von Kasper Rorsted, Vorstandsvorsitzender von Adidas, war dies nur der Anfang: Ähnliche Produkte aus Plastikmüll seien in Planung, wie CNBC berichtete.
Das wäre für den Konzern der Startschuss für einen neuen Weg in die nachhaltige Mode.
Im Jahr 2016 schloss sich Adidas mit der gemeinnützigen Organisation „Parley for the Oceans“ zusammen, um die Lieferkette umweltfreundlicher zu gestalten.
Für die Schuhe wird Plastik benutzt, das zuvor an Stränden oder im Meer gesammelt wurde. Dann wird der Kunststoff zerlegt und zu Fasern versponnen, die in Kleidungsstücken und Schuhen verwendet werden können.
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Die UltraBoost-Schuhe wurden zum Aushängeschild der neuen Kampagne. Jeder Schuh besteht zu 95 Prozent aus Kunststoff und aus 11 Plastikflaschen.
Da Adidas bestrebt ist, nicht recycelten Kunststoff aus seiner Lieferkette zu entfernen, ist es wahrscheinlich, dass Adidas weitere Produkte auf den Markt bringt, in denen „Plastikmüll“ verarbeitet wurde.
Wenn es so kommt, könnten die Schuhe wahrscheinlich auch günstiger produziert werden und würden für mehr Käufer bezahlbar. Denn derzeit kostet der Schuh auf dem US-Markt stolze 220 Dollar.
Die Marke hat mit ihrer „ Upcycling-Idee” eindeutig den Nerv der Zeit getroffen: Die Kunden sind begeistert. Das zeigt, dass die Verbraucher besorgt sind über die wachsende Plastikverschmutzung in den Weltmeeren und bereit sind, etwas an ihrem Kaufverhalten zu verändern.
Bilder von schwimmenden Plastikbergen im Meer, von verstopften Flussströmungen und Meerestieren, die an dem Müll sterben, sind in den letzten Jahren alltäglich geworden.
Menschen haben seit 1950 8,3 Milliarden Tonnen Plastik geschaffen. Das ist so viel, wie eine Milliarde Elefanten wiegen. Mehr als 75 Prozent (!) dieses Kunststoffs wurde in der Umwelt entsorgt.
Jedes Jahr landen schätzungsweise 8 Millionen Tonnen Plastik in den Weltmeeren, was bedeutet, dass man jede Minute einen Müllwagen aus Plastik in einen Ozean auslädt.
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Der Adidas-Schuh macht nur einen minimalen Unterschied, das ist klar. Aber es ist eine Botschaft und ein Beweis dafür, dass für die Produktion von Konsumgütern kein neuer Kunststoff notwendig ist.
Da immer mehr Marken Alternativen für Kunststoff einsetzen und sich zum Recycling verpflichten, könnte der Umfang an Plastikmüll deutlich gesenkt werden.
Länder wie Taiwan, Schottland und Kenia haben in den letzten Monaten und Jahren ähnliche Verbote von Plastik erlassen. Auch Städte wie Vancouver und Neu-Delhi haben eigene Verbote entworfen.
Umfassende Gesetzesvorschläge sind vielerorts noch im Gange. Die Vereinten Nationen haben kürzlich ein weltweites Verbot der Plastikverschmutzung in den Ozeane vorgeschlagen; Kanada plant, im Laufe des Jahres auf der G7-Konferenz einen ähnlichen Vorschlag vorzulegen.
Mit Kampagnen setzt sich Global Citizen dafür ein, Unternehmen und Menschen zu ermutigen, Alternativen zu Plastik zu finden – hier kannst du dich uns anschließen und selbst einen Teil dazu beitragen.