Warum das wichtig ist 
Die 17 Global Goals der Vereinten Nationen (UN) wurden beschlossen, um bis 2030 eine gerechtere, nachhaltigere Welt zu schaffen. Dafür ist es entscheidend, humanitäre Krisen zu verstehen – und zu beenden. Denn sie verstärken Hunger und Armut und begünstigen bestehende Ungerechtigkeiten. Einige der Oscar-nominierten Filme zeigen diese Krisen. Hier kannst du mit Global Citizen aktiv werden.

Es ist nicht so, dass die Oscars nie zuvor politisch waren. Doch in diesem Jahr könnte es noch mal besonders werden. Unter den Nominierungen für die diesjährigen Oscars, finden sich Filme, die globale Ungerechtigkeiten und Krisen beleuchten.

Da die Kinos weltweit die meisten Monate des Jahres 2020 geschlossen waren, ist eine Rekordzahl von Filmen nominiert, die von Streaming-Plattformen produziert und online veröffentlicht wurden, so die New York Times.

Nach Jahren der Kritik über den Mangel an Vielfalt bei den nominierten Filmen, werden in diesem Jahr zahlreiche Filme eine Rolle spielen, in denen traditionell unterrepräsentierten Stimmen vorkommen. Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences hat im vergangenen Jahr zudem eine neue Reihe von Diversitätsanforderungen veröffentlicht, die 2024 in Kraft treten sollen.

Erstmals überhaupt sind in diesem Jahr zwei Frauen gleichzeitig in der Kategorie “Beste Regie” nominiert, berichtet AP – Chloé Zhao als Regisseurin des Roadmovies Nomadland und Emerald Fennell, Regisseurin des Thrillers Promising Young Woman. Zhao ist zudem die erste Woman of Color, die in dieser Kategorie nominiert ist. Nie zuvor war eine Frau zudem so oft in einem Jahr für die Oscars nominiert.

In der Kategorie Bester Hauptdarsteller sind laut New York Times mit Riz Ahmed (Sound of Metal) und Steven Yeun (Minari) erstmals zwei Männer asiatischer Herkunft nominiert.

Viele der in diesem Jahr nominierten Dokumentar- und Spielfilme beleuchten die Konflikte und Krisen, mit denen Menschen auf der ganzen Welt konfrontiert sind. Diese Filme lassen einen mitunter fassungslos zurück. Doch sie können uns auch dazu ermutigen, gegen Ungerechtigkeiten aktiv zu werden.

1. Hunger Ward

Kategorie: Bester Dokumentar-Kurzfilm

Der Dokumentarfilm Hunger Ward beleuchtet die humanitäre Krise im Jemen – den Krieg, die Hoffnungslosigkeit, den Hunger. Er spielt in zwei therapeutische Ernährungszentren und begleitet eine Ärztin und eine Krankenschwester bei ihrer Arbeit.

Der Film zeigt die tragischen und lang anhaltenden Auswirkungen des andauernden jemenitischen Bürgerkriegs. Regisseurin Skye Fitzgerald enthüllt, wie der Hunger für die Millionen Kindern im Jemen, die infolge des mehrjährigen Konflikts vom Hungertod bedroht sind, politisch ist, und macht das Leid der Menschen deutlich.

"Als Amerikaner sollten wir uns darum kümmern, denn unsere Steuergelder finanzieren es. Wir finanzieren die operative Unterstützung von Saudi-Arabiens Bombardierungskampagne", sagte Fitzgerald gegenüber dem Filmmagazin Deadline. "Wir verkaufen Waffen durch amerikanische Firmen für die Raketen, die gerade jetzt Zivilisten im Jemen töten."

Zu sehen auf: Pluto TV Documentaries Channel, in 20+ Ländern als Stream.

2. Time

Kategorie: Bester Dokumentarfilm

Unter der Regie von Garrett Bradley beleuchtet "Time" die Mängel des Strafrechtssystems in den USA durch die Augen von Sibil Fox Richardson (auch bekannt als Fox Rich) – eine Frau, deren Ehemann wegen Bankraubs zu 60 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. 1997 wurden Fox und ihr Mann Robert Richardson für einen Banküberfall in Louisiana verurteilt. Roberts Anwalt riet ihm davon ab, einen Deal der Staatsanwaltschaft anzunehmen – am Ende bekam er  60 Jahre Gefängnis.

Fox wurde 2002 vorzeitig entlassen und nutzte ihre Freiheit, um sich für ihren Mann einzusetzen und dafür zu sensibilisieren, dass in den USA systematisch überproportional häufig Schwarze inhaftiert werden. Der Dokumentarfilm verwendet Originalaufnahmen und Heimvideos, die zeigen, wie Fox versucht, ihren Mann aus dem Gefängnis zu befreien.

Zu sehen auf:  Amazon Prime

3. Do Not Split

Kategorie: Bester Dokumentar-Kurzfilm

Do Not Split ist ein Dokumentarfilm, der durch eine Reihe von Aufnahmen der Proteste in Hongkong im Jahr 2019 erzählt wird. Er wirft einen detaillierten Blick auf die Demonstrationen und die Demonstrant*innen, die für die Demokratie ihr Leben riskierten.

Der nur 30-minütige Kurzfilm bietet einen vollständigen Überblick darüber, wie die Demonstrant*innen mit der militarisierten Polizei zusammenstießen, nachdem das Gesetz über “flüchtige Straftäter und gegenseitige Rechtshilfe in Strafsachen” (Fugitive Offenders and Mutual Legal Assistance in Criminal Matters Legislation Bill) eingeführt worden war. Das Gesetz erlaubt der chinesischen Regierung, kriminelle Verdächtige an das chinesische Festland auszuliefern. Die Demonstrant*innen befürchteten, dass die Verabschiedung des Gesetzes die Verhaftung von Kritikern der chinesischen Regierung legalisieren würde.

Zu sehen auf: Field of Vision

4. Quo Vadis, Aida?

Kategorie: Bester fremdsprachige Film

Quo Vadis, Aida? ist ein Kriegsdrama. Es spielt während des Srebrenica-Massakers 1995, einem Völkermord an muslimischen Männern und Jungen in Srebrenica, Bosnien und Herzegowina, verübt von der bosnisch-serbischen Armee während des Bosnienkriegs.

Der Film folgt Aida Selmanagic, einer Übersetzerin der Vereinten Nationen (UN), die versucht, das Leben ihre Familie zu retten, die in einem UN-Lager leben. Er erzählt die grausame Geschichte der völkermörderischen Gewalt und enthüllt das Versagen der UN, die Zivilisten im Kriege zu schützen, als die bosnisch-serbische Armee Massentötungen durchführte.

Zu sehen auf: Amazon Prime

5. If Anything Happens I Love You

Kategorie: Bester animierter Kurzfilm

If Anything Happens I Love You ist ein 2D-animierter Kurzfilm. Er dokumentiert das Leid trauernder Eltern, deren Kind bei einer Schulschießerei getötet wurde. Laut der Organisation Everytown for Gun Safety sind schätzungsweise drei Millionen amerikanische Kinder pro Jahr Schießereien ausgesetzt. Der Kurzfilm behandelt nicht nur die emotionalen Folgen der Schießerei, sondern hebt auch die Tragödie der Waffengewalt hervor.

Zu sehen auf:Netflix


Es ist an der Zeit, dass wir unsere Stimme nutzen, um gegen Ungerechtigkeiten in der Welt anzugehen. Mit Global Citizen kannst du Regierungen und Unternehmen mit Petitionen, Tweets und E-Mails dazu auffordern, für mehr Gerechtigkeit zu sorgen. Werde hier aktiv.

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Ein Beitrag von Jaxx Artz