Bemühungen gegen Wilderei sind oft mühsam, langatmig und für manche ein Kampf gegen Windmühlen. Vor allem Korruption und Geldgier sind die zwei größten Herausforderungen, denn viele Regierungen unterstützen Wilderei heimlich, in dem sie entweder Gesetze gegen Wilderei nur widerwillig bis gar nicht erlassen, keine finanziellen Mittel zur Bekämpfung bereitstellen oder aber genügend Schlupflöcher für den Schwarzmarkt offen lassen.

Wenn man so will, haben Wilderer also wesentlich stärkere Waffen als diejenigen, die gegen Wilderei kämpfen. Rücksichtslose Gangs und terroristische Organisationen dringen immer weiter in diesen Markt vor. Die Nachfrage aus Ländern wie China aber auch westlichen Ländern ist einfach zu groß und zu verlockend. Es ist unmöglich sechs Leibwächter für jedes einzelne Nashorn bereit zu stellen. Und so weiter und so fort.

Wenn man es mal so sieht, dann scheint der Kampf bereits verloren. Es scheint, die Wilderei ist erst dann aufzuhalten, wenn die Population bestimmter Tierarten entweder so gut wie, oder aber komplett ausgestorben ist und nichts mehr zum Erschießen da ist.

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Wenn ihr mich fragt: so darf man es auf keinen Fall sehen.  Man darf auf keinen Fall aufgeben. Und zum Glück gibt es eine Welle an Gegenbewegungen, die das genauso sehen. Die den Kampf gegen Wilderei nicht aufgeben.

Und in Südafrika wird ein Teil dieser Welle von Frauen angeführt. Von großartigen Frauen. Der sogenannten 'Black Mamba Anti-Wilderei Einheit'.

Image: Black Mambas

Bestehend aus 26 Mitgliedern, überwiegend Frauen, ist diese Gruppe der lebende Beweis dafür, dass die Wilderei nicht unbezwingbar ist. 

Image: Black Mambas

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Ganz im Gegenteil. Seit 2013 hat die Black Mamba Einheit bereits über 1.000 Fallen aufspüren und zerstören können, 10 Wilderei-Camps und 3 so genannte 'bush meat' Küchen (Orte, an denen Tiere zum Verzehr angeboten werden, die entweder unter Artenschutz stehen und/oder illegal getötet wurden) auflösen können und zusammen genommen die Wilderei durch das Aufstellen von Fallen um 76% reduzieren können.

Die Einheit patrouilliert das 'Balule Private Game Reservoir', eine riesige, ausgedehnte Landfläche in der Tausende von Vögeln, Antilopen, Giraffen, Gnus, Zebras, Buffalos, Hyänen, Krokodile und Fische beheimatet sind.

Black Mambas Mission ist es, die Bio-Diversität zu schützen und somit sicher zu stellen, dass das vorherrschende Ökosystem erhalten bleibt. 2015 gewann die Einheit für ihren fantastischen Einsatz den von der UN verliehenen "Champions of the Earth" Umweltaktionspreis. 

Als Gründe für die Auszeichnung gab die UN an, dass diese Einheit ein großartiges Vorbild nicht nur für andere Regionen und Länder ist, sondern auch für die anstehenden nachhaltigen Entwicklungsziele, die genau solche Aktivitäten fördern will: "low-carbon, resource-efficient, inclusive and sustainable economic models."

Alle Mitglieder der Black Mamba Einheit kommen aus der Region und müssen nach Beitritt ein hartes, 6-wöchiges Trainingsprogramm durchlaufen, bevor sie auf Patrouille dürfen. Aufgrund der engen Verbindung zur lokalen Gemeinde und der Integrität, mit der Black Mamba ihre Einsätze durchführt, hat die Gruppe in Südafrika eine riesige Fangemeinschaft und ist eine Inspiration für viele andere Anti-Wilderei Gruppen

Image: The Black Mamba Anti-Poaching Unit

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Wie Leitah Mkhabela, ein Ranger der Black Mamba Einheit gegenüber der UN sagte: „Ich habe keine Angst, ich weiß, was ich tue und ich weiß, warum ich es tue. Wenn euch also ein Wilderer begegnet, richtet ihm gerne aus, er soll es erst gar nicht versuchen. Sagt ihm, wir sind hier und sie sind es die in Gefahr sind, nicht wir."

„Diese Tiere verdienen es zu leben, sie haben ein Recht darauf hier zu leben. Jeder von uns sollte seinen Teil dazu beitragen. Wir fordern ein Ende der Wilderei, ein Ende des sinnlosen Tötens. Sagt ja zum leben. Sagt nein zu illegal gehandeltem Nashorn und Elefanten Elfenbein." 

Die Black Mambas haben es in den letzten Jahren nicht nur geschafft, andere Anti-Wilderer Gruppen mit ihrer Arbeit zu inspirieren, sondern sich auch einen Namen in Hollywood zu machen. Im November letzten Jahres ist bekannt geworden, dass Jessica Chastain, die für ihre Hauptrolle in dem Thriller 'Zero Darak Thirty' einen Golden Globe gewann, die Geschichte der tapferen Frauen bald verfilmen will. Darauf kann man also mehr als gespannt sein!

Editorial

Umwelt schützen

Heldinnen unserer Zeit: 'Black Mamba' Einheit beschützt Tiere in Südafrika vor illegaler Wilderei

Ein Beitrag von Joe McCarthy