Warum das wichtig ist
Der Amazonas-Regenwald beheimatet Millionen von Arten, dient zahlreichen Gemeinden als Lebensquelle und ist eine der wichtigsten Kohlenstoffsenken der Welt. Die Vereinten Nationen (UN) fordern die Weltgemeinschaft dazu auf, den Regenwald zu schützen und aufzuforsten, sowie CO2-Emissionen drastisch zu reduzieren. Dazu kannst auch du beitragen: Nutze hier deine Stimme für den Umwelt- und Klimaschutz.

Bis zu 40 Prozent des Amazonas-Regenwaldes könnten sich in den kommenden Jahren in eine Savanne verwandeln. Die Hauptursache ist die Einflussnahme des Menschen: Durch Abholzung, Brände und die Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels kommt der Amazonas-Regenwald an seine Grenzen. Wie bedrohlich die aktuellen Entwicklungen sind, zeigt eine neue Studie, die im Wissenschaftsmagazin Nature veröffentlicht wurde.

In den vergangen zehn Jahren hat der Regenwald demnach über 24.000 Quadratmeter an Waldfläche verloren. Das entspräche der Größe von etwa 10,3 Millionen American Football Feldern, wie das Smithsonian Magazine berichtet. In den vergangenen 50 Jahren musste der Regenwald insgesamt 17 Prozent seiner Gesamtfläche einbüßen.

Selbstschutz des Regenwaldes in Gefahr

Die anhaltende Zerstörung des Regenwaldes aus wirtschaftlichen Interessen unterbricht zudem die überlebenswichtige Selbstregulierung des Waldes. Diese Störung könnte laut Studie zu seiner unumkehrbaren Vernichtung führen. Denn Regenwälder sind komplexe Systeme, die aus einer Vielzahl verschiedener Biotope mit unterschiedlichen klimatischen Bedingungen bestehen. So generiert der Amazonas-Regenwald sogar seinen eigenen Wasserkreislauf. Doch wenn eine zu große Fläche zerstört wird, nehmen diese selbstregulierenden Kräfte des Waldes ab. Dadurch wird der Regenwald noch anfälliger für Dürren und Brände, so der Bericht.

In Anbetracht der aktuellen Entwicklungen warnen die beteiligten Forscher*innen davor, dass der Wald bald einen sogenannten Kipppunkt erreichen könnte. Sollte diese empfindliche Grenze überschritten werden, könnten sich bis zu 40 Prozent ehemaliger Waldfläche in eine Savanne mit wenig Baumbestand umwandeln. Eine solche Transformation hätte laut Umweltschutzorganisation WWF massive Konsequenzen für die Region und das Weltklima.

Fast die Hälfte des Regenwaldes könnte verschwinden

Denn der Amazonas-Regenwald ist eine der wichtigsten Kohlenstoffsenken weltweit. Das bedeutet, dass er ein zentrales Gegengewicht zum Klimawandel darstellt. Er dient Millionen von Lebewesen als Nahrungs-, Wasser-, und Sauerstoffquelle – auch den indigenen Gemeinden, die er beheimatet.

Doch seit der aktuelle Präsident Brasiliens Jair Bolsonaro den Regenwald zur wirtschaftlichen Nutzung freigegeben hat, verschlechtert sich der Zustand des Amazonas-Regenwald zunehmend. Weite Teile des Regenwaldes wurden etwa für die Abtragung von Bodenschätzen gerodet, sowie für die Rinderzucht und den Sojaanbau.

Steigende Temperaturen durch den Klimawandel und abnehmende Niederschlagsmengen setzen dem Regenwald weiterhin zu, wie der Guardian berichtet. Diese Kombination aus Zerstörung und den Folgen des Klimawandels führen zu einem negativen Rückkopplungseffekt. Das bedeutet: Je trockener und entflammbarer der Wald wird, umso mehr kommt es zu Bränden und dem Rückgang selbstregulierender Niederschlagsmengen, was die Zerstörung des Waldes und dessen Umwandlung in eine Savanne nur noch befördert.

Wenn dieser Prozess nicht eingedämmt wird, könnte fast die Hälfte des Regenwaldes verschwinden. Der einzige Weg, um diese Entwicklung umzukehren, sind höhere Investitionen in die Aufforstung des Waldes und der sofortige Stopp der massiven Rodungen. Zudem müssten Industrienationen weltweit endlich ihrer Verantwortung nachkommen, CO2-Emissionen zu reduzieren und den Klimawandel einzudämmen.

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Der Amazonas-Regenwald könnte zur Savanne werden, zeigt Studie

Ein Beitrag von Joe McCarthy