In den vergangenen Jahre sind die Kosten für Solar- und Windenergie immer weiter gesunken. Und zwar nicht nur in Deutschland und Europa, sondern weltweit. Soweit sogar, dass Solar- und Windenergie laut einem neuen Bericht des World Economic Forum in 30 Ländern inzwischen zum gleichen Preis zu haben ist wie die herkömmlichen Energieträger Kohle und Erdgas.
Seit 2009 zum Beispiel sind die Kosten für Sonnenenergie um ganze 80% gesunken. Windenergie ist in den letzten drei Jahren ebenfalls um 30% gesunken.
Fairerweise muss man allerdings auch erwähnen, dass die Preisannäherung auch daran liegt, dass die Elektrizitätskosten, die aus fossilen Energieträgern stammen, angestiegen sind. Das allerdings schafft für viele Menschen Anreize, auf grüne Energie umzustellen.
„Wenn die Elektrizitätskosten um weitere 3% pro Jahr steigen, werden bald in 80% aller Länder Wind- und Sonnenenergie billiger sein als Kohle und Co.”, heißt es im Bericht.
Chile, Mexiko, Brasilien und Australien haben bereits Netzparität erreicht - den Zustand also, in dem erneuerbare und konventionelle Energieträger gleich viel kosten.
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Die stark fallenden Preise geben laut World Economic Forum auch Anlass für Investitionen. „Die erneuerbaren Energien haben einen Wendepunkt erreicht”, sagt Michael Drexler, Abteilungsleiter für Entwicklung und Infrastruktur. „Das ist nicht nur für große Unternehmen interessant, sondern auch für Privathaushalte, die nach langfristigen und sicheren Investitionsmöglichkeiten suchen.”
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Auf der Pariser Klimakonferenz Ende 2015 wurde beschlossen, dass weltweit eine Billionen US-Dollar in erneuerbare Energien investiert werden soll, um die globale Erderwärmung unter zwei Grad Celsius zu halten. Bis jetzt wurden allerdings erst 200 Milliarden US-Dollar in den Ausbau gesteckt.
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Die oben genannten Ergebnisse sind kurz nach dem Bericht der Internationalen Energieagentur veröffentlicht worden. Der Bericht fand heraus, dass bereits seit 2015 mehr Geld in den Ausbau sauberer Energie gesteckt wurde als in fossile Energieträger. In den nächsten sechs Jahren wird das Netz an erneuerbaren Energien um 13% mehr steigen als bisher angenommen.
2015 lag der Anteil an erneuerbarer Energie nämlich bei 23%. Laut Bericht soll er 2021 bei 28% liegen.
Vor allem Solaranlagen sollen dabei geholfen haben, den Anstieg im vergangenen Jahr zu erhöhen. Wer also noch Platz auf seinem Dach hat, könnte einmal über neue Sonnenkollektoren nachdenken, um selbst die Energie zu produzieren, die er braucht.