Anmerkung der Redaktion: Global Citizen selbst kann nicht bei der Unterbringung von geflüchteten Familien helfen. Im Folgenden erfährst du jedoch mehr über Organisationen, die diese wichtige Arbeit leisten und darüber, wie du sonst noch helfen kannst.
6,7 Millionen. Das ist die Zahl der Menschen, die nach Schätzungen des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) aus der Ukraine geflohen sind, nachdem Russland in das Land einmarschiert ist.
Viele europäische Länder haben ihre Hilfe zugesagt, um Flüchtende aufzunehmen. Deutschland hat sich besonders engagiert gezeigt: Innenministerin Nancy Faeser erklärte, Deutschland werde Flüchtende aus der Ukraine ungeachtet ihrer Nationalität aufnehmen.
Das Vereinigte Königreich erklärte, es werde mehr als 200.000 ukrainischen Flüchtenden die Einreise gestatten, geriet jedoch kürzlich in die Kritik, als bekannt wurde, dass bisher nur 50 Geflüchtete ein Visum erhalten haben. Das ist nur ein Prozent der 5.535 Antragstellenden.
In Polen wurden entlang der Grenze mehrere Aufnahmezentren eröffnet, die Mahlzeiten, medizinische Versorgung, Ruhemöglichkeiten und Informationen bieten. Die Zentren sind jedoch nur vorübergehende Lösungen und schon jetzt überfüllt.
Die Menschen, die aus der Ukraine fliehen, brauchen dringend vorübergehende Notunterkünfte. Wirkungsvolle Möglichkeiten, um den Betroffenen zu helfen, sind nicht nur Spenden oder Regierungen aufzufordern, sich gemeinsam mit Global Citizen zu engagieren, sondern auch die Aufnahme von Geflüchteten zu Hause.
Natürlich ist nicht jede*r in der Lage dazu, auf diese Art zu helfen. Hier geht es nämlich nicht nur darum, ob du Platz zur Verfügung hast, sondern ob dein Zuhause auch immer noch ein Rückzugsort sein kann. Frage dich also vorher, wie viel Raum und Privatsphäre du selbst benötigst und wie du dir das Zusammenleben mit anderen Menschen vorstellen kannst. Pro Asyl hat einen Leitfaden zusammengestellt, bei dem du auch deine eigenen Erwartungen reflektieren solltest und bietet auch Anlaufstellen, bei denen du dir Hilfe holen kannst, wenn dich die Situation überwältigt.
Was du wissen musst, wenn du Geflüchtete aufnehmen möchtest und was alles damit einhergeht, erfährst du im Nachfolgenden.
Warum ein freies Zimmer anbieten?
Einer geflüchteten Familie oder einer Einzelperson Unterschlupf zu gewähren, während sie versucht, sich ein neues Leben aufzubauen, ist eine Maßnahme, wie du Menschen in Krisensituationen ganz unmittelbar helfen kannst.
Kann ich Geflüchtete aufnehmen?
Am besten ist es natürlich, wenn du genug Platz hast, um allen beteiligten Personen Privatsphäre und einen Rückzugsort zu ermöglichen. Du entscheidest, wie viele Menschen du bei dir zu Hause aufnimmst. Es liegt auch bei dir, wie lange du sie beherbergen möchtest. Möglich sind nur ein paar Tage – oder auch ein wesentlich längerer Zeitraum. Du kannst sogar angeben, ob du auch Haustiere beherbergen würdest.
Wo fange ich an?
Es gibt viele Organisationen auf der ganzen Welt, die Menschen bei der Aufnahme von Geflüchteten helfen. Hier findest du einige der größten Initiativen, vor allem in Europa, die Infos über Aufnahmekriterien und die ersten Schritte bieten.
- Airbnb: Airbnb finanziert für bis zu 100.000 Menschen, die aus der Ukraine fliehen, eine kurzfristige Unterkunft. Wenn du eine Immobilie oder ein Zimmer freihast, das du normalerweise über Airbnb vermietest, kannst du also unkompliziert über die Plattform jemanden bei dir aufnehmen.
- unterkunft-ukraine.de: Neben Airbnb kooperiert das Bundesinnenministerium auch mit dieser Organisation. Allerdings werfen mehrere Hilfsorganisationen der Plattform derzeit vor, überfordert zu sein. Mehr als 365.000 dringend benötigte Schlafplätze würden nicht vermittelt. Die Plattform hat nun versprochen, schneller zu werden.
- UkraineTakeShelter.com: Diese Website wurde von dem Teenager entwickelt, der die Welt auch online über die Ausbreitung der COVID-19-Pandemie auf dem Laufenden hielt. UkraineTakeShelter.com ist eine unabhängige Plattform, die ukrainische Geflüchtete mit potenziellen Gastgeber*innen zusammenbringt. Weitere Informationen findest du hier.
- Host A Sister: Host A Sister wurde 2019 als sicherer Raum für weibliche Reisende gegründet, um Kontakte zu knüpfen und Unterkünfte zu finden (oder anzubieten). Die Plattform hilft dabei, Gastgeberinnen mit Geflüchteten zusammenzubringen. Obwohl die Mitgliedschaft in der Gruppe auf Frauen und nicht-binäre Menschen beschränkt ist, nehmen einige Mitglieder auch ganze Familien auf. Mehr erfährst du hier.
- Accommodation, Help & Shelter for Ukraine: Diese Facebook-Gruppe ist voll von Menschen auf der ganzen Welt, die ukrainischen Geflüchteten ein vorübergehendes Zuhause bieten – ob freie Couch oder freies Schlafzimmer. Hier kannst du der Gruppe beitreten.
Du kannst keine Unterkunft anbieten, möchtest aber trotzdem helfen?
Es gibt viele Möglichkeiten zu helfen – von Geldspenden für Organisationen vor Ort bis hin zur Teilnahme an friedlichen Protesten. Hier findest du unsere vollständige Liste sinnvoller Wege, zu helfen.