Tiere sind oft erfinderisch, wenn es darum geht, mit ihrer Umwelt klarzukommen. So auch die Einsiedlerkrebse in Okinawa, Japan. Wie viele andere Küsten und Ufer auf der Welt sind auch die Strände in Okinawa zunehmend von Plastikmüll verschmutzt.
Was hat das aber nun mit dem Einsiedlerkrebs zu tun? Nun ja, Einsiedlerkrebse sind eben nicht wie andere Krebsarten. Sie bilden nicht ihr eigenes Schneckenhaus, sondern suchen nach anderen muschelartigen und zurückgelassenen Behausungen. Im Laufe ihres Lebens brauchen sie dann immer größere Häuser und sind ständig auf der Suche nach dem perfekten Heim.
Aber die Suche nach einem neuen zu Hause ist natürlich nicht immer einfach - wer kennt das nicht. Die Muscheln müssen groß genug sein, dass sich die Krebse darin zurückziehen können, dürfen aber gleichzeitig auch nicht zu groß sein, damit sie sie nicht verlieren. Zu schwer dürfen die neuen Behausungen aber auch nicht sein, damit die Krebse noch umherwandern können.
Nun scheint es so, als ob alte Plastikschraubverschlüsse eben all diesen Ansprüchen genügen. Mittlerweile findet man deshalb immer mehr Krebse, die anstatt einer Muschel einen alten Schraubverschluss mit sich herumtragen.
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Geht man mittlerweile am Strand von Okinawa spazieren, begegnet man immer mehr Krebsen die rote, blaue oder grüne Verschlüsse von Trinkflaschen oder Reinigungsmitteln auf ihrem Rücken haben.
Der Anblick erinnert irgendwie an ein surreales Kunstprojekt, ein fast bizarrer Versuch zu zeigen, wie abhängig unsere Leben von Plastik geworden sind bzw. wie die Tierwelt sich das zu Nutzen macht, was die Menschheit so unachtsam zurücklässt: Plastik.
Der Fotograf Shawn Miller fuhr nach Okinawa, um genau dieses seltsame Phänomen fotografieren zu können. Mit seinen Bildern will er der Welt zeigen, auf welche Art und Weise das weltweite Plastikmüllproblem unsere Umwelt verändert.
„Seit Jahren beobachte ich nun, wie sich immer mehr Plastikmüll an den Küsten sammelt. Einsiedlerkrebse haben ihr Verhalten geändert und entscheiden sich mittlerweile viel häufiger für „Müllhäuser” als neue Behausung. Das ist ein gewaltiges Problem”, sagt Miller gegenüber Atlas Obscura.
Zur Zeit ist davon auszugehen, dass circa fünf Billionen Plastikteilchen die Ozeane und Meere auf der Welt verschmutzen.
Leider stellen diese Plastikteilchen eine hohe Gefahr für die Meereslebewesen dar. Häufig glauben Fische und andere Tiere, die Plastikteilchen seien Nahrung. Doch nachdem die Tiere die Plastikteilchen fressen, sterben sie oft daran.
Vor ein paar Jahren gingen die Bilder von toten Möwen, deren Bäuche voll mit Plastikteilchen waren, um die ganze Welt. Die Möwen hatten so viel unverdauliches Plastik gefressen, dass sie letztendlich verhungerten, weil ihre Mägen voll waren und sie deshalb keine Nahrung mehr aufnehmen konnten.
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Schon damals war die Botschaft klar und verständlich: die durch den Menschen verursachte Verschwendung und Verschmutzung zerstört nach und nach die Umwelt.
Dass sich die Einsiedlerkrebse rote, blaue oder grüne Verschlusskappen als neue Behausungen suchen, kann natürlich auch als neuer Überlebenstrick gesehen werden: bevor die Krebse gefressen werden, verstecken sie sich lieber in ihren neuen Plastikbehausungen.
Doch die Botschaft bleibt trotz allem noch immer so unheilvoll wie vor ein paar Jahren, als die Bilder der Möwen um die Welt gingen: die vom Menschen verursachte Verschmutzung zerstört die Umwelt, die uns umgibt.