In den vergangenen Jahrzehnten hat John Church einige unverzichtbare Beiträge zur Klimaforschung und Aufklärung über den weltweiten Klimawandel geliefert. Sein Spezialgebiet ist die Erforschung des Meeresspiegelanstieges und wie dies Länder und das Ökosystem der Meere beeinflussen wird.
Churchs Arbeit gehört mit zu den längsten Studien, die über die Änderung unserer Atmosphäre angefertigt wurden - mit Aufzeichnungen und Messungen, die er seit 1976 sammelt und die als essentielle Forschungsgrundlage dienen.
Eine echte Koryphäe also. Könnte man meinen. Allerdingt ist John Church zusammen mit 274 weiteren Wissenschaftlern des australischen 'Commonwealth Scientific Industrial Research Organization (Csiro)' sehr wahrscheinlich ziemlich bald arbeitslos.
Oh! Haben wir etwa die Lösung auf den Klimawandel gefunden? Werden Wissenschaftler nicht mehr gebraucht?
Von wegen. Johns Entlassung und die seiner Kollegen ist Teil einer neuen 'Umstrukturierung' innerhalb des Csiro-Instituts. Augenscheinlich sind Forschungen über den Klimawandel und warum er passiert nicht mehr länger von Bedeutung. Stattdessen sollen jetzt Ressourcen darauf gerichtet werden, Lösungen zu finden, wie wir in einem veränderten Klima leben können.
Oder um es mal schlicht auszudrücken: das Institut gibt sich gegenüber dem Klimawandel geschlagen und will, anstatt weiter nach Lösungen zu suchen, wie man die Auswirkungen des Wandels aufhalten bzw. verlangsamen kann, sich auf due Suche nach Anpassungsmöglichkeiten an das neue Klima begeben.
Für viele Wissenschaftler weltweit ist diese Entscheidung ein Schlag ins Gesicht. Und eine herbe Enttäuschung. Denn statt zu kämpfen, hat das Commonwealth Scientific Industrial Research Organization (Csiro) aufgegeben und will sich mit dem Klimawandel abfinden.
Klar kann man sagen, dass auch nach Anpassungsmöglichkeiten geforscht werden muss. Der Ansatz ist sicherlich nicht verkehrt. Aber erstens werden diese Anpassungen sich mit Sicherheit nicht auf die Umwelt, die Tiere und Pflanzen konzentrieren, sondern nur auf uns Menschen. Tiere, die unter dem Klimawandel leiden, werden diesem weiterhin schutzlos ausgeliefert sein. Das gleiche gilt für Pflanzen, Meere, unser ganzes Ökosystem.
Die werden nämlich rein garnichts davon haben, wenn die Menschen sich schön irgendwo abschotten und ihr Überleben sichern, während der Rest der Welt am Klimawandel zugrunde geht.
Mehr als 3000 Wissenschaftler aus über 60 Länder kämpfen inzwischen dafür, dass Churchs Kündigung zurückgezogen wird und er seine Forschungsarbeit fortsetzen kann.
Es macht sprachlos zu sehen, wie einer der angesehensten Klimaforscher der Welt vor die Tür gesetzt wird, gerade mal 6 Monate nachdem die Welt sich auf der größten bisher dagewesenen Klimakonferenz in Paris sich darauf geeinigt hat, gegen den Klimawandel vorzugehen.
Was also hat Australien zu diesem Schritt bewegt? Man weiß es nicht und man kann nur den Kopf schütteln.
Noch hat Church Zeit, gegen die Entscheidung vorzugehen und um Rückziehung der Kündigung zu bitten.
Wer Church und den Aufruf von Wissenschaftlern aus aller Welt unterstützen will, kann das in den sozialen Medien mit dem Hashtag #HireChurch tun.