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Das griechische Parlament hat zum ersten Mal eine weibliche Staatspräsidentin gewählt. Die Oberste Richterin Katerina Sakellaropoulou, 63, hat mit 261 von 300 möglichen Stimmen die eindeutige Mehrheit erhalten. Damit ist ihr Wahlergebnis eines der besten in der Geschichte des griechischen Parlaments.

Sakellaropoulou war von Oktober 2018 bis Januar 2020 Präsidentin des griechischen Staatsrats und damit des obersten Verwaltungs- und Verfassungsgerichts des Landes. Zudem leitet sie eine Anwaltskammer für Umweltrecht und setzt sich insbesondere für die Rechte von Geflüchteten ein.

Die überragende Mehrheit für Sakellaropoulou ist ein Hoffnungsschimmer für das ganze Land – nicht nur, weil sie eine Frau ist, sondern auch, weil sie parteiübergreifende Unterstützung genießt. So vereinte sie bei ihrer Wahl die regierende Partei der Konservativen Nea Dimokratia, die größte Oppositionspartei Syriza und die sozialistische Partei Kinal.

“Lasst uns der Wahrheit ins Auge blicken: Die griechische Gesellschaft ist noch immer stark von Diskriminierung gegenüber Frauen geprägt“, sagte Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis, der Sakellaropoulou im Januar für das Amt vorgeschlagen hatte. “Das ändert sich jetzt, und wir fangen oben an.“

Sakellaropoulou wird als Nachfolgerin von Prokopis Pavlopoulos im März antreten, wenn seine fünfjährige Amtszeit als Staatspräsident ausläuft.

Einige sehen den Sieg Sakellaropoulous als eine Reaktion auf die wachsende Kritik an Mitsotakis derzeitigem Kabinett, in dem Frauen stark unterrepräsentiert sind.

Griechenland liegt beim Anteil von Frauen in politischen Führungspositionen weit hinter anderen europäischen Ländern zurück, berichtet das Nachrichtenportal CNN. Auch bei der Gleichstellung der Geschlechter liegt das Land unter dem europäischen Durchschnitt und taucht im Gleichstellungsindex 2017, der vom Europäischen Institut für Gleichstellungsfragen herausgegeben wird, am unteren Ende der Skala auf.

Mit Sakellaropoulous Wahl zur Staatspräsidentin hofft das Land auf einen Wandel, insbesondere wenn es um die noch immer bestehende ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen und die Reduzierung häuslicher Gewalt geht.

Denn Untersuchungen haben gezeigt, dass Frauen in führenden Positionen mit größerer Wahrscheinlichkeit eine Politik unterstützen, die die Lebensqualität von Frauen, Familien und sozialen sowie religiösen Minderheiten verbessert.

"Es ist an der Zeit, dass sich Griechenland für die Zukunft öffnet", sagte Mitsotakis.

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Griechenland wählt erstmals eine Frau als Staatsoberhaupt

Ein Beitrag von Leah Rodriguez