Kamden Houshan ist anders als andere 8-jährige Jungs - und so ist sein Freund Paul Burnett.
Die zwei Jungs haben sich im Kindergarten kennengelernt und sofort Freundschaft geschlossen, als sie festgestellt haben, dass sie beide Superhelden und lustige Videos toll finden. Obwohl Kamden doppelseitig gelähmt ist und im Rollstuhl sitzt, hat ihn Paul nie anders als andere Klassenkameraden behandelt.
„Für Paul ist Kamden ein ganz normaler Junge und nicht jemand mit Behinderung“, erzählt Kamdens Mutter, Yvonne Houston, dem amerikanischen Nachrichtenmagazin TODAY. „Für Paul ist er einfach nur Kamden. Aus diesem Grund ist Kam auch voll und ganz er selbst, wenn die beiden zusammen sind.”
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Kamden kam mit einem Tumor direkt an seiner Wirbelsäule zur Welt. Der Tumor war so groß, dass er sich um sein Rückenmark schloss. Die Ärzte konnten in insgesamt drei Operationen den Tumor erfolgreich entfernen, aber seitdem ist Kamden gelähmt und muss für den Rest seines Lebens im Rollstuhl sitzen.
Obwohl der Rollstuhl Kamden viel Freiheit und Mobilität bietet, macht es der sperrige Rollstuhl für Kamden nicht immer leicht, mit seinen lebhaften Freunden mitzuhalten.
Foto: Go Fund Me/Jenny Burnett
Eines Tages, als Kamden und Paul draußen spielten, fand Paul sich in einer ausweglosen Situation wieder und fühlte sich hilflos, als Kamdens Rollstuhl nach vorne stürzte und der Junge in einem großen Bogen auf den Boden fiel.
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„Paul war unter Schock”, erinnert sich Pauls Mutter Jenny Burnett. „Wir wussten nicht, dass Kamdens Rollstuhl an allem Schuld war.”
Paul war sich aber sicher, dass der Unfall nur passieren konnte, weil Kamden zu groß für seinen Rollstuhl geworden war.
Die Houshans leben in Poway, Kalifornien. Hier zahlt der Bundesstaat nur alle fünf Jahre für einen neuen Rollstuhl - auch, wenn es sich um Kinder handelt, die schnell zu groß für ihre Rollstühle werden.
„Wir konnten uns keinen neuen Rollstuhl leisten”, sagt Kamdens Mutter. „Den Kauf mussten wir erstmal hinten anstellen.”
Was sie allerdings nicht wusste, war, dass der beste Freund ihres Sohns, Paul, schon längst bemerkt hatte, dass Kamden einen neuen Rollstuhl brauchte, und sich entschloss, etwas dagegen zu tun.
Im Sommer, nachdem die beiden die zweite Klasse abgeschlossen hatten, weihte Paul seine Mutter in sein Vorhaben ein. Paul hatte sich vorab im Internet Videos angeschaut und von Fundraising-Seiten gehört. Danach war er sich sicher, dass er so etwas für Kamdens neuen Rollstuhl auch starten könnte und Freunde sowie andere bestimmt beisteuern würden, damit Kamden endlich einen neuen Rollstuhl bekommt.
Pauls Mutter half ihm die ‘Go Fund Me’-Seite einzurichten. „Sein Rollstuhl kippt immer wieder nach vorne und das ist ganz schön doof. Außerdem ist er so schwer, dass es schwer ist, ihn anzuschieben”, schreibt Paul auf der Seite.
Paul sagt er wollte seinem Freund Kamden helfen, weil er „ein guter Freund und eine wirklich tolle Person” ist.
Das sagt Kamden übrigens auch über Paul.
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Und wie es sich Paul erhofft hatte, haben die Leute gespendet. Innerhalb von nur 26 Tagen hatte Paul sage und schreibe 5.935 US-Dollar (ca. 5.000 Euro) zusammen, womit ein maßgeschneideter Rollstuhl für Kamden gekauft werden konnte.
Foto: Go Fund Me/Jenny Burnett
„Er ist immer hilfsbereit”, sagt Kamden über Paul. „Er denkt immer an mich. Das mag ich so an ihm.”
Kamden konnte einen Rollstuhl zum Testen ausprobieren. Seinen richtigen Rollstuhl bekommt er dann in den nächsten Tagen. Und der ist gegenüber dem alten ein absolutes Upgrade.
„Der neue Stuhl ist um einiges leichter”, sagt Kamdens Mutter. „Das wird vieles einfacher machen. Mit dem neuen Stuhl wird Kamden viel unabhängiger sein können.”
„Paul ist ein wundervoller Junge”, fügt Kamdens Mutter hinzu. „Ich konnte es einfach nicht glauben. Wer hätte das gedacht? Ich hätte niemals gedacht, dass so eine Seite solchen Erfolg haben könnte.”
Könnte es nicht mehr Menschen wie Paul geben?