Warum das wichtig ist
Das Sumatra-Nashorn ist die kleinste Art der Nashörner auf unserer Erde. 2015 wurde die Spezies in der malaysischen Wildnis für ausgestorben erklärt. Die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen setzen sich dafür ein, die Umwelt und Artenvielfalt zu schützen. Ziel 15 der Agenda widmet sich dem “Leben an Land“ – dem Tierschutz und Bemühungen, natürliche Lebensräume zu erhalten. Werde hier mit Global Citizen aktiv, damit diese Ziele Wirklichkeit werden.

Malaysias letztes Männchen des Sumatra-Nashorns ist Ende Mai nach einigen Wochen der Krankheit gestorben.

Mit dem Tod des Nashorns, das liebevoll “Tam“ genannt wurde, bleibt nun das letzte weibliche Nashorn Malaysias alleine zurück. Mit rund 30 bis 80 in der Wildnis verbleibenden Sumatra-Nashörnern weltweit rückt der Tod von Tam das endgültige Aussterben der ohnehin gefährdeten Tiere in gefährliche Reichweite.

"Heute verabschieden wir uns von Tam, unserem letzten männlichen Sumatra-Nashorn", schrieb der World Wildlife Fund (WWF) Malaysia auf Facebook. “Unsere Herzen sind von tiefer Trauer erfüllt, da wir nicht nur dem Verlust von Wildtieren, sondern dem Verlust einer ganzen Art entgegensehen. Ohne Tam bleibt uns nur noch Iman, unser letztes überlebendes weibliches Nashorn.“

Der schätzungsweise 35 Jahre alte Tam lebte im Tabin-Wildreservat im Bundesstaat Sabah, im Norden der malaysischen Insel Borneo. Er wurde 2008 in das Wildschutzgebiet gebracht, nachdem er auf einer Palmölplantage aufgelesen worden war. In den Monaten vor seinem Tod litt Tam unter Nieren- und Leberprobleme, berichtete Channel News Asia.

Malaysia bemüht sich schon seit langem darum, die aussterbenden Tierarten im Land durch das Verfahren der “In-vitro-Fertilisation“ zu retten – bisher leider mit wenig Erfolg.

Der Leiter des Sabah Wildlife Departments Augustine Tuuga sagte, er und seine Kolleg*innen versuchen, das verbleibende Weibchen Iman mit einem männlichen Sumatra-Nashorn aus Indonesien zu paaren. Durch gesundheitliche Einschränkungen ist Iman zwar nicht in der Lage, schwanger werden, kann aber weiterhin Eizellen produzieren.

“Wir müssen uns um unser letztes überlebendes Sumatra-Nashorn kümmern. Das und die Zusammenarbeit mit Indonesien ist momentan alles, was wir tun können“, sagte Tuuga laut SBS. “Der Embryo, der durch die künstliche Befruchtung gewonnen werden kann, könnte dann einem indonesischen Leihmutter-Nashorn implantiert werden.“

Das Sumatra-Nashorn war einst in Süd- und Südostasien weit verbreitet. Die letzten Bestände der Art beschränken sich nun auf kleine Waldflächen auf Borneo und auf die Insel Sumatra im Westen Indonesiens.

Überall in der Region wurden Wälder abgeholzt, um Platz für Straßen, Häuser und landwirtschaftliche Plantagen zu schaffen. Dadurch schwand der Lebensraum der Nashörner enorm.

Auch die Wilderei ist für das Aussterben der Tiere mitverantwortlich. Sie basiert vor allem auf dem Mythos, dass das Horn der Nashörner medizinische Eigenschaften hätte.

Um das Sumatra-Nashorn zu retten, haben führende Naturschutzorganisationen aus der ganzen Welt – darunter der WWF und National Geographic – 2018 eine Kooperation gestartet, die wilde Nashörner für die kontrollierte Fortpflanzung zusammenführen will. Margaret Kinnaird, die beim WWF den Bereich Wildtiere leitet, sagte, dass das Zuchtprogramm in Zusammenarbeit mit Malaysia und Indonesien erfolgen wird.

"Tams Tod unterstreicht, wie wichtig diese Zusammenarbeit ist", sagte Kinnaird gegenüber National Geographic. "Wir müssen uns weiterhin darauf konzentrieren, die rund 80 verbleibenden Sumatra-Nashörner zu retten. Hierfür werden wir weitreichende Schutzmaßnahmen mit kontrollierter Aufzucht kombinieren und mit der lokalen Bevölkerung zusammenarbeiten. Wir möchten ihnen vermitteln, dass sie stolz darauf sein können, dass das Nashorn Teil ihrer Lebenswelt ist.“

“Dies ist ein Kampf, den wir unter keinen Umständen verlieren dürfen", fügte Kinnaird hinzu.

Editorial

Umwelt schützen

Malaysias letztes männliches Sumatra-Nashorn ist gestorben

Ein Beitrag von Pia GralkiMadeleine Keck  und  Erica Sánchez