Solche Nachrichten teilt man einfach gerne: Auf dem amerikanischen Kontinent gilt seit dieser Woche die hochansteckende Masern-Krankheit als ausgerottet. Und ja, die Sprache ist wirklich vom GANZEN amerikanischen Kontinent - vom nördlichen Alaska, über die Karibik bis hinunter ins argentinisch-chilenische Feuerland.

„Das ist ein historischer Tag für die Region und auch die Welt”, sagt Carissa F. Etienne, Direktorin der Pan-Amerikanischen Gesundheitsorganisation, und hat damit völlig recht. Denn keinem anderen Kontinent ist es bisher gelungen, die Krankheit völlig auszurotten. Wie hat Amerika das nur geschafft?

Die kurze Antwort: durch die Zusammenarbeit aller Länder, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen, nämlich Masernerkrankungen ein für alle Mal zu beenden. Und die Rede ist nicht von einer Handvoll, sondern von 35 Ländern. Wow!

Zu dieser gewaltigen Aufgabe hatten sich die Länder bereits vor mehr als 20 Jahren verpflichtet. Ihr Ziel war es, die Krankheit bis zum Jahrtausendwechsel auszurotten. 2016 hat es nun geklappt. Diese Verzögerung zeigt, wie schwierig es ist, eine Infektionskrankheit wie Masern von einem kompletten Kontinent zu verbannen.

Dennoch lohnt sich die Anstrengung, denn eine Masernerkrankung zählt zu einer der häufigsten Todesursachen junger Kinder und ist hochansteckend. Laut Weltgesundheitsorganisation starben bis 1980 noch fast 2,6 Millionen Kinder jährlich an Masern, bevor in den meisten Ländern eine flächendeckende Impfung eingerichtet wurde.

Doch die Impfung allein ist nicht das Mittel zum Erfolg. Denn so eine Krankheit auszurotten klappt selbst mit den besten medizinischen Mitteln nicht, wenn nicht auch alle an einem Strang ziehen.

Genau da liegt das Problem in Europa. Es gibt zuviele Menschen, die die Gefahr einer Masernerkrankung verkennen und ihre Kinder nicht impfen lassen. Das Ergebnis: In ganz Europa stiegen die Zahlen der Masernerkrankungen an. 2007 wurden noch 7.075 Masernfälle verzeichnet, 2015 hingegen ganze 30.762 Fälle! Und wer glaubt, das ganze sei nur ein Problem in den Oststaaten Europas, der irrt gewaltig: Österreich liegt mit seiner sehr hohen Masernrate sogar auf Platz Zwei, dicht gefolgt von Deutschland!

Wenn es der amerikanische Kontinent geschafft hat, Masern auszurotten, sollte es auch das Ziel in Europa sein, gemeinsam zu kämpfen und die Viruserkrankung endlich loszuwerden. Was dagegen hilft, ist die Impfung jedes Einzelnen, um es erst garnicht zu einem Masernausbruch kommen zu lassen oder aber schnell unter Kontrolle zu bringen, weil alle dagegen geimpft sind. Nur so kann Europa das schaffen, was Amerika in diesem Jahr schon feiern kann.

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Großartig! Masern gelten in Amerika offiziell als ausgerottet

Ein Beitrag von Katrin Kausche