2018 ist das Jahr von Mandela – das Jahr, in dem der unermüdliche Freiheitskämpfer Nelson Mandela 100 Jahre alt geworden wäre. Und obwohl er im Jahr 2013 im Alter von 95 Jahren verstarb, ist sein Lebenswerk noch heute bedeutend für die Menschheit und dient uns als Inspiration.
Konfrontiert mit Herausforderungen wie Apartheid und seiner jahrelangen Gefangenschaft, hat Mandela unnachgiebig an seiner Mission festgehalten, um das Leben von Millionen seiner Landsleute zu verbessern – und Aktivisten, Gelehrten und Politikern ein Vorbild zu sein.
In diesem Jahr feiert Global Citizen, genau wie vielen andere Organisationen und Menschen, Mandelas Vermächtnis.
In Südafrika wird am 2. Dezember 2018 das Global Citizen Festival Mandela 100 stattfinden, um in Partnerschaft mit der Motsepe Foundation die führenden Politiker der Welt dazu aufzufordern, die verschiedenen Ursachen und Folgen extremer Armut zu beenden.
Mandela hat nicht nur ein ganzes Land aus dem Griff des rassistischen Apartheidsystems befreit, sondern auch den Kampf für die verwundbarsten Menschen der Welt bis zum Ende seines Lebens geführt.
Hier sind sieben Wege, wie Nelson Mandela eine gerechtere Welt kämpfte.
1. Er hat Hunderten Frauen den Weg in die Politik geebnet
Mandela hat Südafrika während seiner Amtszeit als Präsident auf einen Weg in Richtung Gleichberechtigung gebracht.
Während seiner ersten Rede zur Lage der Nation im Jahr 1994 sprach sich Mandela explizit für die "Emanzipation" von Frauen aus und forderte die Gleichheit der Geschlechter in Südafrika.
„Es ist äußerst wichtig, dass alle Teile der Regierung, einschließlich des Präsidenten selbst, dies voll und ganz verstehen: Diese Freiheit kann nur erreicht werden, wenn die Frauen von allen Formen der Unterdrückung befreit werden“, sagte Mandela.
„Die Ziele des Programms für Wiederaufbau und Entwicklung werden nicht verwirklicht werden, wenn wir nicht in sichtbarer und praktischer Hinsicht sehen, dass sich die Lage der Frauen unseres Landes grundlegend zum Besseren verändert hat“, fuhr er fort. „Und dass sie befähigt wurden, in allen Aspekten des Lebens als gleichberechtigt mit anderen Mitgliedern der Gesellschaft agieren können.“
Die wachsende Zahl von Frauen, die im südafrikanischen Parlament tätig sind, zeigt weiterhin den Fortschritt in Richtung Mandelas Mission der Geschlechtergleichstellung.
Als Mandela zum Präsidenten gewählt wurde, hielten Frauen nur 2,7 Prozent der Sitze im südafrikanischen Parlament. Im Jahr 2013, weniger als zwei Jahrzehnte später, machten Frauen schon 44 Prozent der Legislative aus.
2. Er kämpfte gegen HIV und AIDS
Mandelas Einsatz gegen HIV/AIDS war während seiner Präsidentschaft nicht perfekt, wie viele Experten kritisieren. Aber danach wurde Mandela ein glühender Kämpfer gegen HIV und AIDS.
Als Präsident waren Mandela und einige Mitglieder seiner Regierung zu zurückhaltend und erkannten den Umfang der AIDS-Krise nicht, die im Jahr 2000 einen von vier Menschen im Alter zwischen 15 bis 49 Jahre erkranken ließ. Mandelas selbst gewählter Nachfolger im Amt des Präsidenten, Thabo Mbeki, war sogar als AIDS-Leugner bekannt.
Aber im Jahr 2000, als der Umfang der Krise unverkennbar wurde, schloss sich Mandela mit seiner Stimme all den Aktivisten an, die nach Anerkennung der Krankheit und Maßnahmen zur Verhinderung riefen.
„Unser Land steht vor einer Katastrophe von unermesslichem Ausmaß durch HIV/AIDS“, sagte Mandela Welt-AIDS-Tag in dem Jahr. „Wir stehen vor einem stillen und unsichtbaren Feind, der das Gewebe unserer Gesellschaft bedroht.“
Im Jahr 2003 startete Mandelas Stiftung die 46664-Initiative - eine Konzertreihe, die AIDS zum weiter verbreiteten Gesprächsthema machte. Die Einnahmen der Konzerte wurden für die AIDS-Forschung und Kampagnenarbeit eingesetzt. Zwei Jahre später verkündete Mandela, dass sein Sohn an AIDS gestorben sei.
Laut Michel Sidibe, Leiter der UN-Aids-Agentur UNAIDS, hat Mandelas Kampagne „die Grundlagen der modernen AIDS-Bekämpfung gelegt und sein Einfluss hat geholfen, Millionen von Menschenleben zu retten und das Thema Gesundheit in Afrika zu verändern.“
3. Er setzte sich für Bildung in ländlichen Gebieten ein
„Bildung ist die stärkste Waffe, die es gibt, um die Welt zu verändern.“
Im Jahr 2007 gründete Mandela das "Nelson Mandela Institute for Rural Development and Education", um Lehrer auszubilden und sie in ländliche Gebiete zu entsenden sowie Schulen mit Büchern, Stiften und Übungsheften auszustatten.
„Viele [Studenten] in ländlichen Gebieten in unserem Land werden keine selbstsicheren Leser und Schreiber", sagte Mandela damals.
Das „Institute for Rural Development and Education“ hat sich zum Ziel gesetzt, eine nachhaltigere Zukunft für die jüngeren Generationen und für den Planeten zu fördern.
4. Sein Einsatz für Kinder
„Der wahre Charakter der Gesellschaft zeigt sich darin, wie sie ihre Kinder behandelt", sagte Mandela 1997.
Mandela lebte sein ganzes Leben lang als unerschütterlicher Verfechter von Kinderrechten. Heute setzt der Nelson Mandela Children's Fund sein Vermächtnis fort.
Während seiner Amtszeit als Präsident spendete Mandela ein Drittel seines Gehalts, um die Organisation zu gründen, die er mit der Beendigung der extremen Armut und ihrer Symptome wie Hunger, Ausbeutung und Obdachlosigkeit beauftragte.
Im Jahr 2009 erhielt Mandela den World Children's Prize Award für Kinderrechte, der in Anerkennung seines Engagements für die Kinder Südafrikas und der Welt verliehen wurde. Als er 1993 den Friedensnobelpreis erhielt, spendete Mandela einen Teil seines Preisgeldes, um Straßenkinder und andere bedürftige Kinder zu unterstützen.
5. Mandela verbreitete Wissen über Wissenschaft und Umwelt
Mandela schätzte die Macht von Wissenschaft und Forschung so sehr, dass er drei Instituten in Nigeria, Tansania und Burkina Faso seinen Namen verlieh.
Auch ein Institut in Südafrika trägt seinen Namen. Es ist eine bemerkenswerte Entwicklung in einem Land, in dem Schwarze der Generation zuvor nicht einmal zur Schule gehen durften.
Während der Apartheid wurden schwarze Südafrikaner daran gehindert, Naturwissenschaften und Technologie zu studieren und sie wurden von Karrieren in dem Bereich ausgeschlossen. Das änderte sich, als Mandela zum Präsidenten gewählt wurde.
Aber Mandelas Engagement für technologische Errungenschaften ging nicht auf Kosten der Umwelt. Er war ein überzeugter Umweltschützer und widersetzte sich der Zerstörung der natürlichen Ressourcen Südafrikas durch ehemalige Kolonialmächte und ihre Verbündeten in Afrika.
Mandela arbeitete auch daran, dass alle Südafrikaner Zugang zu sauberem Wasser erhalten - eine Mission, die bis heute andauert.
6. Mandela erweiterte das Wahlrecht für alle Südafrikaner
In Nelson Mandelas erstem TV-Interview als Anti-Apartheids-Aktivist machte er 1961 eine Forderung klar. Auf die Frage des Reporters Brian Widlake, was Schwarzafrikaner mit ihren Aktionen erreichen wollten, antwortete Mandela:
„Die verlangen […] die Grundlage One Man One Vote (ein Mann, eine Stimme) – sie wollen politische Unabhängigkeit.“
Der Kampf um das Wahlrecht für schwarze Südafrikaner solle unabhängig von Bildungsniveau oder Rasse sein.
Mandela schaffte es erst mit dem Zusammenbruch der Apartheid und seiner Wahl zum Präsidenten 1994, den Traum eines multiethnischen Wahlsystems zu erreichen.
Fast 9 von 10 Südafrikanern stimmten bei der damaligen Wahl ab. Seither ist die Wahlbeteiligung zurückgegangen, 2014 wählten weniger als 60 Prozent der Bevölkerung.
7. Er kämpfte für Frieden und Gerechtigkeit
Mandela war die prominente Figur im Kampf gegen das rassistische Apartheidssystem in Südafrika – doch sein Aktivismus hörte nicht an den Grenzen seines Heimatlandes auf.
Er war ein Vermittler und Friedensstifter, der unter anderem den Konflikt zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Burundi zu schlichten half. Schon Jahrzehnte vor dem Ende der Apartheid diente Mandela als Inspiration für Bürgerrechtsbewegungen auf der ganzen Welt, auch in den USA.
Als die Weltmeisterschaft 2010 nach Südafrika kam, nahm Mandela als Ehrengast an der Abschlusszeremonie teil. Trotz seines schlechten Gesundheitszustands, war sein Auftritt ein Highlight bei einem ohnehin schon besonderen Event.
Denn er ist der Held, der jahrzehntelang in einer winzigen Gefängniszelle saß, um für Frieden, Gerechtigkeit und die Freiheit von Millionen Menschen zu kämpfen.