Ein Teehaus in Kochi / Indien, das den schönen Namen 'Pappadavada' trägt, hat beschlossen, einen Kühlschrank draußen neben den Eingang seines Ladens zu stellen. Nein, nicht weil drinnen kein Platz mehr war. Der Kühlschrank ist nämlich gar nicht für das Teehaus bestimmt, sondern für die Gemeinschaft. Nachbarn, Menschen aus der Gemeinde und Passanten können ihre ungenutzten und noch genießbaren Lebensmittel hier rein stellen, statt sie in den Müll zu schmeißen und so jedem, der Hunger hat, zur Verfügung stellen.

Was für eine einfache und zugleich starke Idee! Und die Geschichte dahinter ist ebenso inspirierend wie die täglichen Spenden der großzügigen Bürger, die der Kühlschrank bisher generiert hat. Hier ist ein Video, dass das Teehaus und den Kühlschrank in Kochi zeigt:


Minu Pauline, die Inhaberin des Teehauses, beobachtete eines Abends eine Frau dabei, wie sie den Müll nach etwas Essbarem durchstöberte. Da wusste Minu, dass es an der Zeit ist, zu handeln.

Die Inhaberin sprach die Frau an und erfuhr, dass diese mitten in der Nacht von ihrem knurrenden Magen aufgewacht sei. Sie war so hungrig und verzweifelt, dass sie begann, den Müll nach Lebensmitteln zu durchsuchen. Minu war schockiert. Sie war sich bewusst, dass sowohl Restaurants als auch deren Kunden Millionen Tonnen an Lebensmitteln pro Jahr verschwenden. Schätzungen besagen, dass ungefähr 10% aller ungenutzten Lebensmittel in den Mülleimern von Restaurants landen. Die USA allein verschwenden jährlich 165 Milliarden Dollar an ungenutzten Lebensmitteln.

Dabei sind diese Lebensmittel alles andere als Abfall. Viele werden verschwendet, weil sie zum Beispiel innerhalb der Supermarktketten falsch verteilt werden - Supermärkte haben mehr Lebensmittel vor Ort als eigentlich gebraucht wird. Ebenso viel wird von Verbrauchern weggeworfen.
Doch zum Glück gibt es großzügige Personen, die durch viele kreative Ideen versuchen, dieses globale Problem in den Griff zu bekommen.

Minu gab dem Kühlschrank den Namen “nanma maram” was so viel bedeutet wie “Baum der Güte”. Der Kühlschrank ist Tag und Nacht für Hungrige zugänglich. Pappadavadas Inhaberin regt alle Wohltäter, die den Kühlschrank mit Essen füllen, dazu an, Datum und Uhrzeit auf die Lebensmittel zu schreiben, um andere vor einer Lebensmittelvergiftung zu schützen.

Es sei jedoch noch nie vorgekommen, dass Lebensmittel im “Baum der Güte” vergammelten, sagt Minu gegenüber der Huffington Post: „Es gibt sogar Tage, da fülle ich den Kühlschrank mit 100 Portionen, die alle weggehen. Dem Geben sind keine Grenzen gesetzt.”

Minu ist der Meinung, dass Restaurants dazu verpflichtet seien, den Hunger in der Welt zu bekämpfen.

„Geld gehört dir, aber Ressourcen gehören der Gesellschaft. Das ist genau die Botschaft, die ich vermitteln möchte. Wenn du dein Geld verschwendest, dann ist das deine Sache. Es ist dein Geld. Aber verschwende nicht die Ressourcen, die jedem in der Gesellschaft gehören. Verschwende keine Lebensmittel.”

Die Aktion, die Minu in ihrer Gemeinschaft ins Leben gerufen hat, um Hunger zu beenden, ist unglaublich inspirierend. Ihre Botschaft mit anderen Restaurants zu teilen, könnte dabei helfen, dass noch mehr Gemeinschaften auf der Welt solche Projekte unterstützen. Hunger existiert in allen Ecken der Welt und so leider auch die Verschwendung von Lebensmitteln. Jeder kann und sollte daran arbeiten, hier eine Brücke zu schlagen.

In Minus Fall wurde sie mit den Problem des Hungers direkt vor ihrer Tür konfrontiert. Ihre Geschichte und die Geschichte ihres Kühlschranks zeigen, welchen Einfluss eine einzelne Person kann, wenn sie etwas sehen, das falsch läuft und sich dazu entscheiden, etwas dagegen zu tun.

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Frau in Indien füllt Kühlschrank vor ihrem Laden mit kostenlosem Essen für Bedürftige

Ein Beitrag von Meghan Werft