Ich will jetzt nicht angeben, aber ich hab die Antwort. Die Antwort auf die Frage, wie man extremer Armut auf unserer Welt ein Ende setzen kann. Und das ganze passt in weniger als zwei Zeilen:

Man habe ein erklärtes Ziel, eine Gruppe zutiefst entschlossener Menschen und einen Plan, wie man beides erfolgreich zusammenbringen kann.

War gar nicht schwierig, oder? „Aber die Realität! In der Realität funktioniert das doch nie!" Okay okay, ich kann euch durch den Bildschirm rufen hören.

Okay. Dann denk ich mal zurück: warum eigentlich nicht? Warum soll es in der Realität nicht gehen? Fangen wir zum Beispiel beim Ziel an. Wir hier bei Global Citizen haben seit jeher ein erklärtes Ziel: extreme Armut auf unserer Welt beenden.
Und die Gruppe zutiefst entschlossener Menschen? Also wenn ich mich so umgucke sehe ich nur entschlossene Menschen (okay, ich sitz auch im Global Citizen Büro). Nein, mal ehrlich. Die Global Citizen Bewegung wächst Tag für Tag. Und Tag für Tag erreichen uns mehr und mehr Menschen aus der ganzen Welt, die sich engagieren, die sich einsetzen und was ändern wollen, die entschlossen sind, nicht mehr tatenlos zuzusehen, sondern unsere Welt zu einem besseren Ort machen wollen!

Und der Plan?
Ganz ehrlich: Auch den gibt es. Er nennt sich 'The Sustainable Development Goals' - auf Deutsch: die weltweiten Ziele für nachhaltige Entwicklung. Oder um mal was zu haben, was geschmeidiger über die Lippen geht: Global Goals.
Die Global Goals sind 17 Ziele mit 169 Unterzielen, die angefangen bei wirtschaftlichen Aspekten über soziale Anforderungen bis hin zu politische Veränderungen alles berücksichtigen, was es braucht, die Welt zu einem besseren Ort für alle Menschen zu machen.

Wenn man so will, ein Fahrplan für die internationale Zusammenarbeit aller Länder dieser Welt. 

Wo kommen diese Ziele her? 

Diese 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (okay, einigen wir uns vielleicht auf Global Goals, geht einfach schneller). Also nochmal: diese 17 Global Goals sind die direkten Nachfahren der Millennium Entwicklungsziele aus dem Jahr 2000. Damals wurden diese Millenniumsziele für die internationale Entwicklungszusammenarbeit für den Zeitraum 2000 bis 2015 festgelegt. Jetzt wo wir das Jahr 2015 erreicht haben und die Ergebnisse dieser Ziele reflektieren können, kann man zusammenfassen: einige Ziele waren enorm erfolgreich, während andere eher gemischte Ergebnisse erzielten.

In einem waren sich allerdings alle einig: die Welt braucht solche übergeordneten Ziele und einen allgemein gültigen Fahrplan, um gemeinsam und effektiv das Leben von Millionen Menschen zu verbessern. Oder um es in meinen Worten auszudrücken: ohne abgestecktes Spielfeld und klaren Regeln und Zielen, dribbelt jeder einfach irgendwo vor sich hin und man kommt zu nix.
Daher haben sich weltweit Staats- und Regierungschefs zusammengesetzt um an neuen Zielen zu feilen, welche die in diesem Jahr auslaufenden Millenniumsziele ablösen werden. 

Womit genau beschäftigen sich diese Ziele?

Die kurze Antwort: mit a-l-l-e-m. Ihr glaubt mir nicht? Also: Ziel Nr.17 ist eine reich gefüllte Liste an Ideen, wie man Mittel zur Umsetzung stärken und weltweit besser zusammenarbeiten kann. Ziel 13 beschäftigt sich mit dem Klimaschutz, während Ziel 14 und 15 sich ganz gezielt um den Schutz unserer Ozeane sowie der Ökosystem an Land kümmern. Ebenso wird eine weltweite Gleichberechtigung der Geschlechter (Ziel 5) angestrebt, ein Ende des Hungers (Ziel 2) und verbesserte Hygienestandards weltweit (Ziel 6). Es ist eine lange Liste, keine Frage, aber eine wertvolle Liste die alles zusammengenommen ein Hauptziel anstrebt, Ziel Nummero Uno: Armut in jeder Form und überall zu beenden.

Um dieses Ziel bis zum Jahr 2030 auch wirklich zu erreichen, müssen wir alle, müssen Staats- und Regierungschefs, müssen die Länder und die Welt selbst zusammen kommen und sich gemeinsam an die Arbeit zur Umsetzung dieser Ziele machen. 

Was kann jeder von uns tun?

Wieder so eine Antwort, die in der Theorie einfach, in der Praxis unfassbar schwierig ist - ich sag es trotzdem:
die Global Goals so weit wie möglich in die Welt hinaus tragen. Denn glaubt es oder nicht: die größte Hürde, die diese Ziele zu nehmen haben und die entscheidend zum Erfolg beitragen, ist der Bekanntheitsgrad und damit auch der Durchsetzungswille der einzelnen Länder. Bei den oben erwähnten Millenniumszielen hat es JAHRE gedauert, bis die Länder sich dazu durchgerungen haben, endlich aktiv zu werden. Es stand einfach nicht auf der Prioritätenliste gnaz oben und niemand hat so wirklich Druck ausgeübt. Das darf mit den Global Goals nicht noch mal passieren! Daher fordern wir weltweit Global Citizens dazu auf, sich gemeinsam für eine Verbreitung dieser Ziele einzusetzen und weltweit Staats- und Regierungschefs dazu aufzufordern, sich ab dem Tag der offiziellen Verkündung der Ziele für eine Umsetzung stark zu machen.

Und wir wären nicht Global Citizen, wenn wir nicht genau diesen Tag nutzen würden, so viel Aufmerksamkeit wie möglich auf diese Ziele zu legen. Denn der offizielle Tag der Verkündung der 17 nachhaltigen Entwicklungsziele ist der Tag, an dem wir auch unser Global Citizen Festival in New York veranstalten. Und wir nutzen diese Gelegenheit, an diesem Tag Staats- und Regierungschefs zu uns auf die Bühne zu holen um uns und der Welt das Versprechen zu geben, sich für die Umsetzung dieser Ziele einzusetzen. 

Denn so können wir die Welt ändern: ein erklärtes Ziel, eine Gruppe zutiefst entschlossener Menschen und einen Plan, wie man beides erfolgreich zusammenbringen kann.

Den ganzen September über werden wir hier auf Global Citizen uns daher den Global Goals widmen. Wir liefern euch alles Wissenswerte zu den Zielen und allen voran: wir geben euch verschiedenste Möglichkeiten, selbst aktiv zu werden! Ihr könnt dazu beizutragen, dass diese Ziele berühmt werden, dass Länder Verpflichtungen eingehen und das Ziel, die extreme Armut bis zum 2030 vollständig auszulöschen, Schritt für Schritt zur Realität wird. Ihr wollt jetzt sofort loslegen? Hier klicken und es geht zur ersten Einsatzmöglichkeit!

Editorial

Gerechtigkeit fordern

Dürfen wir vorstellen: die 17 wichtigsten Ziele der Welt

Ein Beitrag von Brandon Blackburn-Dwyer