In schottischen Schulen und Universitäten gibt es von nun an Hygieneartikel wie Tampons und Binden kostenlos. Mädchen und Frauen sollen so vor sogenannter “Periodenarmut” (auf Englisch: Period Poverty) davor bewahrt werden.
Schottland ist damit weltweit das erste Land, in dem eine solche Maßnahme eingeführt wurde, berichtet der Guardian.
“Ich bin stolz darauf, dass Schottland in diesem Bereich die Führungsrolle übernommen hat, indem es ‘Periodenarmut’ aktiv bekämpft, und ich freue mich auch über die Unterstützung durch Lokalpolitiker, Hochschulen und Universitäten, die uns dabei hilft, die Initiative umzusetzen”, sagt die Ministerin für Gemeinschaften und Kommunalregierung Aileen Campbell. “Das Investment von 5,2 Millionen Britische Pfund (rund 5,8 Millionen Euro) sorgt dafür, dass essentiellen Hygieneartikel denen, die sie brauchen, auf eine feinfühlige und würdevolle Art und Weise zur Verfügung gestellt werden. Die Schüler und Studenten werden sich als Resultat deutlich besser auf den Unterricht konzentrieren können.”
Das Sozialunternehmen “Hey Girls” wird die Hygienartikel an die Frau bringen und dadurch rund 395.000 Schülerinnen und Studentinnen vor “Periodenarmut” bewahren.
Unterstützer der Kampagne sagen, dies sei nur der Anfang und hoffen, dass viele weitere Veränderungen dieser Art folgen werden.
Monica Lennon, die für die Labour Party im schottischen Parlament sitzt, meint: “Es ist ein weiterer großer Schritt vorwärts im Kampf gegen ‘Periodenarmut’. Zugang zu Hygieneprodukten sind das Recht eines jeden Menschen. Das Einkommen sollte dabei keine Rolle spielen. Deshalb setze ich mich dafür ein, dass Hygieneartikel für alle Menschen in Schottland frei zugänglich gemacht werden.”
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Eine kürzlich durchgeführte Studie kam zu dem Ergebnis, dass eine von fünf schottischen Frauen in ihrem Leben bereits von “Periodenarmut” betroffen war, berichtet das amerikanische Nachrichtenprogramm Quartz.
Weltweit haben etwa 300 Millionen Menschen an jedem erdenklichen Zeitpunkt im Jahr ihre Periode. Viele Menschen vertreten deshalb den Standpunkt, dass ein kostenloser Zugang zu Hygieneprodukten in öffentlichen Einrichtungen genauso üblich sein sollte, wie Toilettenpapier, berichtet Quartz.
“Keine Frau sollte die Demütigung erfahren, dass sie keinen Zugang zu essentiellen Hygieneprodukten hat”, sagt Lennon.