Laut dem französischen Nachrichtenmagazin AFP nahmen chinesische Behörden 2748 Elefantenstoßzähne mit einem Gewicht von insgesamt 7,5 Tonnen in Beschlag.
Dies ist eine der größten Aufdeckungen seit Jahren in China, bestätigt der Leiter des Amts für Betrugsbekämpfung Sun Zhijie im Gespräch mit AFP und verdeutlicht damit die Ausmaße des Elfenbein-Schwarzmarktes. Durch den wachsenden internationalen Druck hat China in den vergangenen Jahren verstärkt Gesetze verabschiedet, um dem illegalen Handel mit Elfenbein entgegenzuwirken. Doch dieser Fund zeigt, dass noch viel mehr dagegen getan werden muss.
Bereits 2015 erklärte China den Import von Elfenbein für illegal und erließ zwei Jahre später ein grundsätzliches Verkaufsverbot. Beide Maßnahmen wurden weltweit als zentrale Trendwende im Kampf gegen die Elefantenwilderei begrüßt.
In den letzten Jahrzehnten sind über 80 Prozent der globalen Elefantenpopulation Wilderern zum Opfer gefallen. Allein zwischen 2010 und 2012 wurden mehr als 100.000 Elefanten getötet. Grund dafür war vor allem die hohe Nachfrage nach Elfenbein in China, wo zu Spitzenzeiten ein Kilo Elfenbein für rund 2100 US-Dollar (ca. 1865 Euro) gehandelt wurde.
Inzwischen ist das Bewusstsein für den Schutz dieser Tiere weltweit gewachsen und führte unter anderem dazu, dass auch Länder wie zum Beispiel Großbritannien den Verkauf von Elfenbein verboten haben. Doch leider gibt es auch herbe Rückschläge. So haben die USA erst kürzlich legalisiert, dass Trophäenjäger ihr erbeutetes Elfenbein ins Land bringen dürfen.
Eines der größten Hindernisse, um der Wilderei ein Ende zu setzen, ist unumstritten der immer noch florierende Schwarzmarkt in China. Wobei die jetzigen Enthüllungen laut Zhijie den entscheidenden Wendepunkt darstellen könnten:
“[Diese Razzia] hat eine internationale, kriminelle Organisation zerschlagen, die sich über einen langen Zeitraum im Schmuggeln von Elfenbeinstoßzähnen spezialisiert hat.”, so Zhijie gegenüber AFP. Zudem wurden 20 Verdächtige festgenommen, die daran beteiligt gewesen sein sollen, dass das Elfenbein zwischen Holzteilen versteckt über die chinesische Grenze gebracht wurde.
#BREAKING China seizes 7.48 tonnes of #elephant tusks from Africa, the largest #ivory seizure in the country, 20 suspects arrested https://t.co/9Zqcf7zcpm via @Echinanews#wildlifecrime#wildlifetraffickingpic.twitter.com/khOR5zg59G
— CITES (@CITES) April 15, 2019
Heute gibt es noch rund 415.000 afrikanische Elefanten, von denen jedes Jahr 20.000 getötet werden. Der Umweltschutzverband WWF vertritt die Meinung, dass dem Elfenbeinhandel nur Einhalt geboten werden kann, wenn sich die Beweggründe für dessen Nachfrage ändern. Demnach kaufen Menschen Elfenbein, weil es als Statussymbol gehandelt wird. Mittlerweile klären zahlreiche Kampagnen über den Elfenbeinhandel und die damit verbundene existenzielle Bedrohung für Elefanten auf – mit Erfolg. Einer Studie zufolge nahm das Kaufinteresse für Elfenbein seit den Maßnahmen der chinesischen Regierung 2017 um die Hälfte ab.