Die meisten von uns sehen wohl das Wäschewaschen als nervige Hausarbeit, das Zeit auffrisst und das man so lange vor sich herschiebt, bis man keine sauberen Klamotten mehr im Schrank hat.
Für diejenigen, die Zugang zu einer Waschmaschine und einem Trockner haben, ist es nichts besonderes, saubere Kleidung zu besitzen und sich keine Gedanken darüber machen zu müssen. Für andere Menschen wie zum Beispiel Obdachlose kann saubere Kleidung aber genau das sein, was ihnen dabei hilft, wieder auf eigenen Beinen zu stehen.
Und genau da kommt nun Papst Franziskus ins Spiel.
Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche hat genau aus diesem Grund einen kostenlosen Waschsalon in Rom eröffnet wie der Vatikan am Montag mitteilte.
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Roms neuer Waschsalon erhielt sechs Waschmaschinen, sechs Trockner und Bügeleisen von dem Haushaltsgeräte-Hersteller Whirlpool. Proctor und Gamble wird ab sofort das nötige Waschmittel zur Verfügung stellen.
Der neue Waschsalon befindet sich im Stadtteil Trastevere und wird von der Hilfsorganisation des Vatikans ‚Papal Charities‘ in Zusammenarbeit mit der Gemeinschaft Sant’Egidio geleitet und von freiwilligen Helfern täglich geöffnet.
In den kommenden Monaten ist außerdem geplant, das Hilfsangebot für die römischen Obdachlosen weiter auszubauen: hinzu kommen sollen ein Friseur, Duschen, kostenlose Kleidung und medizinische Versorgung.
„Nichts macht den Papst glücklicher als ein Zeichen der Barmherzigkeit zu setzen“, hieß es in der Pressemitteilung.
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As a concrete act of Mercy, on this Monday of Holy Week Pope Francis opens a free laundromat service for Rome's poorest. pic.twitter.com/MJqBOobn2o
— Fr. Manuel Dorantes (@TweetingPriest) 10. April 2017
In einem Bericht von 2016 schrieb die Nachrichtenagentur Reuters, dass 15% aller Obdachlosen Italiens in der Hauptstadt leben würden. Die meisten Obdachlosen seien Einwanderer, was wenig überrascht, da Italien Knotenpunkt vieler Einwanderer vom afrikanischen Kontinent ist.
Es ist sehr einfach, selbst in die Obdachlosigkeit zu geraten. Es reicht schon, wenn man seine Arbeitsstelle verliert. Wieder auf die eigenen Beine zu kommen ist hingegen sehr schwierig. Der Zugang zu sanitären Anlagen ist eingeschränkt, man hat kein Geld mehr für öffentliche Transportmittel, um von A nach B zu kommen und ein eigenes Telefon, um potentielle Arbeitgeber anzurufen, besitzt man meist auch nicht mehr.
Mit dem Waschsalon versucht Papst Franziskus dieser Ungleichheit nun entgegen zu wirken.
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Das ist allerdings nicht das erste Mal, dass Papst Franziskus sich für die Obdachlosen Roms einsetzt. 2015 eröffnete er bereits kostenlose Duschen und Toiletten sowie einen Friseur gleichen neben dem Vatikan.
Zudem hat Papst Franziskus es zu einer Tradition werden lassen, sein Frühstück an seinem Geburtstag mit Obdachlosen zu teilen. Das ist nicht nur ein Akt der Barmherzigkeit, sondern auch ein Symbol des Oberhaupts der römisch-katholischen Kirche, den Menschen zu helfen, denen es nicht so gut geht.
Seine jüngsten Bemühungen erweitern die Gastfreundschaft des Vatikans bis über die Mauern hinaus und bieten den Menschen, die es am meisten brauchen, ein wenig Komfort. Papst Franziskus ist eben ein echter Global Citizen