Diese Organisation unterstützt Millionen Kleinbäuer*innen im Kampf gegen Hunger und den Klimawandel

Autor*innen:
Joe McCarthy und Pia Gralki

©IFAD


Warum das wichtig ist
Das Global Goal 2 der Vereinten Nationen zielt darauf ab, Hunger weltweit bis 2030 zu beenden. Durch die COVID-19-Pandemie und die Klimakrise könnte dieses Ziel weiter in die Ferne zu rücken. Der Internationale Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) unterstützt landwirtschaftliche Projekte von Kleinbäuer*innen, um einen Weg aus der Armut zu gewährleisten. Werde hier aktiv, wenn du dich für dieses und andere Themen einsetzen möchtest.

Die Auswirkungen des Klimawandels bedrohen das Leben von Millionen Kleinbäuer*innen in weiten Teilen der Welt. Die globale Erwärmung und die Unvorhersehbarkeit von extremen Wetterereignissen gefährdet die Existenz von ländlichen Gemeinden zu einem Ausmaß, das das Gleichgewicht von ganzen Ländern ins Schwanken bringt. Besonders in Subsahara-Afrika haben jahrelange Dürreperioden ganze Ernten vernichtet und Hungersnöte ausgelöst.

Dies ist nicht nur für die betroffenen Menschen dramatisch, sondern auch für die wirtschaftliche Entwicklung des gesamten afrikanischen Kontinents. Denn die Landwirtschaft ist hier einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren: In den insgesamt 49 Ländern Subsahara-Afrikas erwirtschaftet sie 40 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Die Unterstützung landwirtschaftlicher Projekte zeigt einen Weg aus der Armut

Dennoch hat die Politik es bisher nicht geschafft, die entsprechende Unterstützung zu gewährleisten: Zwar unterzeichneten Regierungschefs der Afrikanischen Union 2003 die Maputo Declaration, nach der zehn Prozent der Regierungsausgaben in ländliche und landwirtschaftliche Entwicklung fließen sollen und bekräftigen das Abkommen 2014. Allerdings belaufen sich die durchschnittlichen staatlichen Ausgaben für landwirtschaftliche Projekte in Afrika weiterhin auf 2,3 Prozent im Jahr.

Diese Diskrepanz hemmt Landwirt*innen in ihrer Produktivität und in ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber akuten Herausforderungen. Ohne Zugang zu Technologie, Ressourcen, Versicherungsschutz, Krediten und Märkten können viele Kleinbäuer*innen nicht ihr volles Potenzial entfalten und bleiben in der Armut gefangen.

Zudem hat die COVID-19-Pandemie ebenfalls ihre Tribute gefordert: Durch die weitere Ausbreitung werden Gemeinden und kleine Lebensmittelproduzent*innen getroffen, die bereits einen begrenzten Zugang zu Ressourcen und Dienstleistungen haben, befürchtet IFAD

Und trotzdem gibt es Erfolgsgeschichten, die zeigen, was möglich ist, wenn kleine, landwirtschaftliche Gemeinden mit den Ressourcen versorgt werden, die sie benötigen:

In Gambia, Westafrika, haben Kleinbäuer*innen Gemeinschaftsgärten angelegt, die ihnen helfen, die nutzbaren Flächen besser zu organisieren.

Unternehmer*innen, die sich im Flusstal am Río Polochic in Guatemala angesiedelt haben, konnten eine private Kreditgemeinschaft gründen, um sich neue Märkte zu erschließen.

Landwirt*innen in der Provinz Jiangxi im Südosten Chinas konnten sich neue Technologien und digitale Möglichkeiten zunutze machen, um ihre Erträge zu erhöhen.

Bis 2030 eine Welt ohne Hunger erreichen

Diese Erfolge sind das Resultat der Programme des Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD). Die Sonderorganisation der Vereinten Nationen (UN) arbeitet mit Regierungen weltweit zusammen, um ländliche Gemeinden zu fördern und bis 2030 eine Welt ohne Hunger zu erreichen.

Da die Förderung ländlicher Gemeinden bei der Bekämpfung extremer Armut eine Schlüsselrolle spielt, arbeiten wir von Global Citizen im Rahmen unserer “Recover Better Together” Kampagne mit IFAD zusammen: Ziel ist es, 30 Milliarden US-Dollar bereitzustellen, die bis 2030 über 100 Millionen Kleinbäuer*innen zugute kommen würden. Für IFADs 12th Replenishment fordert Global Citizen die Regierungen dazu auf, ihre Zusagen für IFAD zu verdoppeln und 1,75 Milliarden US-Dollar zu mobilisieren, um Kleinlandwirt*innen und -produzent*innen zu unterstützen. 

Gerade in Entwicklungsländern ist diese Unterstützung besonders wichtig: Hier sind über drei Milliarden Menschen in ländlichen Regionen von der Landwirtschaft abhängig.

So arbeitet der IFAD

Der IFAD finanziert landwirtschaftliche Projekte und Programme, um ländliche Gemeinden langfristig zu stärken und eigenständig handlungsfähig zu machen. Er fördert die Regeneration von Anbauflächen, unterstützt Frauen, bietet Jugendlichen Arbeitsperspektiven und setzt sich für eine verbesserte Ernährung und Ernährungssicherheit ein.

Die Ausgestaltung der einzelnen Projekte passt die Organisation den Bedürfnissen der einzelnen Gemeinden an. Diese können ganz unterschiedlich ausfallen – mal verhilft der IFAD Landwirt*innen zu neuen Technologien, unterstützt bei der Gründung von privaten Kreditgemeinschaften oder bietet Workshops zu landwirtschaftlichen Themen an.

Während der gesamten Projektzeit werden die Gemeinden von Mitarbeiter*innen der IFAD unterstützt, die eng mit nationalen und lokalen Regierungen zusammenarbeiten.

Jedes Jahr ermöglicht der IFAD es 20 Millionen Menschen aus armen, ländlichen Gemeinden, ihr Einkommen um mindestens 20 Prozent zu erhöhen. Zudem verhilft er ihnen zu einer Steigerung ihrer Ernte und macht sie widerstandsfähig gegenüber Klimaextremen.

Die Klimakrise verursacht Hunger

Seit der Gründung im Jahr 1978 konnte der IFAD so etwa 512 Millionen Menschen helfen, “mehr anzubauen, ihr Ackerland und natürliche Ressourcen effizienter zu nutzen, neue Fähigkeiten zu entwickeln, kleine Unternehmen zu gründen, starke Organisationen aufzubauen und sich ein Mitspracherecht bei den Dingen zu erobern, die ihr Leben betreffen“, so der IFAD.

Dabei bleibt der IFAD seinen eigenen Prinzipien, vor allem Frauen, Jugendliche und benachteiligte Gemeinden zu stärken, stets treu. So kamen in 2016 beispielsweise die Hälfte der vom IFAD finanzierten Projekte Frauen zugute. Zudem arbeitet die Organisation mit indigenen Gemeinden zusammen, setzt sich für den Schutz ihrer Traditionen ein und verhilft ihnen neben höheren Erträgen zu einer größeren politischen Sichtbarkeit..

Es sind Initiativen wie diese, die angesichts des Klimawandels einen entscheidenden Beitrag zur Ernährungssicherheit weltweit leisten. Denn die Klimakrise verursacht Hunger – durch sich verändernde Wetterbedingungen, intensive Dürreperioden, zunehmende Überschwemmungen und verheerenden Wirbelstürme. Um den Hunger in der Welt zu bekämpfen, muss die Klimakrise eingedämmt werden und Landwirt*innen klimaresistent und zukunftsfähig gemacht werden. Deshalb ist es wichtig, dass der IFAD seine Arbeit auch in Zukunft fortsetzen kann.