Der Amazonas-Regenwald steht in Flammen: Im Jahr 2021 wurden 10.476 Quadratkilometer Wald zerstört. In Brasilien war der Ausmaß an Verwüstung seit zehn Jahren nicht mehr so hoch.
Die Flächenbrände wurden größtenteils von Landwirt*innen, Viehzüchter*innn und anderen industriellen Interessenverbänden gelegt, berichtete die Nachrichtenseite The Intercept.
Während Landwirt*innen Nutz- und Futterpflanzen wie Soja anpflanzen möchten, suchen Rinderzüchter*innen nach Weideflächen für ihre Nutztiere. Die Bergbauindustrie hat ein Interesse am Amazonasgebiet, um nach Bodenschätzen zu suchen. Um Straßen zu bauen, auf denen sie die Rohstoffe besser abtransportieren können, roden sie die Wälder.
Diese Wirtschaftszweige haben eines gemeinsam: Sie alle nehmen die Zerstörung des wichtigsten und größten Regenwaldgebiets der Welt in Kauf, um ihre eigenen Interessen durchzusetzen. Dadurch bringen sie den gesamten Planeten und damit auch die Menschheit in Gefahr.
NEW: NOAA’s #GOES16 gives this fresh look at the #smoke from the #AmazonRainforest#fires this morning. The smoke is flowing across #Brazil, #Bolivia and #Paraguay. pic.twitter.com/DLxo7M0492
— NOAA Satellites PA (@NOAASatellitePA) August 22, 2019
Das Amazonasgebiet produziert 20 Prozent des weltweit verfügbaren Sauerstoffs, beheimatet Millionen verschiedener Arten, reguliert das weltweite Klima und dient vielen Ländern als Schutzzone gegen die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels.
Mit der Zerstörung des Regenwalds wird der Verlust der Artenvielfalt und natürlicher Habitate vorangetrieben. Zudem könnte sein endgültiges Verschwinden die weltweiten Erfolge im Kampf gegen extreme Armut zunichte machen. Denn durch den sich verstärkenden Klimawandel sind immer mehr Menschen weltweit dazu gezwungen, ihre Heimat und ihren Besitz zurückzulassen.
Die industrielle Nutzung des Amazonas-Regenwalds wird durch den aktuellen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro befürwortet und aktiv unterstützt. In seinem Wahlkampf legte er den Grundstein für seinen umweltgefährdenden Kurs, indem er versprach, Regulierungen zum Schutz des Regenwalds aufzuheben und Ureinwohner*innen zu vertreiben.
Die internationale Gemeinschaft reagiert auf diese Entwicklungen alarmiert. In Biarritz, Frankreich, sagten die G7-Mitgliedsstaaten 2019 eine Soforthilfe von 20 Millionen US-Dollar (rund 18 Millionen Euro) für die Bekämpfung der verheerenden Amazonas-Waldbrände zu.
Bolsonaros Kabinettschef Lorenzoni lehnte dieses Geld zunächst ab. Seine Begründung: Europa solle die Mittel für eigene Aufforstungszwecke nutzen und sich aus den internen Angelegenheiten Brasiliens raushalten. Aufgrund der hohen Bedeutung des Regenwalds für das globale Klima bezeichnete Frankreich Präsident Emmanuel Macron das Amazonasgebiet als "Gemeingut". Mit dem Geld sollen unter anderem Löschflugzeuge und Aufforstungsprojekte finanziert werden.
Um das Gleichgewicht des Planeten und das Leben auf ihm zu schützen, muss die Zerstörung des Regenwalds gestoppt werden. Unzählige Organisationen setzen sich dafür ein, die “grüne Lunge“ unserer Erde zu schützen. Hier stellen wir sieben gemeinnützige Vereine vor, durch deren Unterstützung du dazu beitragen kannst, den Regenwald zu erhalten:
1. Amazon Watch
Die gemeinnützige Organisation “Amazon Watch” bekämpft die Zerstörung des Amazonas-Regenwalds, unterstützt die im Regenwald beheimateten Urvölker in ihren Rechten und setzt sich für Klimagerechtigkeit ein.
2. Amazon Conservation Team
Das “Amazon Conservation Team” arbeitet eng mit Wortführer*innen indigener Gemeinden zusammen, um das Gleichgewicht des Amazonasgebiets nachhaltig zu schützen.
3. Amazon Conservation Association
Die “Amazon Conservation Association” hat hunderte Naturschützer*innen ausgebildet, die sich für die Renaturierung des Regenwalds einsetzen und den Erhalt der biologischen Vielfalt im Amazonasbecken unterstützen. Dank dieser Organisation konnten bis zum heutigen Tag bereits 275.000 Bäume gepflanzt werden.
4. Survival International
Niemand kennt den Regenwald besser als die Ureinwohner*innen des Amazonasgebiets. Ohne sie kann die Zerstörung des Regenwaldes nicht gestoppt werden. Die Organisation “Survival International” verhilft den Forderungen und dem Wissen der indigenen Gemeinden zu mehr Reichweite.
5. International Working Group for Indigenous Affairs
Die “International Working Group for Indigenous Affairs” ist eine gemeinnützige internationale Menschenrechtsorganisation. Sie fokussiert sich auf den Schutz der Kulturen von Ureinwohner*innen und ihrem Leben im Einklang mit der Natur.
6. Rainforest Action Network
Das “Rainforest Action Network” ist eine Umweltschutzorganisation und erhält Wälder, schützt das Klima und setzt sich für Menschenrechte ein, “indem [es] der Macht von Unternehmen und systemischen Ungerechtigkeiten mit entscheidenden Partnerschaften und Kampagnenarbeit die Stirn bietet“, wie es auf der Webseite lautet.
7. Rainforest Trust
Die Non-Profit-Organisation “Rainforest Trust” hat durch die Förderung von Aufforstungsprojekten seit 1988 mehr als neun Millionen Hektar des Amazonas-Regenwalds gerettet.