Der kanadische Premierminister Justin Trudeau hat öffentlich bekanntgegeben, dass Kanada der Aktivistin Malala Yousafzai, die sich für die Rechte und Bildung von Frauen und vor allem Mädchen einsetzt, die Ehrenstaatsbürgerschaft verleihen will, wenn sie am 12. April das kanadische Parlament besucht.
Der Premierminister kündigte diese Ehrung in einem Tweet am vergangenen Montag an:
On April 12, Malala Yousafzai will visit Canada, address Parliament, and receive honorary Canadian citizenship: https://t.co/5KIVLELtyR
— Justin Trudeau (@JustinTrudeau) 3 April 2017
„Frau Yousafzais mutige Reaktion auf diejenigen, die ihr Leben bedroht haben, und ihr Kampf für die Bildung von Mädchen hat viele Millionen Menschen auf der ganzen Welt inspiriert“, betont Trudeau in der Presseerklärung. „Ihre Geschichte ist eine Geschichte über Entschlossenheit und Würde und Kanada ist stolz darauf, sie eine Ehrenbürgerin unseres großartigen Landes nennen zu dürfen.“
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Laut Pressemitteilung ist die 19-jährige Yousafzai die jüngste Person, die jemals vor dem kanadischen Parlament gesprochen hat und darüber hinaus erst die sechste kanadische Ehrenbürgerin – damit tritt sie in die Fußstapfen von Personen wie Nelson Mandela, Aung San Suu Kyi und dem Dalai Lama.
Yousafzai wurde 2012 von Mitgliedern der Taliban in den Kopf geschossen, nur weil sie in Pakistan die Schule besuchte. Nachdem sie sich von ihren Kopfschusswunden erholt hatte, gründete sie die „Malala Foundation“, um für die Bildung von Mädchen weltweit einzutreten.
Yousafzai lobt ihrerseits Kanada für seine Aufgeschlossenheit gegenüber Flüchtlingen und meint: „Die Einwohner von Kanada sind weltweit führend in ihrer Reaktion auf die Flüchtlingskrise. Ich fühle mich von der Einladung des Parlamentes geehrt und freue mich darauf, diese großartige Heldennation zu besuchen.“
Kanada hat seit November 2015 über 40.000 syrische Flüchtlinge aufgenommen. Die USA hat im Vergleich dazu in derselben Zeit nur um die 10.000 Flüchtlinge umgesiedelt.
Yousafzai wird am 12. April mit dem kanadischen Premierminister darüber sprechen, wie man „Mädchen durch Bildung den Weg in eine bessere Zukunft ebnen kann und wie sie in Zukunft einen konkreten Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung ihrer Städte und Länder leisten können,“ so die Pressemitteilung.
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Zusammen mit ihrer Organisation „Malala Fund“ befasst sich Yousafzai mit den tief verwurzelten Ungleichheiten der Bildungsmöglichkeiten, die Mädchen davon abhalten, die Schule abzuschließen. Die Organisation investiert in örtliche Gemeinschaften und plädiert bei den Regierungen, Lücken in der Finanzierung weltweiter Bildung zu schließen. Sie gibt jungen Frauen eine Plattform, auf der ihre Stimmen auf weltweiter Ebene gehört werden.
Ihre Zusammenarbeit mit Justin Trudeau und der kanadischen Regierung, die sich in den letzten Jahren ebenfalls für Bildung eingesetzt hat, hat das gemeinsame Engagement das Potential, Mädchen auf der ganzen Welt dabei zu helfen, Bildung zu erhalten.
Es wird spannend werden zu sehen, was dabei herauskommt, wenn sich diese „Stars” in einer Reihe zusammenschließen.