Von Carissa Drury
Mpho Makutu finanziert sich seine Hochschulbildung selbst – indem er den Schrott anderer Menschen zu Geld macht. Dank seiner Leidenschaft für Technik und seinem unstillbaren Wissensdurst hat der geschäftstüchtige Erfinder bereits ferngesteuerte Autos, Roboter und sogar einen Kran aus recycelten Materialien gebaut.
Bereits in der fünften Klasse experimentierte Makutu mit elektronischen Erfindungen und stellte Spielzeugautos aus alten Kabeln und Blechdosen her.
Bald darauf war kein Elektrogerät mehr vor ihm sicher. Sein Vater war davon weniger begeistert – als er erstaunt vor den Überbleibseln seiner Musikanlage stand.
Als Makutu immer besser wurde, wird ihm eines Tages klar, dass er seine Heimat in Kopermyn, einer ländlichen Gemeinde in Polokwane, verlassen muss, um seine Neugierde für Robotik in einer größeren Stadt weiterzuentwickeln.
Also immatrikuliert er sich im Jahr 2015 und zieht nach Johannesburg, um dort seine Studien fortzusetzen. Allerdings hat er recht bald Probleme, seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
Also beginnt er wieder, Roboter und Autos aus Fundstücken nahegelegener Müllkippen zu bauen. Diese bietet er dann in Soweto, einem Vorort Johannesburgs, zum Verkauf an.
“Meine Freunde und Familie waren begeistert zu sehen, dass man aus Müll so farbenfrohe Roboter herstellen kann“, erzählt Makutu.
Das Einkommen, das er sich durch seine Kreationen erwirtschaftet, ermöglicht es ihm, an Workshops zur Reparatur und Pflege von Autos am South West Gauteng College (TVET) teilzunehmen.
Makutu möchte mit seinen ”Schrottkreationen” nicht nur für Unterhaltung sorgen, sondern vor allem Lösungen für die Probleme seiner Gemeinde entwickeln.
Aus dieser Motivation heraus baute Makutu eine Windmühle für die Menschen in seiner Heimat, wo der Großteil von der Landwirtschaft lebt. Das Herzstück: Ein magnetischer Motor, über den konstant Wasser gepumpt werden kann.
Nun arbeitet er daran, seine neueste Erfindung zu perfektionieren: Ein zwei Meter hoher Kran mit einem Gewicht von 12 Kilo, der sich um 360 Grad drehen kann und mit einer Siebenkanal-Bedienung gesteuert wird.
Dieser Kran besteht von Kopf bis Fuß aus Müll, wie Brettern, Drahtbügeln, Pappe, Dosen, Schrauben alter Motoren und alten Deo-Flaschen.
“Ich bin sehr stolz auf meine Arbeit“, sagt Makutu. In einer Zeit, in der eine geringe Beschäftigungsquote unter afrikanischen Jugendlichen herrscht und Bildung nicht für jeden bezahlbar ist, kreiert Makutu Lösungen für sich und seine Gemeinde – aus Schrott.