Mehr als 80 Babyschildkröten wurden in den vergangenen Wochen am Versova Beach in Mumbai gesichtet, wie sie aus ihrem Ei schlüpften und in Richtung Meer wackelten.
Es war das erste Mal seit Jahrzehnten, dass Nachwuchs der Oliv-Bastardschildkröte an diesem Strand gesehen wurden.
„Ich hatte Tränen in den Augen, als ich sie Richtung Meer krabbeln sah", sagte Afroz Shah, Aktivist der örtlichen Gemeinde, dem Guardian.
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Dass die Babyschildkröten zurück sind, ist ein Zeichen dafür, dass sich tausende Stunden harter Arbeit gelohnt haben.
Denn noch vor zwei Jahren war Versova Beach im Prinzip eine Mülldeponie - Bilder zeigen, wie Menschen knietief in Müll versinken.
„Ein Mann hätte in dem Plastikmüll ertrinken können“, erzählt Shah.
Heute kann man sich an den Sandstrand legen und sonnen.
Dieser Erfolg ist Shah und einem Team von Hunderten von Freiwilligen zu verdanken, die fast zwei Jahre damit verbracht haben, tonnenweise Müll einzusammeln, Strukturen geschaffen, um zukünftigen Müll zu vermeiden und Einheimische über nachhaltiges Abfallmanagement aufzuklären.
Die Helfer reinigten außerdem 52 öffentliche Toiletten und pflanzten 50 Kokosnussbäume. Shah plant, als nächstes die Küste mit Mangroven zu bepflanzen, um Überschwemmungen zu verhindern und die Wasserqualität zu verbessern.
Die Vereinten Nationen (UN) nannten dies „die weltweit größte Säuberungsaktion für einen Strand“ und verliehen Shah dafür die Auszeichnung „Champion der Erde“.
„Ich liebe das Meer und habe das Gefühl, dass wir es unseren Ozeanen schulden, sie von Plastik zu befreien“, sagte er der UN. „Ich hoffe, dies ist erst der Anfang und ein Vorbild für andere Küstengemeinschaften in Indien und der Welt, unserem Beispiel zu folgen.“
Oliv-Bastardschildkröten sind in der indischen Region beheimatet und legen ihre Eier für gewöhnlich an den hiesigen Stränden ab – die unüberwindbaren Müllberge am Versova Beach hielten sie in der Vergangenheit allerdings davon ab, an den Strand zu gelangen.
Die Helfer, die den Strand gesäubert haben, bewachen nun auch die Babyschildkröten, um sie auf dem Weg ins Wasser vor natürlichen Feinden wie Hunden und Vögeln zu beschützen, berichtet der Guardian.
Diese Säuberungsaktion beweist, wie die kollektive Aktion eine Gemeinschaft zusammenbringen und etwas großartiges hervorbringen kann.
Jedes Jahr landen 8 bis 13 Millionen Tonnen Plastikmüll in den Weltmeeren – das ist etwa ein Müllwagen, der jede Minute im Meer ausgeleert wird. Im Jahr 2050 könnte mehr Plastik im Meer schwimmen als Fische.
Shah wünscht sich, dass das Beispiel seiner Community viele Nachahmer findet, um Menschen, Tiere und Umwelt zu schützen.