Im März 2018 ertrank die fünfjährige Lumka Mkhethwas in der Provinz Eastern Cape, Südafrika, in einer Latrine. Schon vier Jahre zuvor ereignete sich ein ähnlicher Vorfall, als der sechsjährige Michael Komape ebenfalls in ein Plumpsklo an seiner Schul gefallen war und ertrank.
Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa versprach nun, offene Latrinen im ganzen Land aus Schulen zu verbannen, wie der nationale Nachrichtensender Eyewitness News berichtete.
Official opening of a pit latrine toilet in South Africa #ANC#SouthAfricapic.twitter.com/fvpkDKNIWE
— Povo News (@povonewsafrica) July 8, 2018
Die meisten “Plumpsklos” sind sehr simpel aufgebaut. Sie werden oft mit Brettern überdeckt, auf denen man sitzt und sein Geschäft verrichtet. In den darunter liegenden tiefen Löcher im Boden sammeln sich die Fäkalien. Wenn solche Konstruktionen richtig gebaut und “gewartet” werden, können sie laut NRP besser sein, als wenn die Menschen ihre Notdurft im Gebüsch verrichten müssen. Doch sie bergen eben auch die Gefahr, dass Kinder darin ertrinken können. Zudem sind die Latrinen oft schlecht isoliert und verunreinigen so das Grundwasser. Dadurch können sich Menschen mit tödlichen Krankheiten wie Cholera infizieren.
Im Laufe des kommenden Monats soll eine Überprüfung der 25.000 Schulen des Landes durchgeführt und in den drei darauffolgenden Monaten ein Infrastrukturplan für den Ersatz der “Plumpsklos” ausgearbeitet werden, so Ramaphosa.
Die Regierung wird dann eine Finanzierungsstrategie für das Projekt entwickeln. Die Gelder sollen teilweise von privaten Spendern kommen.
Zu den wichtigsten Finanzierungspartnern des Programms “Sanitation Appropriate for Education” (Safe) gehören die Nelson Mandela Foundation und UNICEF, berichtet der britische Nachrichtendienst BBC.
"Dies ist eine Initiative, die Leben retten und die Würde von Zehntausenden Kindern in unserem Land wiederherstellen wird", sagte Ramaphosa in einer Erklärung."Die Safe-Initiative geht weit über das Kernstück von Wasserversorgung und sanitären Anlagen hinaus", fügte er hinzu. “Es soll zum Aufbau einer starken Gesellschaft beitragen, in der Schulen der Herzschlag gesunder Gemeinschaften sind."
Salt in the wounds of Michael's family, who found their 5-year old son dead in the latrine pit at school and now see their claim for damages rejected. Salt in the wounds of the families of many children who died and still die in this way in South Africa https://t.co/gCQSKMHPHIpic.twitter.com/mqcyjkiPW3
— Andrés Hueso (@andreshuesoWA) 4. Juni 2018
Offene Latrinen und mangelnder Zugang zu Wasser und sanitären Anlagen (auch unter dem Akronym WASH für “Water, Sanitation and Hygiene” bekannt) sind Probleme, mit denen sich die südafrikanische Regierung seit langem beschäftigt – doch bisher ist nur wenig passiert. Was Vertreter der Regierung auch zugeben.
"Die Art und Weise, wie diese Herausforderung angegangen wird, ist zu langsam”, sagte Elijah Mhlanga, ein Sprecher des südafrikanischen Bildungsministeriums, in einer Erklärung.
“Der Tod eines Kindes vor allem unter so solchen Umständen ist komplett inakzeptabel und über aller Maße verstörend”, bestätigte auch die Bildungsministerin des Landes, Angie Motshekga.
Die erwarteten Kosten des Projekts werden laut BBC rund 477 Millionen US-Dollar betragen.