Wir schreiben das Zeitalter des Anthropozäns – sprich: die Zeit, die durch einen erheblichen Einfluss der Menschheit auf den Planeten gekennzeichnet ist. Und während es in vollem Gange ist, führt das fast täglich zu erheblichen Veränderungen in der natürlichen Welt.
Das Great Barrier Reef, das so groß ist, dass man es vom Weltraum aus sehen kann, verkleinert sich immer mehr. Der Fluss Rio Grande, benannt nach seiner eigentlich beängstigenden Wasserkraft, liegt mehr als die Hälfte des Jahres brach. Der Tuni-Gletscher, der lange wie ein Juwel über La Paz, Bolivien, thronte, hat sich fast aufgelöst. Und dann sind da noch schwindende Insektenpopulationen, Elefanten, deren Stoßzähne abgesägt werden und Haie mit abgetrennten Flossen.
Die Wissenschaftler*innen und Naturschützer*innen, die ihr Leben dem Lernen, der Wertschätzung und dem Schutz der natürlichen Welt widmen, begegnen der Trauer über diesen Zustand mit verstärkter wissenschaftlicher Arbeit.
Doch was ist mit dem Rest von uns – der wachsenden Zahl von Menschen, die sich wegen der Klimakrise große Sorgen machen und der jungen Generation, für die #KlimaAngst ein omnipräsentes Buzzword geworden ist? Wie können wir damit umgehen und stattdessen Hoffnung säen?
Hier sind sieben Dinge, die du tun kannst, um gegen die Klimakrise anzugehen.
1. Spende für Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen
Organisationen für Flora und Fauna bemühen sich, die Auswirkungen der Umweltverschmutzung rückgängig zu machen, indem sie geschädigte Lebensräume wiederherstellen und die noch intakten Gebiete schützen. Diese Gruppen haben oft Schwierigkeiten, finanzielle Mittel zu beschaffen und sehen sich in einer immer schneller eskalierenden Klimakrise auch noch mit lobbystarken industriellen Interessen konfrontiert. Finde eine Organisation, die sich für den Schutz einer Sache einsetzt – ob Elefanten, ein Regenwald oder ein Korallenriff – und spende an sie.
Es gibt große Naturschutz- und Wiederherstellungsorganisationen wie Conservation International, den World Wildlife Fund und die Nature Conservancy, aber auch kleinere Basisorganisationen, die sich für den Schutz unserer Umwelt einsetzen. Jedes Jahr verleihen die Vereinten Nationen (UN) den Äquatorpreis an Basisorganisationen, die sich für die Rettung lokaler Ökosysteme einsetzen.
2. Unterstütze indigene Gemeinden
Indigene Völker haben über Hunderte und Tausende von Jahren Praktiken und Systeme für ein Leben im Einklang mit der Natur entwickelt. Es ist daher kein Zufall, dass der größte Teil der weltweit noch vorhandenen biologischen Vielfalt auf indigenem Land zu finden ist. Indigene Gemeinden benötigen Unterstützung, finanzielle Mittel und Fürsprache, um die Natur weiterhin schützen zu können. Trage dazu bei, dass indigene Völker ihr historisches Land und ihre Gewässer rechtlich anerkannt bekommen und spende an indigene Organisationen, die sich für den Schutz und die Wiederherstellung einsetzen.
Zu den Organisationen gehören Survival International, International Work Group For Indigenous Affairs, Indigenous Environmental Network und Cultural Survival.
3. Erstelle einen insektenfreundlichen Garten
Insekten sind die Grundlage für gesunde Ökosysteme. Die Menschen haben allerdings so viele Insektizide und andere Chemikalien auf Rasenflächen, Gärten, Felder und Wälder gesprüht, dass auch Insekten wie Bienen und Schmetterlinge in den letzten Jahren stark zurückgegangen sind. Du kannst selbst einen kleinen Beitrag dazu leisten, diesen Trend umzukehren, indem du einen Garten anlegst oder einige Pflanzen auf deiner Fensterbank aufstellst, die Insekten als Nahrungs- und Ruhequelle dienen können.
Wenn du in der Stadt lebst oder keinen Garten hast, kannst du dich auch einem Gemeinschaftsgarten in deiner Nähe anschließen.
4. Tritt einer Umweltgruppe bei
Weltweit organisieren sich Gemeinden, um lokale Lebensräume vor Umweltverschmutzung, industriellen Aktivitäten und den Auswirkungen der Klimakrise zu schützen. Diese Gruppen pflanzen Bäume und Blumen, organisieren Proteste oder Aufklärungsworkshops und fordern Politiker*innen auf, sich für einen stärkeren Umweltschutz einzusetzen.
Neben den lokalen Organisationen, die du in deiner Nähe findest, haben auch diese internationalen Gruppen Ableger in vielen Gemeinden: Greenpeace, Fridays for Future und Waterkeeper Alliance.
5. Nimm an einer Müllsammelaktion für Gewässer teil
Egal, ob er aus dem Fenster geworfen oder auf einer Mülldeponie entsorgt wird, Plastikmüll landet oft in Gewässern, wo er Meerestieren und -pflanzen großen Schaden zufügt. Wenn du in der Nähe eines Gewässers wohnst, kannst du dich erkundigen, ob örtliche Organisationen eine bevorstehende Säuberungsaktion geplant haben und mithelfen.
Wenn es nichts Passendes geben sollte, kannst du selbst ein paar Freund*innen und Verwandte einladen, dir Handschuhe anziehen und durch seichte Gewässer waten, um Plastikmüll aufzusammeln und ihn in einen Müllsack zum Recycling zu geben.
6. Lerne mehr über Flora und Fauna
Je mehr du über Wildtiere und -pflanzen erfährst, desto effektiver kannst du dich für sie einsetzen. Eine der besten Möglichkeiten, mehr über Pflanzen und Tiere zu erfahren, ist die ehrenamtliche Mitarbeit in einer Umweltgruppe, wo jemand als Mentor*in fungiert. Du kannst dir auch ein paar Bücher besorgen, im Internet recherchieren und dir Lehrvideos oder Dokumentarfilme ansehen, um mehr über ein bestimmtes Umweltthema zu erfahren. Das neu erworbene Wissen kannst du dann nutzen, um dich zu engagieren.
7. Verkleinere deinen ökologischen Fußabdruck
Auch wenn die Klimakrise und der Verlust von Lebensräumen letztlich strukturelle Probleme sind, die auch strukturelle Lösungen erfordern, so gibt es doch Änderungen in der Lebensweise, die du in deinem täglichen Leben vornehmen kannst. Wenn sie von Millionen anderer Menschen, die ähnliche Maßnahmen ergreifen, multipliziert werden, können wir etwas bewirken. Beispielsweise kannst du dich pflanzlich ernähren, öffentliche Verkehrsmittel benutzen und die Energieversorgung deines Zuhauses auf erneuerbare Energiequellen umstellen, um deinen CO2-Fußabdruck erheblich zu verringern. Du kannst auch Bäume pflanzen, weniger Kleidung kaufen und die Menge an Plastik, die du verwendest, reduzieren. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt und die Änderungen dürfen gerne Spaß machen!