Wenn man die Erde als Ganzes betrachtet, ist die Menschheit ziemlich winzig.
Das Gewicht der Menschheit, von 7,6 Milliarden Individuen, macht nur 0,01 Prozent der gesamten Biomasse auf der Erde aus, so ein Report, der Ende Mai in dem US-amerikanischen Magazin ‚Proceedings of the National Academy of Sciences‘ erschien.
Bakterien etwa machen 13 Prozent der Biomasse aus, Pflanzen sogar 83 Prozent und alle anderen Lebewesen zusammengenommen fünf Prozent.
Doch auch wenn der Mensch so gesehen nur einen sehr kleinen Teil des Lebens auf der Erde ausmacht, ist der Einfluss, den er auf die Umwelt hat, gigantisch.
So haben die Menschen in den vergangenen Jahrtausenden bereits 83 Prozent aller wild lebenden Säugetiere und die Hälfte aller Pflanzen vernichtet, fanden die Autoren des Berichts heraus.
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Doch die Menschen haben nicht nur das Sterben so vieler Arten zu verantworten, sondern beeinflussen auch, welche Tiere und Pflanzen auf der Erde leben.
Von den weltweit verbliebenen Vögeln sind 70 Prozent Geflügelhühner und andere Nutzvögel. Und von den Säugetieren, die auf der Welt leben, sind 60 Prozent Vieh, 36 Prozent sind Schweine und nur vier Prozent sind wild lebende Tiere.
Im Meer sieht es nicht besser aus, als an Land. Auch die Meeressäugetiere sind während des vergangenen Jahrhunderts um 80 Prozent gesunken, so der Bericht.
„Unser unverhältnismäßiger Platz auf der Erde, ist definitiv beachtlich“, sagte Ron Milo, ein Professor am Weizmann-Institut für Wissenschaft in Israel, der die Studie leitete, dem Guardian. „Wenn ich mit meinen Töchtern ein Puzzle spiele, sieht man darauf ein Nashorn neben einer Giraffe und einem Elefanten. Doch wenn ich ihnen ein realistisches Bild der Welt zeigen würde, wäre da eine Kuh neben einer Kuh neben einer Kuh und dann noch ein Huhn.“
Das steigende Ungleichgewicht zwischen Nutz- und Wildtieren ist die Folge der industriellen Landwirtschaft, des Abbaus von Ressourcen und der Ausbreitung menschlicher Zivilisationen, die laut des Berichts alle Ökosysteme der Erde zerstören.
Auch andere Studien haben auch den Rückgang von Tieren und Pflanzen bereits dokumentiert. Erst kürzlich haben Wissenschaftler berichtet, dass die Erde derzeit die sechste großes Welle des Aussterbens erlebt, durch die Milliarden von Tierpopulationen in der ganzen Welt gefährdet sind.
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Und es sieht nicht so aus, als würde diese Entwicklung ein Ende nehmen. Im Gegenteil. Einige Studien belegen, dass die steigenden Temperaturen etwa dazu führen werden, dass wir noch viele weitere Arten aus dem Tierreich verlieren könnten.
Die von Ron Milo geleitete Studie ist die erste Analyse, die den Anteil der Menschen an der Biomasse aller Organismen auf der Erde gemessen hat. Dies sei erst der Anfang von Untersuchungen dieser Art. Mehr Forschung und Fortschritte in der Technologie müssten entwickelt werden, um die Daten zu verfeinern, so die Autoren.
„Ich hoffe, dies [dieses Ergebnis] gibt den Menschen einen Eindruck davon, wie dominant die Rolle der Menschheit auf der Erde ist", sagte Milo dem Guardian.
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