Island hat eine Mission: bis 2022 will das Land es schaffen, dass Männer und Frauen gleich bezahlt werden!

Am Internationalen Frauentag, der am 8. März war, gab das Land bekannt, Nachweise über die gleiche Bezahlung einfordern zu wollen.

Sollte die Absicht wirklich als Gesetz umgesetzt werden, müssten Arbeitgeber den Nachweis erbringen, dass Menschen egal welchen Geschlechts, Staatsangehörigkeit, Religion oder Hautfarbe im besagten Unternehmen gleich bezahlt werden.

Ein solches Gesetz würde sich auf alle Firmen beziehen, die mehr als 25 Mitarbeiter beschäftigen - ganz gleich ob es sich um ein privates oder ein öffentliches Unternehmen handelt.

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Man kann davon ausgehen, dass das Parlament dem Gesetzesvorschlag zustimmen wird, da der Vorschlag sowohl von der Regierung als auch von den Oppositionsparteien unterstützt wird. Sobald dem Gesetz stattgegeben wird, hoffen Gesetzgeber, dass das Gesetz bis 2020 umgesetzt werden kann.

Island ist damit das erste Land der Welt, dass ein Gesetz zur Sicherstellung einer Lohngleichheit einführen will. In vielen anderen Ländern, wie in der Schweiz zum Beispiel, bieten viele Unternehmen zwar bereits den gleichen Lohn für Männer und Frauen an, doch kein Land hat dies bisher zu einem Gesetz gemacht.

„Gleiches Recht für alle ist Menschenrecht. Wir müssen sicherstellen, dass Männer und Frauen am Arbeitsplatz die gleichen Chancen und Möglichkeiten erhalten. Es liegt in unserer Verantwortung, dass dies auch geschieht“, sagt Thorsteinn Viglundsson, Islands Minister für Gleichstellung und Soziales.

Die Entscheidung für das Gesetz fiel, nachdem tausende Frauen am 24. Oktober um genau 14:38 Uhr auf die Straße gingen, um darauf aufmerksam zu machen, dass sie 14% weniger als ihre männlichen Kollegen verdienen (dieser Tag und diese Uhrzeit sollen den Zeitpunkt darstellen, ab welchem Frauen theoretisch gesehen bis zum Ende des Jahres nichts mehr verdienen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen). 

Und diese Demonstration war nicht die erste ihrer Art in Island: bereits 41 Jahre zuvor, am 24. Oktober 1975, weigerten sich 90% aller isländischen Frauen zu kochen, zu putzen, auf die Kinder aufzupassen oder zu arbeiten, bis sie gleichwertig für ihre Arbeit bezahlt werden.

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Islands Regierung ist zu fast gleichen Teilen aus Männern und Frauen zusammengesetzt - eine Zusammenstellung wie sie in keinem anderen Land zu finden ist. Schon vor 17 Jahren hat das Land den Erziehungsurlaub für beide Elternteile eingeräumt. Heute machen fast 90% aller Eltern davon Gebrauch. Das führte zu mehr Gleichberechtigung in der Kinderfürsorge als auch im Haushalt.

Doch die Lohngleichheit war selbst für Island eine harte Nuss, die es zu knacken galt. Zwischen 2005 und 2016 konnte das Land den geschlechterspezifischen Lohnunterschied von 15 auf 14% verringern. Bliebe es bei dieser Geschwindigkeit, würde es weitere 52 Jahre (!) dauern, bis in Island jede Frau das gleiche verdient wie ein Mann.

Doch auch ohne das angestrebte Gesetzt führt Island bereits seit 8 Jahren die Liste der Länder an, in denen die Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen am höchsten ist. Finnland, Schweden, Norwegen und Ruanda belegten 2016 die Plätze hinter Island.

Das geplante Gesetz zur Gleichberechtigung von Männern und Frauen hat allerdings auch einige negative Stimmen mit sich gebracht. So sind manche der Meinung, dass ein solches Gesetz Unternehmen stark belasten würde. Viglundsson sieht das allerdings anders: er ist der Meinung, dass die Regierung den Unternehmen immer wieder neue Gesetze auferlegen müsse, damit sich auch wirklich etwas zeitnah ändert. Und dieses Gesetz ist für eine sehr gute Sache.

„Länder müssen sich trauen, neue Wege zu beschreiten. Sonst können wir den Kampf für Gleichberechtigung nie gewinnen“, sagt er.

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Gerechtigkeit fordern

Island plant neues Gesetz zur Lohngleichheit zwischen Männern und Frauen

Ein Beitrag von Meghan Werft