Emma Watson ist nicht nur eine renommierte Schauspielerin, sondern auch eine engagierte Menschenrechtsaktivistin.
Mit ihrer Unterstützung wurde kürzlich eine Service-Hotline eingerichtet, um Menschen zu helfen, die sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erleben mussten. Die Hotline wird durch den “Justice and Equality Fonds” der “Time’s Up”-Bewegung finanziert, die der gemeinnützigen britischen Organisation Rosa angehört.
Emma Watson spendete im vergangen Jahr eine Millionen Pfund (rund 1,1 Mio. Euro) an den Fonds.
Wenn Betroffene bei der Hotline anrufen, werden sie mit Mitgliedern der gemeinnützigen Organisation Rights of Women verbunden, welche sie über ihre Rechte informieren und Rechtsberatung anbieten.
Die Mitarbeiter*innen klären die Anrufer*innen etwa darüber auf, wie sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz rechtlich definiert ist, wie Beschwerden eingereicht werden können und wie mit Geheimhaltungsvereinbarungen umgegangen werden kann, berichtet die BBC. Die Unterstützung durch Rechtsexperten ist kostenlos.
“Zu verstehen, welche Rechte ich habe, wie ich diese geltend machen kann und welche Handlungsoptionen mir zur Verfügung stehen, wenn ich von sexueller Belästigung betroffen bin, ist für ein Gefühl von Sicherheit am Arbeitsplatz essentiell. Die Service-Hotline hilft dabei, alle Frauen zu schützen, unabhängig davon, wo sie arbeiten”, sagt Emma Watson.
Bisher gab es in Großbritannien keine vergleichbare Service-Hotline. Laut Watson sei diese Tatsache erschütternd.
We're proud to launch our new free legal advice line for women in England & Wales who have been sexually harassed at work, funded by @TIMESUPUK@RosaForWomen and backed by @EmmaWatson
— Rights of Women (@rightsofwomen) August 5, 2019
The phone number is 02074900152 and opening times are on our website https://t.co/5Vd8rs11x3pic.twitter.com/RdNOEVCr3X
Denn die Statistiken in Großbritannien sind erschütternd: Rund die Hälfte aller britischen Frauen gab in einer Studie der BBC aus 2017 an, dass sie bereits sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erlebt hätten. Allerdings hätten nur 37 Prozent der Betroffenen die Belästigung gemeldet.
Die #MeToo-Bewegung ermutigte viele Frauen, ihr Schweigen zu brechen. Der Hashtag ging 2017 viral, nachdem der Belästigungs- und Vergewaltigungs-Skandal rund um Harvey Weinstein bekannt wurde.
Tausende Frauen rund um die Welt schrieben im Zusammenhang mit #MeToo öffentlich über ihre Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt. Das Thema sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erlangte so enorme mediale Aufmerksamkeit und rückte es in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung.
Trotz dieser gesellschaftlichen und medialen Aufmerksamkeit würde sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz weiterhin oft nicht öffentlich gemacht, sagt Deeba Syed, leitende juristische Beraterin von Rights of Women.
“Auf Beschwerden über sexuelle Belästigung wird noch immer auf eine geschlechtsspezifische Art reagiert, die negative Auswirkungen auf die Betroffenen hat, deren Standpunkt untergräbt, schwächt und zu Schikane führen kann”, sagt sie dem Guardian.
Deshalb arbeite “Rights of Women” auch daran, die Strukturen aufzubrechen, die es betroffenen Frauen erschweren, sich Gehör zu verschaffen und der Diskriminierung zu entkommen.
Beratung und Hilfe bietet auch die Antidiskriminierungsstelle des Bundes: 030 / 18 555 1865