Künstler*innen, Musiker*innen, Schauspieler*innen und Aktivist*innen aus der ganzen Welt nahmen im September 2021 an Global Citizen Live teil und setzten sich 24 Stunden lang für das Beenden der Armut und den Schutz der Umwelt ein. Dieses Jahr hat uns – egal ob auf der Bühne oder abseits davon – gezeigt, dass Stars mit ihrer Macht dauerhafte Veränderungen auslösen können.
Trotz Pandemie, einer ungerechten Verteilung von COVID-19-Impfstoffen und schwachen Zusagen der Staats- und Regierungschef*innen zum Klimaschutz war 2021 auch ein Jahr voller humanitärer Bemühungen und philanthropischer Spenden. BTS hielten eine hoffnungsvolle Rede vor der UNO, Selena Gomez setzte sich für die gemeinsame Nutzung von Impfstoffen ein, Global Citizen Künstler*innen halfen Partnern bei der Freigabe von Millionen von Impfdosen und Prinz Harry, der Herzog von Sussex, rief zum Umweltschutz auf. Von der Forderung nach einer gerechten Verteilung von Impfstoffen bis hin zur Gleichberechtigung – in diesem Jahr nutzten Prominente ihre Plattform, um sich für Veränderungen in der ganzen Welt einzusetzen.
Hier kommen zehn inspirierende Momente von prominenten Aktivist*innen, die uns Hoffnung für das neue Jahr geben:
1. Lizzo prangerte bei Global Citizen Live strukturellen Rassismus an
Die Sängerin forderte vor 60.000 Zuschauer*innen im Central Park die Anerkennung der Geschichte des Rassismus, auf der die USA aufgebaut sind.
"Ich muss darauf hinweisen, dass das Land, auf dem wir stehen, Seneca Village heißt. Das war eine wohlhabende afroamerikanische Gemeinde, die hier in den frühen 1900er-Jahren lebte", sagte Lizzo in der Mitte ihres Sets. "Sie wurden vertrieben. Alles wurde von Bulldozern platt gemacht, damit man hier diesen Park bauen konnte.”
Außerdem sprach die Musikerin auch die Themen Klimakrise und Armut an:
"Wenn wir über die Klimakrise, die Verbesserung der Welt und die Beseitigung von Wohnungslosigkeit sprechen, müssen wir auch über den strukturellen Rassismus sprechen, der in diesem Land tief verankert ist. Wenn wir nicht konstruktiv über unsere Geschichte sprechen, wie können wir dann eine bessere Zukunft aufbauen?"
AS WE TALK ABOUT CLIMATE CHANGE, SOLVING HOMELESSNESS, AND MAKING THE WORLD A BETTER PLACE.. WE HAVE TO TALK ABOUT THE INSTITUTIONALIZED RACISM THAT HAPPENS IN THIS COUNTRY ALL THE TIME.
— ALL THE RUMORS ARE TRUE (@lizzo) September 26, 2021
Have you been to a Lizzo show? #Liztalkpic.twitter.com/43x0XqzIuz
2. BTS hielten eine Rede vor der UN-Generalversammlung
Die K-Pop-Ikonen und Global Citizen Künstler haben in diesem Jahr Beeindruckendes geleistet. Sie sammelten beispielsweise 3,6 Millionen US-Dollar (rund 3,19 Millionen Euro) für UNICEF.
Im September nahm die Band außerdem gemeinsam mit dem südkoreanischen Präsidenten an der UN-Versammlung zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung in New York City teil. Dort hielten die Künstler eine Rede über die Resilienz der Jugend weltweit. Sie sprachen auch darüber, wie es gelingen kann, in schwierigen Zeiten nicht die Hoffnung zu verlieren.
“Vielleicht sprechen wir nur über Dinge, die schrecklich sind, weil wir das Gefühl haben, dass unsere Zeit auf der Erde begrenzt ist. Mir graut es davor, um unseren Planeten zu trauern”, sagte das BTS-Mitglied J-Hope. "Alle sind sich einig, dass die Klimakrise ein wichtiges Problem ist. Aber darüber zu reden, was die beste Lösung sein könnte... das ist nicht einfach.”
Doch auch die COVID-19-Pandemie war für die Jungs ein wichtiges Thema: “Alle sieben von uns haben sich natürlich impfen lassen. Die Impfung war für uns eine Art Eintrittskarte, um unsere Fans zu treffen, die so lange auf uns gewartet haben”, sagte J-Hope.
3. Prinz Harry, der Herzog von Sussex, sprach sich gegen Ölbohrungen in Südafrika aus
Im Oktober tat sich der Herzog von Sussex mit dem namibischen Umweltaktivisten Reinhold Mangundu zusammen, um ein Moratorium für Ölbohrungen zum Schutz des Okavango-Wasserbeckens im südlichen Afrika zu fordern. Die beiden schrieben einen Artikel in der “Washington Post”, in dem sie die Bedrohung der Umwelt durch Ölbohrungen darlegten.
"Es gibt keine Möglichkeit, die Schäden derartiger Fehler wieder gut zu machen. Bohrungen sind ein veraltetes Glücksspiel, das katastrophale Auswirkungen für viele und unglaublichen Reichtum für einige wenige Mächtige mit sich bringt", heißt es darin. "Es handelt sich dabei um eine andauernde Investition in fossile Brennstoffe statt in erneuerbare Energien."
Du kannst dich Prinz Harry, Mangundu und Re:wild, einem Partner von Global Citizen, anschließen und dich für den Schutz des Okavango vor Bohrungen durch Unternehmen einsetzen, indem du hier den offenen Brief unterschreibst.
4. Davido sammelte 600.000 US-Dollar für Waisenhäuser in Nigeria
Update #werisebiftingotherspic.twitter.com/KeyfMY53qm
— Davido (@davido) November 29, 2021
Der nigerianische Musiker und Global Citizen Künstler feierte seinen 29. Geburtstag im November, indem er über Twitter Spenden für Waisenhäuser in Nigeria sammelte. Er selbst spendete 120.000 US-Dollar (rund 106.420 Euro).
"Ich schätze jeden, der sein hart verdientes Geld gespendet hat und bin sehr dankbar für eure Großzügigkeit", schrieb er anschließend auf Twitter. "Ich habe schon immer leidenschaftlich gerne etwas zurückgegeben und Menschen geholfen."
5. Billie Eilish setzte sich für Klima- und Tierschutz ein
Die Veganerin setzt sich konsequent für Dinge ein, die ihr wichtig sind – ob es sich dabei um eine nachhaltige Merchandise-Linie oder eine Doku über strukturellen Rassismus handelt.
Im Vorfeld der COP26 im Oktober tat sich Billie Eilish mit den Umweltinitiativen Green Futures und Arctic Basecamp zusammen, um gemeinsam mit Rainn Wilson, dem Klimaaktivisten Daze Adhaji, Robert Irwin und anderen Prominenten eine Videobotschaft zum Thema Umweltschutz zu teilen.
"In diesem Jahr entscheiden unsere Staats- und Regierungschef*innen über die globalen Maßnahmen, die in einem für unseren Planeten kritischen Jahrzehnt für den Umwelt- und Klimanotstand erforderlich sind", sagte Eilish im Video. "Wir müssen zusammenstehen und unsere Stimme erheben, um unseren Planeten zu retten. Nicht nur für uns, sondern auch für unsere zukünftigen Generationen".
Im September nutze sie außerdem ihr Debüt auf dem roten Teppich bei der Met Gala dafür, um ein Zeichen gegen Tierquälerei und für Veränderungen in der Modeindustrie zu setzen. "Es war mir eine Ehre, dieses Kleid zu tragen, da ich weiß, dass Oscar de la Renta in Zukunft komplett pelzfrei produzieren wird!!!!" schrieb Eilish in einem Instagram-Post.
Zudem forderte die Sängerin im September auf der Global Citizen Live Bühne den US-Präsidenten Joe Biden dazu auf, die Zusage des Landes zur Klimafinanzierung für Länder des Globalen Südens einzuhalten.
6. Rihanna setzte sich gegen Hassverbrechen gegen asiatisch gelesene Menschen ein
Die Sängerin demonstrierte im Mai bei einer “Stop Asian Hate”-Kundgebung in New York City gegen den zunehmenden Hass gegen asiatisch gelesene Menschen. Zudem sammelte sie Spenden in Höhe von insgesamt drei Millionen US-Dollar (rund 2,66 Millionen Euro) für die Asian American & Pacific Islander Organizations (AAPI). Dafür tat sie sich im März mit #StartSmall, einem globalen COVID-19-Hilfsfonds von Twitter-Gründer Jack Dorsey, zusammen.
7. Rina Sawayama und Elton John schrieben eine queere Hymne für die Ewigkeit
Die beiden LGBTQIA+-Aktivist*innen taten sich im Jahr 2021 zusammen und nahmen Sawayamas Song “Chosen Family” für Elton Johns Album The Lockdown Sessions in einer an die Zeit angepassten neuen Version auf. "Dieser Song handelt davon, Menschen zusammenzubringen. Es geht darum, zu lieben, in einer Zeit, in der die Menschen einander so hasserfüllt begegnen und die Welt so gespalten ist", sagte John in seiner Radiosendung Rocket Hour. "Deshalb dachte ich: 'Gott, das ist genau das, was wir jetzt sagen müssen.’ Es ist ein Lied über Frieden. Es geht um Akzeptanz, um Toleranz."
Die pansexuelle Sawayama verkündete am 1. Dezember, dem Welt-AIDS-Tag, außerdem, ihre Schirmherrschaft für Positive East, eine HIV/AIDS-Wohltätigkeitsorganisation in London. In einem Instagram-Post klärte sie zudem über präventive Behandlungen wie PrEP (HIV-Präexpositionsprophylaxe), oder das Stigma, das HIV/AIDS umgibt, auf und gedachte derer, die ihr Leben durch AIDS verloren haben.
8. Nikkie de Jager sorgte bei der Met Gala für mehr Sichtbarkeit von trans* Menschen
Die niederländische Aktivistin besuchte die Met Gala in einem türkisfarbenen, blumenbestickten Kleid mit einer Schärpe, auf der das berühmte Zitat “Pay it no mind” der verstorbenen Queer-Ikone Marsha P. Johnson stand.
"Ich wusste, dass ich einer Trans*-Ikone huldigen wollte, die an der Spitze der Stonewall Riots stand... Marsha P. Johnson ebnete den Weg für so viele von uns, und ich hoffe, dass ich meine Community heute Abend stolz gemacht habe", schrieb de Jager auf Instagram.
9. Olivia Rodrigo besuchte das Weiße Haus, um für COVID-19-Impfstoffe zu werben
Bei einem Briefing im Weißen Haus im Juli ermutigte die Sängerin die US-Amerikaner*innen dazu, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen. "Es ist wichtig, Gespräche mit Freund*innen und Familienmitgliedern zu führen und alle Menschen zu ermutigen, sich impfen zu lassen", sagte Rodrigo auf dem Podium des Weißen Hauses.
Auch auf Instagram verbreitete sie ihre Botschaft. "Selbst wenn du jung und nicht immungeschwächt bist, ist die COVID-19-Impfung das Beste, was du für deine und die Gesundheit deiner Angehörigen tun kannst. DU hast die Macht, Leben zu retten", schrieb Rodrigo in der Bildunterschrift eines Fotos von ihr und dem US-Präsidenten Joe Biden.
10. Malala Yousafzai, Vanessa Nakate und Greta Thunberg setzten sich bei der COP26 für Bildung, Klimaschutz und Aktivismus ein
Die drei Aktivistinnen nahmen im November an Podiumsdiskussionen im New York Times Climate Hub auf der COP26 in Glasgow teil. Nakate, eine 24-jährige Aktivistin aus Uganda, wies darauf hin, dass die derzeitigen Klimaverpflichtungen keine ausreichenden Lösungen für gefährdete Regionen wie ihre Heimat seien. "Schon jetzt ist es offensichtlich, dass die Klimakrise verschiedene Teile des afrikanischen Kontinents heimsucht", sagte die Gründerin der Klimabewegung Rise Up. In einer Rede wandte sie sich direkt an die Diplomat*innen und forderte sie auf, die gemachten Zusagen einzuhalten.
Yousafzai sprach über die Auswirkungen der Klimakrise auf die Bildung junger Mädchen weltweit. "Wenn wir über die 130 Millionen Mädchen sprechen, die nicht zur Schule gehen, dann gibt es dafür ganz unterschiedliche Gründe. Einige der Gründe sind Klimakatastrophen. Das beinhaltet auch Vertreibung aufgrund von Klimakatastrophen wie Dürren und Überschwemmungen; viele Schulen sind aufgrund dieser Klimaereignisse überflutet", sagte Yousafzai. Im Mai kündigte Yousafzai außerdem eine Spende von 150.000 US-Dollar (rund 133.020 Euro) für palästinensische Familien an, damit die sich von der Krise im Gazastreifen erholen.
Leaders from around the world are meeting at #COP26 to discuss solutions for the climate crisis.
— Malala (@Malala) November 3, 2021
I hope they listen to young women.
🙌 Some of the young women raising their voices👇
Thunberg warnte im Gespräch mit der Podiumsvorsitzenden Emma Watson vor "Greenwashing" und äußerte sich bestürzt über den Stand der Verpflichtungen auf der Klimakonferenz. “Da wir so weit von dem entfernt sind, was wir eigentlich bräuchten, denke ich, dass es ein Erfolg wäre, wenn die Menschen erkennen würden, was für ein Misserfolg diese COP ist", sagte Thunberg. Bereits im Oktober hatte Thunberg die Staats- und Regierungschef*innen in einem Artikel im “Guardian” dazu aufgefordert, ihr Engagement auf der COP26 zu erhöhen, und gleichzeitig auf Versäumnisse in der Vergangenheit hingewiesen.
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