In St. Louis, Missouri (USA) wird gerade einem alten, ausrangierten Bus neues Leben eingehaucht. Er wird nämlich zu einem fahrbahren Wochenmarkt umfunktioniert, um so frische Lebensmittel an die entlegenen, ärmeren Gegenden der Stadt zu bringen.

Bekannt ist der Bus als St. Louis MetroMarket. Und sein Ziel ist es, jeden einzelnen Bürger mit frischen und gesunden Lebensmitteln zu versorgen. Deshalb fährt der Bus in entlegene Gegenden, in denen häufig Einwohner mit geringem Einkommen wohnen und es meistens keine Supermärkte gibt, die richtig frische Lebensmittel anbieten.

In den USA sind solche Gegenden keine Seltenheit, oft tragen sie den Spitznamen 'Nahrungswüste', weil das Angebot von frischen Lebensmitteln einfach nicht gegeben ist. Fast Food und Tiefkühlware aus kleinen, kioskähnlichen Märkten ist oft das einzige, dass man in solchen Gegenden findet. Wer sich dennoch gesund ernähren und damit nicht auf frisches Obst und Gemüse verzichten will, muss oft weite Strecken zurücklegen. Doch die meisten haben hierzu nicht die Möglichkeit, weil ihnen das Geld fehlt, um das Auto zu tanken oder sich ein Busticket zu kaufen. Ganz abgesehen von der Tatsache, dass solche Gemeinden zu allem Überfluss oft auch noch sehr schlecht an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden sind. Eine Hürde nach der anderen also. 

Genau hier kommt der gesunde 'Supermarkt auf Rädern' zum Einsatz - und soll schon Ende Mai eingesetzt werden.

Gegründet wurde die gemeinnützige Initiative von dem Medizinstudenten Jeremy Goss, der seine Freunde Colin Dowling und Tej Azad gleich zu Beginn mit ins Boot brachte.

Beim reinen Lebensmittelangebot soll aber noch längst nicht Schluss sein: Zusätzlich wollen die Drei Freunde den Gemeinden mit ihrem Bus auch andere Waren für den täglichen Gebrauch und Kochkurse anbieten.

„Unser Ziel ist es - neben der Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln - die Gemeinden bei Themen rund um Lebensmittel, Hunger, Gesundheit und Ungerechtigkeit zu unterstützen. Denn die Situationen der Gemeinden, die so entlegen sind, ist ungerecht”, äußerte sich Jeremy Goss gegenüber KSDK.

Derzeit finanziert sich der MetroMarket Bus überwiegend aus Zuschüssen und Spendengeldern. Zusätzlich wollen die drei Gründer aber auch noch ein ausgeklügeltes Preissystem einführen: Kunden mit mehr Einkommen sollen höhere Preise in Rechnung gestellt bekommen, so dass die Menschen, die gesunde Lebensmittel am meisten benötigen und wenig Geld zur Verfügung haben, von Preisnachlässen profitieren können.

Der Bus ist toll, keine Frage! Ganz so richtig neu - darf man ruhig mal ehrlich sagen- ist die Idee der Freunde allerdings nicht. Immer mehr Städte sind schon auf den Geschmack solch fahrender Lebensmittel-Läden gekommen. Toronto zum Beispiel: Die Stadt hat bereits 2010 damit angefangen, alte Stadtbusse in fahrende Wochenmärkte umzufunktionieren. Sie fahren als 'Mobile Good Food Markets' durch die entlegenen, einkommensschwachen Orte von Toronto und verkaufen preiswerte, frische Lebensmittel.

In Washington DC sind es ausrangierte Schulbusse, die die Gemeinden mit Obst, Gemüse und sonstigen Lebensmitteln versorgen.

Die Einrichtung solch fahrender Lebensmittel-Läden sendet in vielen Städten Nordamerikas eine wichtige Botschaft darüber aus, was den Zugang der Menschen zu Lebensmitteln angeht. Denn ein geringes Einkommen sollte niemanden daran hindern, sich frische und gesunde Lebensmittel leisten zu können. 

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Armut beenden

Dieser ausrangierte Bus wird frisches Obst und Gemüse in abgelegene Orte bringen

Ein Beitrag von Megha Cherian