Forscher finden Plastik an den abgelegensten Orten der Welt. An Stränden von Inseln, auf denen noch nie jemand gelebt hat. Vor Spitzbergen, im Arktischen Ozean. In Eisblöcken in der Antarktis. In Stechmücken. In Fischen und in Speisesalz, das wir essen.
So ist es nicht besonders verwunderlich, dass nun auch Mikroplastik im menschlichen Körper gefunden wurde. In einer kleinen Studie die österreichische Wissenschaftler durchführten, fanden sie in den Stuhlproben aller acht Teilnehmer Plastik. Das berichteten die Medizinische Universität Wien und das österreichische Umweltbundesamt.
"In unserem Labor konnten wir neun verschiedene Kunststoffarten in der Größe von 50 bis 500 Mikrometer nachweisen", erklärte Bettina Liebmann, Expertin für Mikroplastik-Analysen im Umweltbundesamt. Überraschend sei vor allem die Vielfalt der Kunststoffe. Am häufigsten fand man Polypropylen (PP) und Polyethylenterephthalat (PET).
Die Probanden sind zwischen 33 und 65 Jahre alt und leben auf verschiedenen Kontinenten, berichtet die Deutsche Presseagentur (dpa). Alle Teilnehmer nahmen in dieser Zeit in Plastik verpackte Lebensmittel oder Getränke aus PET-Flaschen zu sich, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der Uni Wien und des österreichischen Umweltbundesamtes.
Über die Folgen für die Gesundheit ist bislang wenig bekannt. Noch steht die Forschung am Anfang. Auch der Einfluss von Mikroplastik auch unsere Umwelt und die Ozeane ist noch nicht ausreichend erforscht.
Der Vorsitzende der Grünen, Robert Habeck, will Mikroplastik in Kosmetikprodukten komplett verbieren. "Wir müssen jetzt radikal umsteuern und den Plastikkonsum massiv reduzieren", sagte Habeck den Zeitungen der Funke Mediengruppe.