Während die Impfraten weltweit, wenn auch sehr ungleich, steigen, kaufen mehr und mehr Menschen Autos und buchen Flüge. Wie es scheint, konnte eine weltweite Pandemie die Reiselust der Menschen nur für eine gewisse Zeit hemmen.
Ob es wirklich Fernweh ist oder aber einfach der wirtschaftliche und soziale Druck des modernen Lebens – beim Thema Verkehr und Transport stößt die Menschheit an die ökologischen Grenzen des Planeten Erde.
Die Internationale Energieagentur berichtet, dass 24 Prozent aller Treibhausgasemissionen aus dem Verkehrssektor stammen. Drei Viertel dieser Emissionen werden von Straßenfahrzeugen verursacht.
Einige Formen des Reisens, beispielsweise Kreuzfahrtschiffe, hinterlassen besonders hohe Mengen an Schadstoffen. Hinzu kommen Infrastruktur und Dienstleistungen, die für eine gewisse Anzahl von Reisenden errichtet wurden – Autobahnen, Bürogebäude, Sehenswürdigkeiten und Einkaufszentren – und sich ebenfalls auf das Klima auswirken.
Um katastrophale Umweltfolgen zu vermeiden, ist es nötig, Treibhausgasemissionen radikal zu reduzieren. Daher fordern viele Umweltschützer*innen und Wissenschaftler*innen, den weltweiten Reiseverkehr insgesamt einzuschränken – zumindest so lange, bis wir Verkehrssysteme und ähnliches so angepasst haben, dass wir die Umwelt nicht mehr damit schädigen.
Doch die Weltwirtschaft scheint zu schlafen. Die Warnlampen für eine Klimakatastrophe leuchten immer heller auf – Hitzewellen und Waldbrände, Stürme und die Versauerung der Meere sprechen eine klare Sprache. Doch Investitionen in Technologien zur Verbrennung fossiler Brennstoffe und fossile Brennstoffe selbst steigen weiter.
Solange Regierungen keine sinnvollen Maßnahmen ergreifen, um die gesamte Weltwirtschaft zu reformieren, liegt es an uns selbst, Reiseentscheidungen zum Schutz unserer Umwelt zu überdenken.
Hier sind sechs Möglichkeiten, wie du deine durch Reisen verursachten Emissionen reduzieren kannst.
1. Setze dich dafür ein, dass in den öffentlichen Nahverkehr investiert wird.
Öffentliche Verkehrsmittel sind die umweltfreundlichste Art, um lange Strecken in kurzer Zeit zurückzulegen. Doch auf der ganzen Welt ist der öffentliche Nahverkehr chronisch unterfinanziert, was dafür sorgt, dass viele Menschen sich ein Auto kaufen müssen.
Fordere deine Kommunalpolitiker*innen dazu auf, mehr Mittel für Busse, Züge und Straßenbahnen bereitzustellen und die Zahl der Nahverkehrsfahrzeuge zu erhöhen. Du kannst dich auch lokalen Gruppen anschließen, die sich für einen besseren Nahverkehr einsetzen.
2. Erobere deine Stadt als Fußgänger*in!
In den meisten Städten wird mehr Platz für Autospuren, Straßenparkplätze und Parkhäuser als für Gehwege zur Verfügung gestellt. Obwohl die Zahl der Fußgänger*innen in den meisten Städten weitaus höher ist als die der Autofahrer*innen, dominieren Autos das Stadtbild. Das Ergebnis? Luftverschmutzung, steigende Temperaturen und unzählige Todesfälle und Verletzungen.
Dank der COVID-19-Pandemie konnten Fußgänger*innen in vielen Städten diese zum Teil zurückerobern und einen Vorgeschmack auf eine autofreie Zukunft erhalten. Doch es ist an der Zeit, dass Fußgänger*innen noch weiter gehen – und beispielsweise fordern, dass Fahrspuren als Gehwege und Plätze genutzt werden, dass Asphalt durch Grünanlagen ersetzt wird und dass Autos langfristig abgeschafft werden.
3. Nimm Busse, Züge und Straßenbahnen.
Der Umstieg von einem eigenen Auto auf öffentliche Verkehrsmittel kann deine Kohlenstoffemissionen erheblich reduzieren. Nach Angaben der Kansas City Area Transportation Authority (KCATA) verursacht eine 30 Kilometer lange Pendlerfahrt mit dem Auto jährlich etwa 22.000 Kilogramm mehr Kohlendioxid als der öffentliche Nahverkehr.
Leider hat sich herausgestellt, dass Fahrgemeinschafts-Apps Emissionen erhöhen. Bleib also beim öffentlichen Nahverkehr – es sei denn, die App, über die du eine Fahrt buchst, vermittelt Elektrotaxis.
4. Fliege wenig und kompensiere nötige Flugreisen.
Die meisten Menschen möchten neue Orte auf der ganzen Welt erkunden. Leider gibt es kein Transportmittel, mit dem das leichter ist, als das Flugzeug. Doch bei einer Höhe von Zehntausenden von Metern und einer Geschwindigkeit von Tausenden von Stundenkilometern verbrennen Flugzeuge Unmengen von Kerosin.
Du kannst deinen ökologischen Fußabdruck also ganz einfach verringern, indem du weniger fliegst. Versuche, dich auf einen Hin- und Rückflug pro Jahr zu beschränken. Wenn du mehr fliegen musst, kannst du Emissionszertifikate kaufen, um Projekte wie die Aufforstung von Wäldern und die Wiederherstellung von Feuchtgebieten zu unterstützen.
5. Kaufe dir ein Fahrrad.
Wer sich ein Fahrrad zulegt, kann zwei Drittel der Emissionen einsparen, die mit dem Weg zur Arbeit verbunden sind. Außerdem kann Sport dem Körper helfen, nach einem Arbeitstag Stress abzubauen. Würden mehr Menschen in den Städten mit dem Fahrrad fahren, würde sich auch die Luftqualität enorm verbessern.
6. Kaufe dir ein Elektroauto.
Es ist nicht billig, ein Auto zu kaufen oder zu mieten. Doch wenn du die Mittel dazu hast und du es dir leisten kannst, dann solltest du dich für ein Elektromodell entscheiden. Untersuchungen haben gezeigt, dass Elektrofahrzeuge im Laufe ihres Lebens dreimal weniger Emissionen verursachen als herkömmliche Autos. In Ländern, die ihren Strom aus erneuerbaren Quellen beziehen, sind die Auswirkungen sogar noch geringer.
Global Citizen Live findet einen Tag vor der Bundestagswahl statt. Im Rahmen der Kampagne “Recovery Plan for the World – ein Aktionsplan für eine gerechte Welt nach der Pandemie” ruft Global Citizen dazu auf, die COVID-19-Krise gemeinsam zu bewältigen und jetzt die Weichen für eine gerechte Welt zu stellen. Zusammen können wir #ZukunftSchaffen – nutze deine Stimme und werde aktiv, um extreme Armut zu beenden.