Themen der Gleichberechtigung sind miteinander verwoben und beeinflussen sich oft gegenseitig. So haben Veränderungen in unserer Umwelt auch Auswirkungen auf unsere Gesundheit.
In einem Twitter Thread schrieb die schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg, dass “Impf-Nationalismus” die Pandemie verschlimmere und dass die Gesundheit im Allgemeinen nicht von der Klimakrise zu trennen sei.
Sie sagte, dass sie nur an der COP26-Klimakonferenz in Glasgow, die am ersten November beginnt, teilnehmen wird, wenn “alle zu den gleichen Bedingungen teilnehmen können”, indem sie die Impfung erhalten.
Doch was genau bedeutet “Impf-Nationalismus”? Von diesem Begriff wird gesprochen, wenn ein Land versucht, seine eigene Bevölkerung vollständig zu impfen, bevor es Impfbemühungen in anderen Ländern unterstützt. Dabei wird der Rat von Gesundheitsexpert*innen ignoriert, die sagen, dass Risikogruppen als erstes geimpft werden sollten – egal, in welchem Land sie leben. Verweigern Unternehmen und Länder, das geistige Eigentum an Impfstoffen für die Öffentlichkeit freizugeben, wird ebenfalls von Impf-Nationalismus gesprochen, denn dieser Schritt würde die Herstellung von Impfstoffen in einem viel größeren Umfang ermöglichen.
Thunberg kritisierte dieses Verhalten im Zusammenhang mit COP26. Sie sagte, dass die Konferenz aufgrund der Pandemie verschoben oder online abgehalten werden sollte. Andernfalls würde die Teilnahme für Menschen, die aus einkommensschwachen Ländern kommen und die nicht geimpft sind, ein großes Risiko darstellen, sich mit COVID-19 anzustecken und es zu verbreiten.
Of course I would love to attend the Glasgow #COP26
— Greta Thunberg (@GretaThunberg) April 9, 2021
But not unless everyone can take part on the same terms. Right now many countries are vaccinating healthy young people, often at the expense of risk groups and front line workers (mainly from global south, as usual...).
Thread-> https://t.co/pr1u7TeZxn
But if current trends continue and the #cop26 has to be delayed that doesn’t mean we have to delay the urgent action required.
— Greta Thunberg (@GretaThunberg) April 9, 2021
We don’t have to wait for conferences nor anyone or anything else to dramatically start reducing our emissions. Solidarity and action can start today.
Die Mission von COP26 ist, “zu zeigen, dass die Welt in der Lage ist, diese entscheidende Herausforderung gemeinsam zu bewältigen.” Impf-Gerechtigkeit muss in den den Vordergrund gestellt werden und das bedeutet, über die eigenen Grenzen zu blicken, so Thunberg. Schließlich wird sich die Pandemie so lange weiter ausbreiten, bis die Menschen geimpft sind. Mutationen könnten sogar alle bestehenden Impfstoffe unwirksam machen.
Thunberg ist in den letzten Jahren zu einer führenden Kraft in der Klimabewegung geworden. Sie hat den Protest der Klimajugend #FridaysForFuture ins Leben gerufen und auf einigen der größten Bühnen der Welt mit ihrer inzwischen ikonischen Offenheit gesprochen.
Sie hat ihre Plattform genutzt, um für Intersektionalität einzutreten und das Bewusstsein für globale Ungerechtigkeiten und das Erbe des Kolonialismus zu schärfen. Sie hat Länder dazu aufgefordert, der Weisheit indigener Völker zu folgen und die Stimmen junger Aktivist*innen im globalen Süden erhoben.
In ihrem Twitter Thread kritisierte sie den Mangel an High Speed-Internet in weiten Teilen der Welt, die Milliarden von Menschen daran hindert, in vollem Umfang an globalen Wirtschafts- und Klimamaßnahmen teilzunehmen.
Sie verwarf auch die Idee der COP26 als Sprungbrett für Klimamaßnahmen: “Wir müssen weder auf Konferenzen noch auf irgendjemanden oder irgendwas warten, um damit anzufangen, unsere Emissionen drastisch zu reduzieren”, sagte sie. “Solidarität und Handlungen können heute beginnen.”
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