Wenn es um den Kampf gegen extreme Armut geht, steht die Welt gerade an einem Scheidepunkt: Noch nie zuvor drohten wir, so kurz vor dem Ziel zu scheitern. Immer mehr Länder isolieren sich vom Rest der Welt und Entwicklungshilfe wird von vielen Regierungen auf ein Minimum zurückgefahren.

Um diese besorgniserregende Entwicklung aufzuhalten, braucht es ein noch nie dagewesenenes Engagement und unser Beitrag war die Global Citizen Woche in New York. Zum ersten Mal hat sich Global Citizen mit Partnern zusammengetan, um innerhalb einer Woche 30 unterschiedliche Events in ganz New York zu veranstalten und die ganze Stadt in ein Zentrum für Aktivismus zu verwandeln.

Die Woche hat uns gezeigt, dass wir nur gemeinsam extreme Armut beenden können. Und was Global Citizens auf der ganzen Welt über die letzten Monate alles erreichen konnten, um die Welt zu verändern, spricht für sich:

  • In den zwei Monaten vor dem Start der Global Citizen Woche sind Global Citizens über 1,6 Millionen Mal aktiv geworden und drängten Entscheidungsträger dazu, sich für ein Ende der extremen Armut stark zu machen.

  • Dieser kollektive Aufruf führte dazu, dass insgesamt 29 Versprechen, 55 Ankündigungen und 13 Handlungsaufrufe im Wert von 3,2 Milliarden US-Dollar gemacht wurden. Das Geld wird insgesamt 221 Millionen Menschen zugutekommen.

  • Im Laufe der Woche nahmen sieben Regierungschefs und mehr als 30 Außenminister, Botschafter und Vorsitzende der weltweit einflussreichsten NGOs an den Global Citizen Veranstaltungen teil.

  • 28 US-amerikanische Kongressmitglieder (sowohl von demokratischer als auch von republikanischer Seite) sagten ihre Unterstützung zu, die amerikanische Entwicklungszusammenarbeit weiterhin zu finanzieren. Diese Zusagen sendeten ein starkes Signal an die Trump-Regierung, dass der Kongress versteht, wie entscheidend Amerikas Rolle in der Welt für das Land und den Rest der Welt ist.

  • Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat gemeinsam mit dem Präsidenten von Senegal Macky Sell angekündigt, dass die beiden Länder sich in den nächsten sechs Monaten dafür einsetzen werden, dass die Globale Partnerschaft für Bildung mit 3,1 Milliarden US-Dollar unterstützt wird, damit 870 Millionen Kinder zur Schule gehen können.

Die wichtigsten Versprechen

WIRTSCHAFTLICHE STÄRKUNG: Accenture, Citi, Ernst & Young und Procter & Gamble haben jeweils versprochen, Waren und Dienstleistungen im Wert von 100 Millionen US-Dollar von Unternehmen, die von Frauen hauptsächlich in Entwicklungsländern geführt werden, zu beziehen. Insgesamt haben wir so in den letzten zwölf Monaten zusammen mit unserem Partner WEConnect International Unternehmerinnen auf der ganzen Welt mit einer Milliarde US-Dollar unterstützt.

HIV/AIDS: Global Citizens Partner Johnson&Johnson hat versprochen, die Entwicklung eines HIV-Impfstoffs zu beschleunigen und gab bekannt, dass der Impfstoff bereits in klinischen Studien am Menschen getestet werden konnte. Es wäre der weltweit erste Impfstoff, der gegen alle HIV-Typen eingesetzt werden kann. Die anfänglichen Studien zeigen, dass Johnson&Johnsons Impfstoff Hoffnung macht: Bei allen Tests brachte der Impfstoff einen 100%-igen Schutz gegen den Virus.

HUNGERSNOT: Als Mitglied des Bewilligungsausschusses hat Senator Chris Coons verkündet, dass er und seine Kollegen im Senat - angeregt durch die über 60.000 Aktionen, die Global Citizens in den letzten Monaten getätigt haben - 311,5 Millionen US-Dollar mehr in den Fonds der internationalen Katastrophenhilfe zahlen werden.

GERECHTIGKEIT FÜR DAS JESIDISCHE VOLK: Matthew Rycroft, der ständige Vertreter Großbritanniens bei den Vereinten Nationen, verkündete auf der Bühne, dass der UN-Sicherheitsrat einstimmig entschieden habe, eine Untersuchungskommission zusammenzustellen, um Beweise gegen die Kriegsverbrechen, die vom sogenannten Islamischen Staat an den Jesiden verübt wurden, zu sammeln. Die UN-Resolution zur Rechenschaftspflicht des Islamischen Staats wurde vom Hohen Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte als “längst überfälliger Schritt” bezeichnet. Global Citizens setzten sich über 18 Monate ein und wurden über 100.000 Mal aktiv.

Die wichtigsten Ankündigungen

FRANKREICH: Dank Global Citizens zweijähriger Kampagne, die fast 500.000 Aktionen mit sich brachte - inklusive Tweets von Rihanna persönlich -, kündigte Präsident Emmanuel Macron an, dass Frankreich gemeinsam mit dem Senegal die Finanzierungskonferenz der Globale Partnerschaft für Bildung ausrichten wird, bei der 3,1 Milliarden US-Dollar zusammenkommen sollen, um 870 Millionen Kinder eine Bildung zu ermöglichen.

HUNGERSNOT: David Beasley, der Direktor des Welternährungsprogramms, bestätigte, dass der US-Kongress seiner und anderen Organisationen im Mai 575 von den insgesamt versprochenen 990 Millionen US-Dollar auszahlte, um die Hungerkrise zu bekämpfen - auch dank der 49.291 Aktionen, die Global Citizens in den letzten Monaten tätigten. Beasley erinnerte jedoch alle Global Citizens daran, dass noch mehr getan werden müsse, denn in den letzten Jahren sei die Anzahl an hungernden Menschen nicht gesunken, sondern gestiegen!


GHANA: Ghanas Präsident, Nana Akufo-Addo, kündigte auf der Global Citizen Bühne an, Kinderehen ein für alle Mal zu beenden. Der seit dem 1. Januar amtierende Präsident erbte die Initiative von seinem Vorgänger. Das Versprechen Akufo-Addos auf der Bühne bestätigte, dass sich der neue Präsident offiziell dazu verpflichtet, landesweite Bemühungen zur Abschaffung von Kinderehen weiterhin fortzusetzen. Im Rahmen dieser Ankündigung bekräftigte der Präsident auch sein Versprechen, weiterführende Bildung kostenlos zu machen.

Impact

Gerechtigkeit fordern

Das hat das Global Citizen Festival New York erzielt: 3,2 Mrd. US-Dollar, die 221 Mio. Menschen erreichen werden

Ein Beitrag von Katie Dallas