Schwere Dürren, heftige Stürme und glühende Hitzewellen: Die Klimakrise verschärft sich jedes Jahr. Sie bedroht das Leben und die Lebensgrundlagen von Milliarden von Menschen und überfordert Regierungen weltweit.

Deshalb ist es unerlässlich, die wichtigsten Fakten zur Klimakrise und ihren Auswirkungen auf die Welt zu kennen. 

Was heißt Klimawandel?


Der Begriff bezeichnet langfristige, also über mehrere Jahrzehnte oder länger andauernde Veränderungen der Temperaturen und der Wettermuster. Seit der industriellen Revolution in den 1800er-Jahren ist der Mensch der Hauptverursacher des Klimawandels, vor allem durch das Verbrennen fossiler  Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas.

Durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe werden Treibhausgasemissionen in die Atmosphäre freigesetzt. Diese halten die Sonnenwärme zurück und lassen die Temperaturen steigen. Zu den wichtigsten Treibhausgasen, die den Klimawandel verursachen, gehören Kohlendioxid und Methan. Sie stammen aus dem alltäglichen Gebrauch, zum Beispiel dem Treibstoff zum Autofahren oder der Kohle zum Heizen. 

Die Industrialisierung, die Abholzung der Wälder und die großflächige Landwirtschaft haben dazu geführt, dass die Treibhausgase in der Atmosphäre auf ein Niveau angestiegen sind, das seit drei Millionen Jahren nicht mehr erreicht wurde. Infolgedessen ist die Erde inzwischen (Stand März 2023) um 1,22 Grad Celsius wärmer als in der vorindustriellen Zeit. 

Das mag nicht wie ein riesiger Unterschied erscheinen, aber schon ein halbes Grad mehr könnte dazu führen, dass Dutzende Millionen Menschen lebensbedrohlichen Hitzewellen, Wasserknappheit und Überschwemmungen ausgesetzt sind. Wie rasant das Klima in den vergangenen Jahren gestiegen ist, zeigen diese Zahlen eindrucksvoll: Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2001 gab es 18 der 19 wärmsten Jahre aller Zeiten. 

3 wichtige Dinge, die du über die Klimakrise wissen solltest 

  • Die Erde ist heute um 1,22 Grad Celsius wärmer als in der vorindustriellen Zeit.
  • Die 20 reichsten Länder sind für 80 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich. 
  • Wir können eine katastrophale Erwärmung noch verhindern, wenn wir jetzt handeln.

Was sind die Ursachen der Klimakrise?


Der menschengemachte Klimawandel wird durch unser kapitalistisches Wirtschaftssystem verursacht. Denn: Die natürlich vorkommenden Ressourcen des Planeten werden als Ware betrachtet und die Erde für den Profit einiger weniger Menschen ausgebeutet. 

Um Geld zu verdienen, dürfen Unternehmen Produkte herstellen und Tätigkeiten ausüben, die die Luft, die wir atmen, das Wasser, das wir trinken, und die Lebensmittel, die wir essen, schädigen. Bestimmte Länder und Branchen sind dafür ganz besonders verantwortlich.

Etwa 75 Prozent der Emissionen stammen aus Industrien, die auf fossile Brennstoffe angewiesen sind. Die anderen 25 Prozent stammen aus der Rodung, insbesondere von Wäldern für die menschliche Nutzung und das Wirtschaftswachstum.

Was sind die Auswirkungen der Klimakrise? 

Die Klimakrise verursacht eine Vielzahl von Problemen, von Dürren und Wasserknappheit bis hin zu häufigeren und schwereren Waldbränden, Überschwemmungen und Stürmen. All das hat neben den ökologischen auch weitreichende soziale und wirtschaftliche Folgen. So wird es in den betroffenen Ländern beispielsweise immer schwieriger, Nahrungsmittel herzustellen, Infrastrukturen zu bauen oder Arbeitsplätze zu schaffen.

Ein verheerender Wirbelsturm im südlichen und östlichen Afrika, eine Hitzewelle in Asien oder Waldbrände in Kalifornien – die Auswirkungen der Klimakrise zeigen sich bereits heute und machen deutlich, dass gehandelt werden muss. 

Wer ist für die Klimakrise verantwortlich?

Laut Carbon Brief sind alleine die USA für 20 Prozent aller historischen Emissionen verantwortlich. Und: Die reichsten 20 Länder der Welt sind für 80 Prozent aller Emissionen verantwortlich. 

Klimawissenschaftler*innen haben immer wieder festgestellt, dass der Mensch für fast die gesamte globale Erwärmung der vergangenen 200 Jahre verantwortlich ist. Die große Ungerechtigkeit besteht darin, dass die Länder und Menschen, die am stärksten von den Auswirkungen betroffen sind, am wenigsten dazu beigetragen haben. 

Das bedeutet auch, dass die große Mehrheit der Weltbevölkerung, die in mehr als 150 Ländern lebt, nur für einen kleinen Teil der Emissionen verantwortlich ist. Auf den gesamten afrikanischen Kontinent beispielsweise entfallen nur zwei bis drei Prozent der weltweiten Kohlenstoffemissionen – und doch ist der Kontinent von einigen der extremsten Auswirkungen der Klimakrise betroffen. 

Und die Ungleichheit hört damit nicht auf. 

Die reichsten ein Prozent der Menschen auf der Welt produzieren mehr Emissionen als die ärmsten 50 Prozent der Menschen. Milliardäre wie Jeff Bezos und Elon Musk haben einen Fußabdruck, der mehrere hundert Mal größer ist als der des durchschnittlichen US-Bürgers, der bereits einen dreimal so großen Fußabdruck hat wie der globale Durchschnitt.

Erderwärmung vs. Klimakrise: Was ist der Unterschied?

Die Begriffe Klimakrise und Erderwärmung werden oft synonym verwendet, sind aber zwei unterschiedliche Phänomene. Erderwärmung beschreibt den langfristigen Anstieg der durchschnittlichen Oberflächentemperatur der Erde, der auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen ist, insbesondere auf die Freisetzung von Treibhausgasen in die Atmosphäre. Der Schwerpunkt liegt auf den steigenden Temperaturen und den daraus resultierenden Auswirkungen.

Der Begriff Klimawandel hingegen beschreibt ein breiteres Spektrum von Veränderungen, die über die Temperatur hinausgehen. Er bezieht sich auf Veränderungen in verschiedenen Klimamustern und -systemen, darunter Niederschläge, Windmuster, Meeresströmungen und die zunehmende Häufigkeit und Intensität extremer Wetterereignisse. Die Klimakrise umfasst nicht nur die Erwärmung des Planeten, sondern auch die damit verbundenen Verschiebungen der Klimamuster und die damit verbundenen schlimmen Folgen.

Was können wir tun, um den Klimawandel zu stoppen?

Trotz jahrelanger Vereinbarungen und Bemühungen, den Klimawandel zu begrenzen, zeigt der jüngste Bericht des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) der Vereinten Nationen (UN), dass wir deutlich vom Weg abgekommen sind.

Darin wird hervorgehoben, dass die Treibhausgasemissionen in den vergangenen zehn Jahren auf ein noch nie da gewesenes Niveau angestiegen sind, was zu schwerwiegenderen und weitreichenden Störungen und Schäden an unserem Leben, unserer Infrastruktur und unseren Ökosystemen geführt hat, als bisher angenommen wurde. Diese rasante Erwärmung stellt das gesamte Leben auf der Erde vor Herausforderungen – Menschen, Pflanzen und Tiere gleichermaßen.

Aber auch wenn es Schritte gibt, die wir als Einzelpersonen unternehmen können, wie beispielsweise die Verringerung des eigenen CO2-Fußabdrucks, brauchen wir zur Bekämpfung des Klimawandels wirklich weitreichende globale Maßnahmen, um unsere Gesellschaft und unsere weltweite Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen vollständig zu reformieren. Das bedeutet, dass auch die Staats- und Regierungschef*innen der Welt aktiv werden müssen. 

So muss alleine Deutschland bis 2025 das 6-Milliarden-Ziel für die Klimafinanzierung erreichen. Um einen fairen Anteil zu leisten, muss der jährliche Beitrag zur internationalen Klimafinanzierung danach auf acht Milliarden Euro im Jahr erhöht werden. Diese Mittel müssen zusätzlich zu den ODA-Geldern (kurz für: Official Development Assistance, offizielle Gelder für Entwicklungszusammenarbeit) in Höhe von 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens (BNE) bereitgestellt werden.

Du kannst dich jetzt an unserer Kampagne “Power Our Planet” beteiligen und Staats- und Regierungschef*innen, Wirtschaftsbosse und Leiter*innen der multilateralen Entwicklungsbanken auffordern, dringend erforderliche Maßnahmen zu ergreifen, um unsere Zukunft zu retten und unseren Planeten zu schützen.

Global Citizen Explains

Umwelt schützen

Was du über die Klimakrise wissen musst

Ein Beitrag von Angi Varrial