Trotz Pandemie hat sie mit ihrem Aktivismus weitergemacht: Greta Thunberg kämpft gegen den Klimawandel und fordert Staats- und Regierungschef*innen dazu auf, Maßnahmen einzuführen, um eine zunehmende Erderwärmung zu verhindern. Während der Pandemie hat Thunberg ihren Fokus auf Impf-Gerechtigkeit gelegt. Ihr ist bewusst, dass die Menschen sich nur für die Umwelt einsetzen können, wenn COVID-19 für alle,überall, beendet wird.
Am Montag verkündete die Klimaaktivistin auf Twitter, dass ihre Stiftung 100.000 Euro spenden wird, um die COVID-19 Vaccine Global Access Fazilität (COVAX) zu unterstützen. Die Initiative zielt darauf ab, bis zum Ende des Jahres zwei Milliarden Impfdosen an einkommensschwache Länder zu verteilen.
“Genau wie bei der Klimakrise müssen wir denjenigen helfen, die es am dringendsten benötigen. Deshalb unterstütze ich die WHO, Gavi und alle anderen, die mit der COVAX-Initiative zu tun haben. Ich glaube, dass dies der beste Weg ist, um für Impf-Gerechtigkeit zu sorgen und um aus der Pandemie zu kommen”, sagte Thunberg während eines Media Briefing der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
About 1 in 4 people in high-income countries have received a COVID-19 vaccine, compared with just 1 in more than 500 in low-income countries.
— Greta Thunberg (@GretaThunberg) April 19, 2021
My foundation will donate €100000 to support COVAX to ensure a more equitable global COVID-19 vaccine distribution. #VaccineEquitypic.twitter.com/JKxZC4s8F7
Anfang April hatte sie bereits getwittert, dass sie nicht an der jährlichen Klimakonferenz der UN “COP26” teilnehmen wird, die in diesem Jahr in Glasgow stattfindet. Der Grund: Sie hat Bedenken, dass es durch die ungerechte Verteilung der Impfstoffe zu undemokratischen Verhalten komme.
“Ungleichheiten und Klimaungerechtigkeit sind Kern des Übels”, schrieb sie. “Wenn die Menschen nicht geimpft werden und deswegen nicht reisen können, um ihre Gemeinden zu vertreten, ist das undemokratisch und wird das Problem verschlimmern.”
COVID-19-Impfstoffe werden nicht gerecht verteilt
Ihre Bedenken haben gute Gründe: In ländlichen Gebieten auf der ganzen Welt wird der Impfstoff nur sehr langsam eingeführt und viele indigene Gemeinschaften werden nicht berücksichtigt. Die bestehenden strukturellen Hindernisse für einen gerechten Zugang zu Gesundheitsversorgung haben sich dadurch ebenfalls verstärkt. Zudem müssen Mitarbeiter*innen im Gesundheitswesen und gefährdete Menschen in Ländern mit mittleren und niedrigem Einkommen noch immer auf Dosen des COVID-19-Impfstoffs warten. Viele wohlhabende Länder versuchen, erst ihre gesamte Bevölkerung vollständig zu impfen, bevor sie COVID-19-Impfdosen abgeben.
Laut dem US-amerikanischen Nachrichtensender CNBC haben eine in vier Personen in einkommensstarken Ländern die COVID-19-Impfung erhalten. Im Gegensatz dazu hat nur einer von mehr als 500 Menschen in einkommensschwachen Ländern die Impfung bekommen.
Deshalb wurde COVAX, die Impfsäule des ACT-Accelerators, ins Leben gerufen. Sie wurde von der WHO, der Impfallianz Gavi und der Coalition for Epidemic Preparedness (CEPI) eingeführt und zielt darauf ab, die Produktion von Impfstoffen zu steigern und deren gerechte Verteilung auf der ganzen Welt zu gewährleisten.
Im Februar konnten erste Erfolge gefeiert werden: Eine Charge an Impfdosen wurde nach Ghana gebracht. Inzwischen hat COVAX Impfstoffe an mehr als 100 Länder verteilt. Doch damit das Vorhaben gelingt und Dosen an die 92 einkommensschwächsten Länder abgegeben werden können, ist die Impfsäule auf die finanzielle Unterstützung von Staats- und Regierungschef*innen, Philanthrop*innen und Unternehmen angewiesen.
Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, der Generaldirektor der WHO, dankte Thunberg für ihre Unterstützung zur Impf-Gerechtigkeit und würdigte die Tatsache, dass sie mit ihren 18 Jahren die jüngste Person ist, die an dieser Initiative mitwirkt.
“Hiermit fordere ich die Weltgemeinschaft dazu auf, Gretas Beispiel zu folgen und alles zu tun, um COVAX zu unterstützen, damit auch die am meisten gefährdeten Menschen der Welt vor dieser Pandemie geschützt werden”, sagte er.
Wenn auch du dich für eine gerechte Verteilung der COVID-19-Impfstoffdosen einsetzen willst, dann unterschreibe hier unsere Petition.