Warum das wichtig ist
Der Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen sollte ein Menschrecht sein. Das sehen die Vereinten Nationen (UN) auch so und setzen sich im Rahmen der nachhaltigen Entwicklungsziele für sauberes Wasser weltweit ein. Wenn du auch deinen Teil dazu beitragen willst, kannst du hier aktiv werden.

Jeder von uns tut es. Es ist eines der Dinge, die wir alle gemeinsam haben. Jeder gesunde Mensch hat regelmäßig das Bedürfnis, Darm und Blase zu entleeren. So ist das nun einmal. 

Wir reden nicht oft darüber, doch vielleicht sollten wir jetzt endlich damit anfangen. 

Denn saubere Toiletten und Wasser sind nicht nur "nice to have". In Wirklichkeiten spielt der Zugang zu sauberen Sanitäranlagen eine wichtige Rolle wenn es darum geht, tödliche Krankheiten zu verhindern. 

Rund 842.000 Menschen sterben jedes Jahr daran, dass sie ungenügenden Zugang zu sauberem Wasser, Toiletten und Hygieneartikeln haben, berichtet die Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Die WHO schätzt, dass rund 280.000 dieser Todesfälle durch den Mangel an sanitären Einrichtungen verursacht werden – der Hauptgrund sind Durchfallerkrankungen. 

Es wird geschätzt, dass 801.000 Kinder unter fünf Jahren an Durchfall sterben. Das sind 2.200 Kinder jeden Tag, berichtet das Centers for Disease Control and Prevention (CDCP).

Die Vereinten Nationen haben sich zum Ziel gesetzt, dass es bis 2030 weltweit eine saubere Sanitärversorgung für alle Menschen gibt. Rund um die Welt haben 2,3 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sanitären Einrichtungen. 

Wir zeigen, wo jene Menschen hingehen, die kein Badezimmer haben. 

Äthiopien 

Making a rural toilet slab in Gambella.
Making a rural toilet slab in Gambella.
Image: UNICEF Ethiopia/2013/Negash

In Äthiopien haben 92,9 Prozent der Menschen keinen Zugang zu vernünftigen Toiletten – das ist weltweit die höchste Rate. Dies geht aus dem Bericht 2017 "Out of Order: The State of the Worldtoilets von WaterAid hervor".

Das bedeutet, dass mehr als 92 Millionen Menschen im Land keinen regelmäßigen Zugang zu sanitärer Grundversorgung haben – das sind mehr Menschen, als in Deutschland leben. 

Dennoch hat Äthiopien große Fortschritte gemacht. Fast 80 Prozent der Bevölkerung mussten 2000 noch im Freien ihre Notdurft verrichten, verglichen mit 27 Prozent im Jahr 2015, so der WaterAid-Bericht.

Tschad

Image: SuSanA Secretariat/Flickr

Laut WaterAid-Bericht lebt fast die Hälfte der Bevölkerung im Tschad unterhalb der Armutsgrenze. 90,5 Prozent der Bevölkerung keinen Zugang zu Toiletten. Jährlich sterben 9.150 Kinder im Land aufgrund von Wasser- und Sanitärproblemen an Durchfallerkrankungen.

Südsudan

Image: SuSanA Secretariat/Flickr

Im Südsudan haben mehr als 11 Millionen Menschen keine vernünftigen Toiletten. Das sind mehr als 869,6 Prozent der Bevölkerung.

Niger

Image: SuSanA Secretariat/Flickr

Im Niger leben rund 17 Millionen Menschen ohne sanitäre Grundversorgung, das sind 87,1 Prozent der Bevölkerung. Im Jahr 2015 praktizierten 73 Prozent der Bevölkerung ihr Geschäft im Freien, berichtet der Guardian.

Ghana

In Ghana haben 23,5 Millionen Menschen keinen Zugang zu sanitären Einrichtungen, das sind 85,7 Prozent der Bevölkerung. Neunzehn Prozent der Bevölkerung praktizierten 2015 einen offenen Stuhlgang, so der Guardian.

Sierra Leone

In Sierra Leone leben 85,5 Prozent der Bevölkerung ohne Toiletten. Dieser Mangel an sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen hat 2014 den schrecklichen Ausbruch von Ebola in dem Land beeinflusst und die Verbreitung der Krankheit begünstigt. 

Indien

Eriam Sheikh is pictured after using the toilet on stilts or floating toilet built over a drain passing by Rafiq Nagar in Mumbai.
Eriam Sheikh is pictured after using the toilet on stilts or floating toilet built over a drain passing by Rafiq Nagar in Mumbai.
Image: Manpreet Romana/UNICEF

Die meisten Menschen ohne sanitäre Grundversorgung leben in Indien, es sind mehr als 732 Millionen. Im Jahr 2015 mussten 44 Prozent der Bevölkerung im Freien ihre Notdurft verrichten, berichtet der Guardian.

Die Situation hat sich im Laufe der Jahre verbessert. Zwischen Oktober 2014 und November 2017 wurden 52 Millionen Haushaltstoiletten durch die "Mission Swachh Bharat" (Clean India) gebaut, so geht es aus Daten der Regierung hervor, die von WaterAid veröffentlicht wurden. 

Global Citizen setzt sich dafür ein, dass die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen bis 2030 Wirklichkeit werden. Dazu gehört auch der Zugang zu Toiletten. Hier kannst du aktiv werden.

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Ein Beitrag von Jackie Marchildon