Zum Internationalen Frauentag möchten wir die Stärke jeder einzelnen Person hervorheben, die sich als Frau und Mädchen identifiziert und wollen gemeinsam für ihre Rechte kämpfen, damit sie ein selbstbestimmtes Leben führen können. Das ist dringend nötig, denn in keinem Land der Welt wurde die Gleichberechtigung der Geschlechter bis jetzt erreicht und Schätzungen zufolge wird es noch 136 Jahre lang dauern, bis wir dahin kommen.
Genau deshalb ist es so wichtig, jetzt für Geschlechtergerechtigkeit zu kämpfen. Die Frauen, die uns gerade sehr deutlich zeigen, wie sie das tun, sind Ukrainerinnen. In diesem Artikel stellen wir dir vier großartige Frauen vor, die sich mit ihrem Aktivismus für Feminismus und Frieden einsetzen.
1. Inna Schevchenko
Die Aktivistin wurde in Cherson, der Ukraine, geboren und gehört der feministischen Gruppe Femen an. Bei einer Protestaktion in Minsk wurde sie mit zwei anderen Aktivistinnen 2011 von Angehörigen des belarussischen Geheimdienst verhaftet und gefoltert. 2012 fällte Schewtschenko zusammen mit der russischen Band Pussy Riot ein großes Holzkreuz im Zentrum von Kiew. Durch Ermittlungen der ukrainischen Behörden und Überwachung durch den Geheimdienst befürchtete sie ihre Verhaftung und erhielt im April 2013 in Frankreich politisches Asyl.
In ihrem Kommentar im Spiegel verurteilt sie Putins Invasion in die Ukraine und klagt Westeuropa an, nicht hart genug durchgegriffen zu haben. “Wenn Männer Kriege führen, liegt es somit an den Frauen, sie zu gewinnen.”
2. Olena Selenska
Die First Lady der Ukraine beweist derzeit große Stärke und möchte ein starkes Vorbild für die Bevölkerung zu sein. Sie ist Drehbuchautorin und Produzentin und heiratete 2003 Wolodymyr Selenskyj, mit dem sie zwei Kinder hat.
Der First Lady liegen vor allem Chancengleichheit und die Gesundheit der Kinder am Herzen. 2019 belegte sie den 30. Platz in der ukrainischen Ausgabe des Magazins “Focus” in der Liste der 100 einflussreichsten Ukrainer*innen. Und gerade jetzt zeigt sie ihren Einfluss: Getrennt von ihrem Ehemann, der in Kiew geblieben ist, sendet sie aus sicherer Entfernung Botschaften an die Ukrainer*innen – zuletzt machte sie deutlich: “Das ist ein Video, das die Welt sehen muss – wir sind im Krieg. Wegen Putins Attacke müssen die Ukrainer ihre Kinder jede Nacht in die Keller bringen und den Feind von ihren eigenen vier Wänden aus bekämpfen. Die Ukraine ist ein friedliches Land. Wir sind gegen den Krieg und haben nicht zuerst angegriffen. Aber wir werden nicht aufgeben.“
Zudem betonte sie die Stärke der ukrainischen Frauen, von denen es zwei Millionen mehr als Männer im Land gibt und die sich gerade mutig dem Krieg widersetzen.
3. Natalia Klitschko
Das Ex-Model aus der Ukraine ist mit dem Ex-Boxprofi und Politiker Vitali Klitschko verheiratet, mit dem sie gemeinsam drei Kinder hat. Derzeit befindet sich Vitali als Bürgermeister von Kiew mitten im Krieg, während Natalia mit den Kindern in Hamburg nach Möglichkeiten sucht, um Solidarität und Hilfe für ihr Heimatland zu bekunden. Auf Instagram hat sie sich bereits mit einem eindrücklichen Foto zur derzeitigen Situation zu Wort gemeldet und appelliert an den Westen: “Geht auf die Straße, erhebt eure Stimmen zur Verteidigung von Demokratie und Frieden!”
4. Mutige Ukrainerin mit Sonnenblumenkernen
Ukrainian woman confronts Russian soldiers in Henychesk, Kherson region. Asks them why they came to our land and urges to put sunflower seeds in their pockets [so that flowers would grow when they die on the Ukrainian land] pic.twitter.com/ztTx2qK7kB
— UkraineWorld (@ukraine_world) February 24, 2022
In den sozialen Medien wurde ihr Video schon tausende Male geteilt: Eine Frau stellt sich bewaffneten russischen Soldaten gegenüber und beschimpft sie. Die Identität der Frau ist unbekannt, doch die Szene wird von anderen Menschen und ihr selbst aufgenommen. Sie fragt die Soldaten, warum sie in ihr Land gekommen sind. Dann fordert sie sie auf, Sonnenblumenkerne in ihre Taschen zu stecken, damit Blumen wachsen, wenn sie auf ukrainischem Boden sterben.
“Ihr seid in mein Land gekommen, versteht ihr? Ihr seid Besetzer. Ihr seid Feinde”, so die Frau, worauf der Soldat mit “Ja” antwortet. Im Netz wird sie bereits aus Heldin bezeichnet.
Wenn auch du den Frauen in der Ukraine beistehen willst, dann fordere die Regierungen dazu auf, den dringenden Aufruf der UN zur Bereitstellung von 1,7 Milliarden US-Dollar für lebensrettende humanitäre Hilfe zu unterstützen.