Ende Februar wurden die ersten Coronavirus-Infektionen in Nigeria gemeldet. Von da an hat die Regierung schnell Maßnahmen ergriffen, um die Pandemie einzudämmen. In den beiden Millionenstädten Lagos und Abuja wurde beispielsweise fünfwöchige Ausgangssperren verhängt.
Die Situation in Nigeria
In Nigeria leben über die Hälfte der insgesamt 204 Millionen Einwohner*innen in extremer Armut. Zudem fehlt über 70 Prozent Zugang zu sicherem Trinkwasser und sanitärer Versorgung. Dadurch ist es vielen Nigerianer*innen nicht einmal möglich, sich angemessen die Hände zu waschen.
Was die Weltgemeinschaft jetzt tun muss
Obwohl die Regierung umgehend reagiert hat, um das Schlimmste zu verhindern, braucht sie weitere Unterstützung. Um die Verbreitung und die Folgen des Coronavirus für die Gesundheitsversorgung, Ernährungssicherheit, Bildungssysteme und die Wirtschaft von Ländern weltweit abzuschwächen, muss die Weltgemeinschaft ihre Kräfte bündeln. Deshalb haben Global Citizen in Nigeria und die Nigeria Sovereign Investment Authority (NSIA) den Solidaritätsfonds Nigeria ins Leben gerufen. Der Fonds soll dabei helfen, die nationalen Maßnahmen gegen COVID-19 schnell und direkt zu unterstützen.
“Die Regierung Nigerias freut sich, dass die NSIA gemeinsam mit Global Citizen, einer der weltweit größten Kampagnenorganisation, und ihren Partnern den Prozess zur Einrichtung einer neuen Finanzierungsinitiative angestoßen haben”, sagt Nigerias Vizepräsidenten Professor Yemi Osinbajo.
Das soll der Solidaritätsfonds leisten
Der Fonds arbeitet daran, 50 Millionen US-Dollar bereitzustellen. Aufgrund des schlecht finanzierten Gesundheitssystems Nigerias wird der Bedarf jedoch um einiges höher sein.
Der Solidaritätsfonds wird vier zentrale Maßnahmen gegen COVID-19 in Nigeria vorantreiben. Diese dienen dem übergeordneten Ziel, die Kurve an Neuinfektionen abzuflachen und die Gesellschaft nach erfolgreicher Überwindung der Pandemie wieder aufzubauen.
So wird der Fonds Initiativen fördern, die die Menschen unterstützen, die dem Virus derzeit besonders schutzlos ausgeliefert sind, darunter vor allem Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen. Zudem soll das Gesundheitssystem in vielen verschiedenen Gemeinden landesweit gestärkt werden. Ein weiteres Ziel ist die Verbesserung des allgemeinen Zugangs zur Gesundheitsversorgung in ländlichen und besonders bedürftigen Gemeinden.
Da die Pandemie weitreichende Folgen für die Gesundheit und Wirtschaft haben wird, zielt der Solidaritätsfonds auch darauf ab, den Mangel an Fachkräften im Land zu überwinden und den Arbeitsmarkt an die sich verändernden Anforderungen anzupassen.