Von Laurie Goering
LONDON, 24. März (Thomson Reuters Foundation) –Die Klimaaktivistin Greta Thunberg würdigte die schnellen und weitreichenden wirtschaftlichen sowie sozialen Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus. Diese würden zeigen, dass schnelles Handeln in Krisenzeiten möglich ist – auch im Kampf gegen den Klimawandel.
Entscheidungsträger*innen weltweit reagierten auf den Ausbruch des Coronavirus mit der Schließung von Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen, Reise- und Ausgangssperren und verabschiedeten finanzielle Hilfsprogramme, um die Wirtschaft zu unterstützen.
“Das Coronavirus ist ein furchtbares Ereignis … daraus kann nichts positives erwachsen”, sagte die schwedische Klimaaktivistin der Reuters Foundation in einem Online-Interview.
“Aber eine Sache zeigt es uns auch: Dass wir in Krisenzeiten handlungsfähig sind und schnell reagieren können”, sagt die 17-Jährige, die mit ihren Schulstreiks für den Klimaschutz eine globale Bewegung ausgelöst hat. “Auch wenn wir [beim Klimaschutz] anders handeln müssten als in diesem Fall, können wir schnell aktiv werden, unsere Gewohnheiten ändern und eine Krise auch wie eine Krise behandeln.”
Auf ihrem Instagram-Account berichtete Thunberg, dass sie und ihr Vater Symptome einer COVID-19-Infektion gehabt hätten. Beide waren erst kürzlich von einer Reise durch Europa zurückkehrt.
In den vergangenen zwei Wochen hätte sie sich daher zu Hause isoliert, so Thunberg. Getestet werden konnte sie bisher nicht. “Es ist sehr wahrscheinlich, dass ich es hatte, angesichts der Symptome und Umstände”, schrieb sie auf Instagram. Thunberg sagte weiter, dass ihr Krankheitsverlauf wohl sehr mild verlief. Dies sollte eine Warnung vor allem für junge Menschen sein, den Sicherheitshinweisen der Expert*innen Folge zu leisten und zuhause zu bleiben.
“Unser Handeln kann für viele Menschen den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen”, so Thunberg weiter. Mittlerweile sei sie wieder “völlig genesen”.
Über 873.700 Menschen weltweit haben sich bereits mit COVID-19 infiziert, bisher wurden über 43.200 Todesfälle registriert (Stand: 1. April 2020). Diese Zahlen werden täglich von dem Johns Hopkins Coronavirus Resource Center aktualisiert.
Angesichts dieser globalen Gesundheitskrise haben Klimaaktivist*innen von Fridays for Future ihren wöchentlichen Protest nun unter dem Hashtag #ClimateStrikeOnline in das Internet verlegt. Thunberg, die durch die Schulschließung weiterhin zuhause bleiben muss, forderte junge Klimaaktivist*innen dazu auf, anderen durch die COVID-19-Epidemie zu helfen und ihren Aktivismus aus sicherer Distanz aufrecht zu erhalten.
“Zuallererst müssen wir jetzt auf jede mögliche Weise Hilfe leisten und die Gesellschaft und Menschen in Not unterstützen”, sagte sie. Wie auch im Umgang mit dem Klimawandel sei es jetzt wichtig, “allen zu sagen, dass sie auf Expert*innen und auf die Wissenschaft hören müssen”.
Die Coronakrise “bedeutet nicht, dass wir komplett aufhören müssen, aktiv zu werden”, so Thunberg weiter. “Wir können weiterhin online oder von zuhause aus aktiv werden. Wir müssen einfach kreativ werden und neue Wege finden.”
(Ein Beitrag von Laurie Goering @lauriegoering, Überarbeitet von Belinda Goldsmith und Megan Rowling; Bitte die 'Thomson Reuters Foundation' als Quelle angeben, wenn dieser Artikel zitiert / geteilt wird. Die Thomson Reuters Foundation liefert Beiträge über humanitäre Hilfe, Frauenrechte, Menschenhandel, Klimawandel und vieles mehr auf news.trust.org.)
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